Auf großen Wassern
Nordsee-Bibel. Mit Bildern von Hermann Buß
Hermann Buß, Arend de Vries
Die Bilder von Hermann Buß erzählen als „Spiegel der Selbstreflexion“ von dem, was Leben bedeuten kann. Sie tauchen quasi in den Betrachter selbst ein, ohne ihm etwas zu erklären. Sie wecken Assoziationen, ohne seine Weltsicht zu kommentieren. Sie erbauen nicht, sie irritieren den Betrachter zunächst eher. Sie entwickeln eine imaginäre Kraft und können den Betrachter zu einem kreativen Akt, einer Meditation, ja zu einer religiösen Erfahrung führen; am Ende sind sie letztlich unerklärbar, auch nicht vom Maler selbst. Die Betrachter schauen über den Horizont – nach vorne, und werden doch auf sich selbst zurückgeworfen. Das Meer galt von jeher als Ort der Gotteserfahrung, das Schiff führt weg vom eigenen sicheren „Festland“ – hin zum Geheimnis des Lebens.