Elbeu – Die Burg Albrechts des Bären. Aktuelle Grabungen: Neolithikum bis Mittelalter (Archäologie in Sachsen Anhalt / Sonderband 28)

Elbeu – Die Burg Albrechts des Bären. Aktuelle Grabungen: Neolithikum bis Mittelalter (Archäologie in Sachsen Anhalt / Sonderband 28) von Friederich,  Susanne, Meller,  Harald
Als am 07. Juli 1849 die annähernd 100 km lange Eisenbahnstrecke von Magdeburg nach Seehausen – ein Teilstück einer Verbindung von der Küste bis nach Süddeutschland – eröffnet wurde, ahnte kaum einer der Fahrgäste, dass er mit hoher Geschwindigkeit die mitteldeutsche Geschichte gleichsam durchquert. Denn die vom Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV. per Erlass verfügte und mit 3.000.000 Talern dotierte Streckenführung durchschnitt südöstlich von Elbeu die Elbniederung genau an jenem Punkt, der zunächst im 8.  Jh. bereits für eine slawische Burg ausgewählt worden war und vor allem in den nachfolgenden Zeiten Geschichte schrieb. Ende des 10.  Jhs. erfuhr die Anlage beispielsweise als Sitz des Markgrafen von Hildagsburg einen erheblichen Ausbau. Der im Jahr 1129 durch Markgraf Albrecht befohlenen Zerstörung folgte dann unter askanischer Hand der Wiederaufbau. Fortan galt die Anlage als Burg Albrechts des Bären, wie der Graf von Ballenstedt von seinen Zeitgenossen, möglicherweise im Vergleich mit Heinrich dem Löwen, genannt worden war. Während der Wirkungszeit Albrechts des Bären (* um 1100, † 18.  November 1170) etablierten sich die Askanier zu einem der bedeutendsten mitteldeutschen Herrscherhäuser. Er selbst gilt als Begründer der Mark Brandenburg – was ihm den Titel »Albrecht I. von Brandenburg« einbrachte – sowie des Fürstentums Anhalt. Die Hildagsburg, wie die Burg Albrechts des Bären auch weiterhin genannt wurde, war an der Ostseite von der Elbe umflossen. Während des 12. Jhs. erfolgten verschiedene Baumaßnahmen, sodass sich die Anlage zuletzt als eine durch einen Wall geschützte doppelte Grabenanlage mit Durchfahrtsmöglichkeiten und durch mit Türmen versehene Umfassungsmauern manifestierte. Trotz dieser strategischen Ausbauphasen verlor die Anlage schon bald an Bedeutung. Obwohl eine Kapelle im Jahr 1376 letztmals erwähnt wird, dürften die Grundmauern größtenteils bis zu Beginn des 19.  Jhs. erhalten geblieben sein. Sie wurden dann aber für den Chausseebau von Wolmirstedt nach Stendal mehr oder weniger vollständig abgetragen und ausgebrochen, sodass sich der mächtige Herrschaftssitz schon bald nur noch als Wall- und Grabensystem abzeichnete – kein Wunder also, dass dieser bei der Planung des Schienennetzes im 19.  Jh. unbemerkt dem damaligen Zeitgeist zum Opfer fiel. Gelegentlich wiederholt sich eine (Bau-) Geschichte. In den späten 1920er-Jahren durchschnitt die gleichfalls am Reißbrett geplante, künstliche Wasserstraße – der »Mittellandkanal« – fast rechtwinklig zur Zugstrecke und auf immenser Breite das einstige Wahrzeichen Albrechts des Bären. In den Jahren 2009 und 2010 fanden im Vorfeld der großen Baumaßnahme umfangreiche archäologische Dokumentationen statt. Diese waren aufgrund bestehender, rückzubauender und neu zu verlegender Leitungen noch viel komplexer, als der mehrphasige Befund ohnehin schon vorgab. Schnell wurde deutlich, dass die mittelalterliche Anlage nicht nur eine slawische Burg überprägt hatte, sondern an diesem Ort bereits um die Zeitenwende eine intensive Nutzung des Platzes stattgefunden hatte. Zudem hatte hier schon im frühen Neolithikum eine dörfliche Ansiedlung bestanden. • Ein Überblick zum Standort der Hildagsburg im Spiegel der Zeit • Neubau der Kanalüberführung Elbeu im Zuge des Ausbaus der Osthaltung des Mittellandkanals • Die Welt um die Hildagsburg im frühen Mittelalter • Die Hildagsburg in der schriftlichen Überlieferung • Neue Erkenntnisse zur Hildagsburg aus alten Karten • Das archäologische Umfeld der Hildagsburg • Die Grabung im Bereich der Hildagsburg am Beginn des 20. Jahrhunderts • Die Ausgrabung am Mittellandkanal Elbeu – Der Naturraum • Methode, Messbilder, Fotogrammetrie • Schlämmen und Flotieren in einem Aufwasch. Ergebnisse der Flotieranlage im Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt • Über Holzkonservierung und Tütensuppen • Lumineszenzdatierung: wenn Licht ins Dunkel kommt • Die Mikromorphologie in der Archäologie – Ein Überblick Neolithikum • Die linienbandkeramische Siedlung • Die Steingeräte der linienbandkeramischen Siedlung Eisenzeit / Römische Kaiserzeit • Botanische Analysen am eisenzeitlichen Brunnen von Elbeu • Dung- und Mistkäferreste aus einem eisenzeitlichen Brunnen von Elbeu • Eine Hochburg der Eisenverhüttung? Rennfeueröfen und ihre Funktion an der Hildagsburg in Elbeu Mittelalter • Der Wall-Graben-Bereich der Hildagsburg • Ausgrabungen in der südlichen Innenfläche der Vorburg • Eine Baumstammleiter im mittelalterlichen Brunnen • Pflanzenreste aus slawischen Brunnen der Fundstelle Hildagsburg • Ein Sachsenpfennigobol aus einem Brunnen von der Vorburg der Hildagsburg • Das Teilskelett eines Pferdes • Rest eines kleinen Schreins? Der Zierbeschlag aus der Hildagsburg bei Elbeu • Die Restaurierung des Reliquiarbeschlags von Elbeu • Das Beschwörungsamulett aus der Hildagsburg • Der Gürtel des Alchemisten – Eine seltene thüringerzeitliche Scheibenfibel mit Selenrubinglas-Einlage aus Elbeu • Die Knochenartefakte Quellen und Literatur Autorenverzeichnis
Aktualisiert: 2021-04-29
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Archäologie an der B 6n im Salzlandkreis (Archäologie in Sachsen Anhalt / Sonderband 23)

Archäologie an der B 6n im Salzlandkreis (Archäologie in Sachsen Anhalt / Sonderband 23) von Dresely,  Veit, