Pimpf, Pfarrer, Pazifist

Pimpf, Pfarrer, Pazifist von Finckh,  Ulrich
Als Hitler Reichskanzler wurde, war Ulrich Finckh fünf Jahre alt – und siebzehn, als Deutschland 1945 den Krieg verloren hatte. Hineingeboren in ein christliches Elternhaus – sein Onkel war der Landesbischof Theophil Wurm –, wächst er einer Welt zwischen „Hakenkreuz“ und „Kreuz“ auf, gerät als „Pimpf“ im „Jungvolk“ in Konflikt mit der „Bekennenden Kirche“. Nie hat er vergessen, wie vielen Lügen von Politikern und Parolen vom Stolz auf das „heilige Vaterland“ er zunächst aufgesessen ist. Sein Denken und Fühlen hat sich dadurch nach 1945 grundlegend verändert. Nach seiner amerikanischen Kriegsgefangenschaft wollte er als künftiger Pfarrer gegen das Unrecht angehen und Menschen zur Seite stehen, die Hilfe brauchten. Darüber hinaus engagierte er sich u.a. für Frieden und Freiheit, für Kriegsdienstverweigerer (KDV), Menschen- und Bürgerrechte sowie für den Ausbau des Rechtsstaates, etwa in der Gustav-HeinemannInitiative und der Humanistischen Union. Als langjähriger Vorsitzender der „Zentralstelle für Recht und Schutz der KDV“ wandte er sich gegen die Anerkennungs- und Prüfverfahren für KDV und klagte sie, damit ins Schwarze treffend, als „Inquisition des Gewissens“ an, was den Verantwortlichen schwer zusetzte. Ebenso wirkte er als Geschäftsführer der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft zur Betreuung der Kriegsdienstverweigerer (EAK). Statt des „Zivilen Ersatzdienstes“ der KDV verlangte er einen Friedensdienst, der zum Programm „Sozialer Friedensdienst“ führte. Oft eckte Finckh mit seinem Bestreben, das Unrecht beim Namen zu nennen und an den Pranger zu stellen, bei Vorgesetzten und betroffenen Stellen an. Manchmal erschien er sogar Freunden und Gefährten als zu weitgehend. Doch waren ihm die Menschen, die Unterstützung benötigten, wichtiger als solche Bedenken. Finckhs Authenzität und unermüdliche Regsamkeit, seine Ehrlichkeit und Geradheit haben selbst seine Gegner nicht unberührt gelassen, manchen von ihnen sogar Ehrfurcht eingeflößt. Sein Buch legt aber auch darüber Zeugnis ab, wie sehr es ihm gelungen ist, Mitstreiter und außerordentliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für bürgerrechtliche Belange zu gewinnen. Man muss eben glaubwürdig sein. Als besonders beeindruckend und lehrreich erweisen sich Finckhs erhellende Hinweise auf die oft harten Auseinandersetzungen mit staatlichen Behörden und der Hardthöhe. Er legt offen, wie das Verteidigungsministerium selbst das Bundesverfassungsgericht nach Strich und Schaden belogen hat, um Kriegsdienstverweigerern zu schaden und die Wehrpflicht als höherwertig zu propagieren. Zwar ist die Wehrpflicht abgeschafft, doch sowie sie wieder eingeführt werden sollte, gilt es, Finckhs Warnungen erneut ernst zu nehmen. Bei aller Kritik an der Gesellschaft und Behörden hält Finckh am Rechtsstaat fest, zumal er die Freiheit des Wortes und der Meinungsäußerung garantiert. Als „Pimpf, Pfarrer und Pazifist“ blickt Ulrich Finckh auf ein langes Leben zurück. Er sieht – wie schon Gustav Heinemann – im Frieden den „Ernstfall“ und erteilt Lösungen von Streitfragen mit Gewalt und Militäreinsätzen eine klare Absage – ein Grundsatz, der sein Leben geprägt hat. Ein Buch, das zugleich Einblick gibt in die Ethik und das Leben eines Geistlichen, der die Nächsten- und Feindesliebe als Leitstern begreift.
Aktualisiert: 2022-11-23
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Kann Gewalt zum Frieden führen?

