Kulturtransfer und monarchischer »Philhellenismus«
Bithynien, Pontos und Kappadokien in hellenistischer Zeit
Gustavo Corni, Angela De Benedictis, Brigitte Mazohl-Wallnig, Christoph Michels, Luise Schorn-Schütte
Die Königreiche Bithynien, Pontos und Kappadokien stellten in der hellenistischen Staatenwelt eher »Randstaaten« dar. Da sie im Gegensatz zu den Großreichen nicht von makedonischen, sondern indigenen Dynastien beherrscht wurden, ermöglichen sie eine spezifische Sicht auf die vieldiskutierte Frage nach den Modalitäten von »Hellenisierung«.Thema der Studie sind die Bedingungen der Kulturkontakte in diesen Gebieten. Im Mittelpunkt steht die Rolle der indigenen Könige. Obwohl bestimmte Aspekte der Repräsentation der Könige vor einer von griechischen Normen und Werten geprägten Weltöffentlichkeit durchaus als »Philhellenismus« zu kennzeichnen sind, muss betont werden, dass diese Monarchen lediglich auf ein etabliertes Herrschaftsrepräsentationssystem reagierten. Hiermit eine intentionale Hellenisierungspolitik gegenüber ihren indigenen Untertanen zu verbinden, ist problematisch.