Der Autor steht für Lesungen und Pressetermine NICHT zur Verfügung. Eine Nahaufhörerfahrung.
Für die einen ein Roman. Für die anderen eine höchst private Arbeitsbiografie.
Friedrich Hahn
„Ich bin mit meinem Text am Ende. Der Satz klingt nach schlussendeaus. Nun. Da steht er. Ein Satz wie er lapidarer nicht sein könnte. Ich lese ihn immer und immer wieder. Und dabei mach ich mein Schriftstellergesicht. An dem muss ich auch noch arbeiten.
Aber wie macht man ein Exschriftstellergesicht?“
In 40 Jahren hat Hahn nun 40 Bücher und an die 20 Arbeiten für Hörfunk und Bühne veröffentlicht. Im November 2017 dann der Beinbruch. Zeit der Reflexion. Hahn hält inne, zieht Bilanz. Es ist eine Zeit der kalendarischen Vermerke, handwerklichen Überlegungen und poetischen Entwürfe.
Und er kommt zu einem Entschluss: Er will sich vom Literaturbetrieb zurückziehen. Und das Schreiben? Nein, das Schreiben kann und will er nicht aufgeben. Aber gibt es ein Schriftstellerleben ohne Literaturbetrieb? Täuscht er uns? Täuscht er sich selbst?
Hahn gelingt ein beeindruckendes, weil authentisches Lebens- und Berufsbild von einem, der sich der Literatur verschrieben hat. Was passiert, wenn sich die Literatur in das Leben drängt? Oder umgekehrt: das Leben in das Schreiben? Was ist, was wäre das Gemeinsame? Leben und Literatur suchen das Miteinander in Gegensätzen: Demut – Unmut. Größenwahn – Minderwertigkeitskomplex. Nähe – Ferne.
Als eines seiner Vorbilder nennt Friedrich Hahn Bazon Brock, den Künstler ohne Werk, den Generalist mit dem speziellen Drall ins Nebenhinaus. Da, wo es noch das Staunen gibt.