Ablationsbehandlung tachykarder Herzrhythmusstörungen
Ein Kurzleitfaden für Einsteiger
Frank Weber
Die invasive Elektrophysiologie, bestehend aus elektrophysiologischer Untersuchung (EPU) und Ablation, hat sich in wenigen Jahrzehnten von einer Nischenmethode zum eigenständigen Schwerpunkt der Kardiologie entwickelt und breiten Einzug in die Behandlung tachykarder Herzrhythmusstörungen gehalten. Sie bietet die seltene Chance, mit einem einzigen Eingriff Herzrasen und die daraus resultierenden teils erheblich belastenden Symptome dauerhaft zu eliminieren. Die Beschäftigung mit diesem Thema ist intellektuell durchaus anspruchsvoll. Daraus ergeben sich hohe Ansprüche an alle in die Behandlung eingebundenen Personen. Das in der industrialisierten Welt auf diesem Gebiet erreichte Niveau ist hoch. Es widerspiegelt sich in einem umfangreichen Schrifttum. Manch Interessierten, der die nötigen Prozeduren erlernen möchte, mag dies demotivieren. Um auch ihm den Einstieg zu erleichtern, basiert das nachfolgend Geschriebene auf unseren Erfahrungen bei der Einführung der Elektrophysiologie in einer außereuropäischen Region mit medizinischem Entwicklungsbedarf. Es beschreibt daher ausführlich nur Behandlungen, die sinnvoll mit Hochfrequenzenergie und auch ohne 3-D-Mapping-System ausführbar sind. Wir erheben keinesfalls den Anspruch, den einfachsten, komplikationsärmsten oder erfolgreichsten Weg zu benennen, sind jedoch sicher, dass das dargelegte Vorgehen in der Mehrzahl der Fälle zum Ziel führt. Auf die Erläuterung von Hintergründen wird weitgehend verzichtet. Hierzu verweisen wir auf die ausführlichen Standardwerke der kardialen Elektrophysiologie.