Polieren keramischer Knieimplantate mit nachgiebigen Diamantwerkzeugen
Berend Denkena, Anke Müller
Keramische Werkstoffe werden aufgrund ihrer hervorragenden Verschleißresistenz und Biokompatibilität zunehmend in der Implanattechnik verwendet. Bisher jedoch konnten Keramiken für vollkeramische Knieimplantate nicht erfolgreich eingesetzt werden. Grund hierfür sind zunächst fehlende Anforderungskriterien an das Design und die geometrischen sowie topografischen Gegebenheiten eines vollkeramischen Knieimplantats. Darüber hinaus stellen die in der Implantattechnik eingesetzten Implantate hohe Anforderungen an die automatische Schleif- und Polierbearbeitung, welche erforderlich ist, um ein vollkeramisches Knieimplantat wirtschaftlich zu fertigen. Im Rahmen dieser Arbeit werden nachgiebige Diamantwerkzeuge eingesetzt, um verschleißgerechte Oberflächen auf keramischen Implantaten zu erzielen. Hierfür wird zunächst das Prozessverständnis für nachgiebige Werkzeuge geschaffen, um auf Basis der aktiven Kornanzahl und der Polierkraft keramische Oberflächen gezielt zu polieren. Abschließende Verschleißmessungen keramischer Implantatprüflinge zeigen auf, dass die Anzahl der Mikrokontakte der Implantatflächen anstelle der Rauheit maßgeblich für die Verschleißrate ist.