Literarische Phantastik in der Postmoderne
Klaus Hoffers Methoden der Verwirrung
Stefanie Kreuzer
In der deutschsprachigen Literatur ist mit der sogenannten Postmoderne eine veränderte Phantastik in Erscheinung getreten. Es ist eine neue Phantastik, die – trotz des durch Tzvetan Todorov proklamierten Todes des Genres zu Beginn des 20. Jahrhunderts – bis zu Franz Kafka zurückzuverfolgen ist. Sie zeichnet sich durch subtile narrative Strategien, metaphorische Darstellungsverfahren und (post)moderne Schreibweisen aus – wie Intertextualität, Autoreflexivität, Mehrfachcodierung, labyrinthische Erzählstrukturen sowie Ironie.
Der österreichische Gegenwartsautor Klaus Hoffer (geb. 1942) steht paradigmatisch für die vorwiegend sprachlich und narratorisch motivierten Ambivalenzen dieser postmodernen Phantastik, zu der auch Texte von Christoph Ransmayr und Patrick Süskind zu zählen sind. Die erste vollständige Studie zum bisherigen fiktionalen Gesamtwerk Klaus Hoffers stellt somit zugleich eine theoretische Neubestimmung der literarischen Phantastik in Zeiten der Postmoderne(n) dar.