Franz Kafka

Franz Kafka von Eschweiler,  Christian
Kafkas gesamte Dichtung hat ausschließlich den Menschen und seine geistige Existenz zum Thema. Seine Fragen und seine Probleme stehen immer und überall im Mittelpunkt. Infolgedessen dreht sich auch in den drei Romanen alles um die zentralen Protagonisten: Karl Roßmann in „Der Verschollene“, Josef K. in „Der Prozeß“ und der Landvermesser K. in „Das Schloß“. Die Arbeit an diesen drei Werken verlief nicht konsequent und kontinuierlich, sondern hatte ihre Schwerpunkte in den Jahren 1911/12 für den ersten, 1914/15 für den zweiten und 1921/22 für den dritten Roman. Da Kafka aber in seinem „Brief an den Vater“ schreibt: „Ich hatte, seitdem ich denken kann, solche tiefste Sorgen der geistigen Existenzbehauptung, daß mir alles andere gleichgültig war“, dürfte sicher sein, daß auch die drei dichterischen Großformen, die der Dichter leider nicht ganz vollendet hinterlassen hat, von dieser seiner existenziellen Grundthematik beherrscht und geprägt sind. Sie ist für den genialen Künstler von Anfang an die Antriebskraft, die ihn immer wieder zu neuen Antworten und Lösungen motiviert und herausfordert. Warum aber unternimmt Kafka nach seinem ersten Versuch noch einen zweiten und sogar zehn Jahre später einen dritten? Was unterscheidet die drei Roman-Entwürfe voneinander? Setzt der Dichter andere Akzente und erweitert den Spielraum? Oder sind sie vielleicht fortschreitende Stufen derselben thematischen Entwicklung, so daß sie als sich ergänzende Teile einer Trilogie verstanden werden können? Kafkas ausschließliche Sorge, das geistige Wesen der menschlichen Existenz zu ergründen und die dafür sinnvolle Lebensform aufzuspüren, wird im Spiegel der Romane ihren Facettenreichtum offenbaren. Es ist dabei charakteristisch für ihn, daß er vor allem die ungezählten Ablenkungen, Verirrungen und teuflischen Fallen entlarvt, die das wahre menschliche Leben gefährden und das eigentliche Ziel verstellen. Kafka war überzeugt, daß der hellsichtige Dichter „eine prophetische Aufgabe“ hat, wie er einmal sagt, weil er „anders und mehr als die anderen“ sieht, was er noch am 19. Oktober 1921 in seinem Tagebuch festhält. In diesem „Mehr“ wurzelt dann auch seine Sorge, seine von ihm oft beschworene „Angst“, die er allerdings zugleich für sein „Bestes“ hält, wie er Milena in einem Brief mitteilt, weil es „die Angst alles Glaubens seit jeher“ ist; denn diese Angst ist „nicht nur Angst, sondern auch Sehnsucht nach etwas, was mehr ist als alles Angsterregende.“ – Wer dieses – wenn auch noch so kleine – Licht der Hoffnung am Ende des Tunnels nicht erkennt, erreicht nicht den „verborgenen Hintergrund“ der Kunst Kafkas.
Aktualisiert: 2020-12-21
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Der Prozess

Der Prozess von Eschweiler,  Christian, Kafka,  Franz
Achtzig Jahre nach seiner Erstveröffentlichung 1925 kann der weltberühmte Roman "Der Prozeß" als folgerichtiges und zielstrebiges Handlungsgeschehen gelesen und verstanden werden. Die innere Logik von Kafkas Bilderwelt erfordert eine Neuordnung der bisherigen Kapitelfolge, weist allen in den Anhang verbannten Teilstücken ihren sinnvollen Platz zu und ermöglicht es, den noch nie berücksichtigten Traum Josef K.s in seine Entwicklung einzubeziehen. Der Roman offenbart nun das keineswegs hoffnungslose Weltbild des Dichters, der sich im letzten Satz seiner Tagebücher bewusst ermutigt: "Mehr als Trost ist: Auch du hast Waffen." Die vielen bunten Steine sind jetzt zu einem farbig-geordneten Mosaik zusammengefügt. Kafkas Bilder-Welt enthüllt ihren verborgenen Hintergrund als ein sinnvolles Welt-Bild. Die bisherige Kafka-Forschung steht vor einer großen Überraschung.
Aktualisiert: 2023-03-28
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Die Sprachkunst großer deutscher Dichter

Die Sprachkunst großer deutscher Dichter von Berges,  Wilhelm, Eschweiler,  Christian
Wenn auch Namen wie Wolfram von Eschenbach, Grimmelshausen, Schiller, Kleist und Hermann Broch ebenfalls noch zum unberücksichtigten Repertoire von Dr. Christian Eschweiler gehören, so reicht die in seinem neuen Buch getroffene Auswahl doch bereits aus, um von einer wirklichen Gipfelwanderung durch die deutsche Literaturgeschichte zu sprechen. Goethe, Hölderlin, Heine, Kafka, Thomas Mann, Brecht, Borchert, Hesse, Benn, Novalis und die Romantiker sowie Gedichte von Walther von der Vogelweide bis zu Nelly Sachs und Paul Celan stehen im Mittelpunkt der "dreizehn literarisch-pädagogischen Beiträge zur Dichtung und Bildung". Zunächst als Vorträge ausgearbeitet und gehalten, wurde der Autor immer wieder im nachhinein um sein Manuskript gebeten, weil viele Zuhörer sich mit dem nur Gehörten nachträglich noch einmal gründlicher auseinandersetzen wollten. Diese regelmäßige Resonanz sowie der große Zuspruch, den seine Literaturvorträge immer wieder fanden, ermutigten den leidenschaftlichen Wissenschaftler und Pädagogen zu der jetzt veröffentlichten umfassenden Zusammenschau der "Sprachkunst großer deutscher Dichter". Die uneingeschränkte Stärke des Buches besteht zweifellos in der Erschließung und Erhellung der jeweiligen Kunstwerke. Die einzelne Dichtung bedeutet immer mehr als der Dichter, das Werk ist wichtiger als die Biographie, wenn auch beides nie ganz voneinander zu trennen ist. Dem Außergewöhnlichen wird jedenfalls entschieden mehr Aufmerksamkeit gewidmet als dem Gewöhnlichen. Deshalb bleiben das persönliche Umfeld und die zeitgeschichtlichen Umstände auf das Notwendige beschränkt, während der ganze geistige Reichtum und die tiefgründige Wertewelt der Dichtung nachvollziehbar und überzeugend ausgebreitet und vermittelt werden. Mit diesem Buch will der engagierte Pädagoge bewußt der Verflachung und dem Werteverlust unserer Wohlstands- und Konsumgesellschaft entgegenwirken. Er fordert Bildung statt Ausbildung und Kultur statt Unterhaltung. In der Ablenkung von allem Wesentlichen sieht er das Symptom unserer Zeit und die Ursachen der Pisa-Studie. Der Verfall beginnt aber nicht erst in unseren Schulen, sondern bereits in den Geisteswissenschaften unserer Universitäten und damit in der Ausbildung der Lehrer. Aber richtige "Lehrer brauchen wir nötiger als alles andere", schreibt Hesse bereits 1943 in seinem "Glasperlenspiel", und sinnvolle Werte, muß man hinzufügen, die das Leben eines Menschen richtungweisend bestimmen und erfüllen können. Dr. Christian Eschweiler hat sich seit seiner Studienzeit bei dem Kafka-Experten Wilhelm Emrich mit der geistigen Welt des großen Prager Dichters auseinandergesetzt. Dabei gelang ihm erstmals, den weltberühmten Roman "Der Prozeß" durch eine völlige Neuordnung der Kapitelfolge zu einem überzeugenden und nachvollziehbaren Sinnganzen zusammenzufügen. Erst dieses neue Mosaik macht es möglich, das großartige Kunstwerk überhaupt zu verstehen. Seine Dissertation sowie fünf weitere Bücher über den verborgenen Hintergrund in Kafkas Dichtungen bilden das Schwergewicht seiner bisherigen Veröffentlichungen. In zahlreichen Essays und Vorträgen würdigte er aber auch andere große Dichter der deutschen Literaturgeschichte, In den "dreizehn literarisch-pädagogischen Beiträgen zur Dichtung und Bildung" in seinem neuen Buch "Sprachkunst großer deutscher Dichter" fasst der ehemalige Studiendirektor am renommierten Aloisiuskolleg der Jesuiten in Bonn-Bad Godesberg seine Arbeit und deren Ziel zusammen.
Aktualisiert: 2020-12-26
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