Angekommen?!
Fünfzig Jahre freikirchliche Russlanddeutsche in Deutschland
Heinrich Derksen, Friedhelm Jung
In den letzten 50 Jahren sind rund 2,5 Millionen Russlanddeutsche nach Deutschland zurückgekehrt. Während in den 1970er Jahren nur wenige Tausend die Ausreisegenehmigung erhielten, kamen in der von Glasnost und Perestroika geprägten Gorbatschow-Ära Hunderttausende. Unter ihnen waren viele Christen, die wegen ihres Glaubens und weil sie Deutsche waren Leid und Entbehrungen erlebt hatten. In Ostwestfalen-Lippe, im Bergischen Land sowie im Raum Neuwied/Andernach siedelten sich vor allem Mennoniten und Baptisten an. Seit der ersten Gemeindegründung in Paderborn im Jahre 1972 haben sie rund 700 Gemeinden gegründet, zu denen über 100.000 Mitglieder und Tausende weitere Besucher gehören.
Das vorliegende Buch vereint 19 Artikel von verschiedenen Autoren. Sie berichten von den Problemen bei der Ausreise und beim Neubeginn in Deutschland, von den ersten Gemeindegründungen und dem Bau der Bethäuser, vom Aufbau verschiedener Missionswerke und Schulen, von den Glaubensüberzeugungen und Werten der Russlanddeutschen und ihrer inzwischen weltweiten Vernetzung. Die Beiträge zeigen eindrucksvoll: Im Unterschied zu anderen Migrantengruppen, die in den letzten Jahrzehnten nach Deutschland eingewandert sind, ist die Integration der christlichen Russlanddeutschen eine Erfolgsgeschichte. Sie sind heute vollständig integriert und stellen für die deutsche Gesellschaft eine Bereicherung dar.