Kann Gewalt zum Frieden führen? von Bastian,  Till, Bauer,  Renate, Bischlager,  Claudia, Finckh,  Ulrich, Prem,  Horst
Der Dachverband Freier Weltanschauungsgemeinschaften (DFW) stellte sein 26. Seminar unter ein Thema, das zunehmend Bedeutung gewinnt. Trotz langer Friedenszeiten in Mitteleuropa eröffnen sich auf der Welt überall neue Konflikte. Der Kampf um die Ressourcen auf einer Erde, die immer weniger Rohstoffe zu bezahlbaren Preisen zur Verfügung hat, nimmt eher zu als ab und trifft uns alle, auch in den scheinbar konfliktfreien Bereichen. Andererseits wird deutlich, dass auch eine militärische Beschaffung von Ressourcen keine Lösung bringt. Die Industrienationen vergrößern durch ihr Wachstums- und Freihandelsdogma im Wirtschaftsprozess den Abstand zu den sich entwickelnden Ländern ständig. Die auf dem Millenniumsgipfel zugesagten Hilfen für die Entwicklungsländer werden nicht eingehalten. Die Bevölkerungszahl auf der Erde nimmt rapide zu genauso wie die Zahl der hungernden Menschen. Soziale Konflikte sind mit militärischen Mitteln nicht zu entspannen. Hinzu kommen die Konflikte um die politische Teilhabe in bisher autokratisch regierten Ländern, wie sie die Rebellionen und Demonstrationen vor allem in den arabischen Ländern des Mittelmeerraumes, aber auch der arabischen Halbinsel deutlich machen. Nicht nur, dass die Demonstranten und Rebellen selbst ein Eingreifen von außen – außer in Form humanitärer Hilfe und politischen Drucks durch öffentliche Verurteilung der von den Regierungen verübten Gewalttaten – ablehnen, es muss sich die Frage stellen, ob ein Eingreifen, so gut es gemeint ist, am Ende nicht mehr Schaden anrichtet und gar keine Menschenleben gerettet werden können, weil sich die Gewalt wie in anderen Ländern sichtbar dann doch in Form von Terrorismus fortpflanzt. Wie sieht eine zukunftsgerichtete Friedenspolitik aus? Treiben uns die Dogmen unserer Wirtschaftspolitik in einen unausweichlichen Konflikt? Welche Rolle hat die Bundeswehr zu übernehmen? Und was können und sollen Humanisten tun, wie können sie zur Stärkung des Friedens und eines konstruktiven Zusammenlebens beitragen? Dieses Seminar diente gleichzeitig der Vorbereitung für den 18. Weltkongress der Internationalen Humanistischen und Ethischen Union (IHEU) vom 12. bis 14. August 2011 in Oslo, der unter dem Thema „Humanismus und Frieden“ stand. Wir wünschen uns, dass die Ideen, die uns hier vermittelt wurden bzw. wir selbst in den Arbeitsgruppen entwickelten, auch von unseren Gemeinschaften aufgegriffen und weiter geführt werden. Gerade humanistische freigeistige Organisationen können zu diesem Thema nicht schweigen, sondern müssen in Theorie und Praxis ihre Ideen von Frieden noch mehr gestalten und einbringen.
Aktualisiert: 2023-05-02
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Vom heiligen Krieg zur Feindesliebe Jesu

Vom heiligen Krieg zur Feindesliebe Jesu von Finckh,  Ulrich
Diese Sammlung enthält Beiträge zu kirchlichen und politischen Themen. Als Jugendpfarrer in staatlichen Gremien, als Studentenpfarrer und als kirchlicher Beauftragter für Kriegsdienstverweigerer waren für den Autor Fragen nach Frieden, Rechtsstaat und Demokratie immer direkt mit dem kirchlichen Dienst verbunden. »Ich finde sehr gut, dass die Geschichte der Wehrpflicht so dokumentiert wird.« (Margot Käßmann)
Aktualisiert: 2020-01-17
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