Kinderaussagen zu naturwissenschaftlichen Phänomenen
Eine Untersuchung historischer und aktueller Befunde im Kontext des Sachunterrichts
Matthias Furtner
Kinderaussagen werden als Ausdruck einer spezifischen kindlichen
Denkweise im Hinblick auf Naturphänomene interpretiert. Erstmals
für den deutschsprachigen Raum hatte Agnes Banholzer (1908-1982) im
Jahre 1933 systematisch Kinderaussagen erhoben und im Rahmen ihrer
Dissertation 1936 analysiert und die Ergebnisse publiziert. Das Interesse
an derartigen Denkweisen hat seit der Untersuchung Banholzers eine
Reihe von Forschergruppen zu Studien in einem pädagogisch-didaktischen
Kontext veranlasst. Keine andere Naturerscheinung wurde dabei
so häufig mit Kindern untersucht wie das Phänomen vom Schwimmen
und Sinken.
Vor dem Hintergrund der rund 80-jährigen Forschungshistorie analysiert
die vorliegende Arbeit, zu welchen Ergebnissen die Forschergruppen
kommen und wie diese Ergebnisse jeweils interpretiert werden. Mit der
erstmaligen Darlegung aller Befunde in ihrer Gesamtheit wird deren
Bedeutung für heutigen Sachunterricht offengelegt, wobei didaktische
Konsequenzen für einen Sachunterricht mit naturwissenschaftlichem
Bezug aufgezeigt werden.