Kurt Sprengels Handbuch der Semiotik
Kurt Sprengel
Die Neuauflage von Kurt Sprengels Handbuch der Semiotik wird mit der Intention vorgelegt, um vor allem dem homöopathischen Therapeuten eine medizinische Schrift aus der Zeit Hahnemanns an die Hand zu geben, da S. Hahnemann in der Blütezeit der wissenschaftlichen Semiotik aufgewachsen ist und diese angewandt hat. Dieses vergessene wissenschaftliche Wissen, welches die damalige Medizin durchwebt hat, fand auch Eingang in das Organon der Heilkunst und kann an sehr vielen Stellen achgewiesen werden.
Semiotik bedeutet im engeren Sinne ärztliche Zeichenkunde. Sie befasst sich mit den sinnlich wahrnehmbaren Merkmalen, welche auf den gesunden und kranken Zustand des Menschen bezogen werden.
Für den homöopathischen Behandler ist es von besonderem Interesse sich mit der Semiotik auseinander zu setzen, um die einzelnen, im Organon der Heilkunst niedergeschriebenen Anweisungen aus dem historischen Kontext heraus zu verstehen und entsprechend einordnen zu können. Sprengel selbst verweist in seinem Werk Versuch einer pragmatischen Geschichte der Arzneykunde auf das Erfordernis, die entsprechenden Schriften in ihrem historischen Kontext und möglichst in der Originalsprache zu studieren, um nicht Fehlinterpretationen der Übersetzer und Geschichtsschreiber aufzusitzen, weshalb das vorliegende neu aufgelegte Werk aus dem Jahre 1815 ― identisch mit der Auflage von 1801 ― hiermit dem homöopathisch tätigem Publikum
zur Verfügung gestellt wird.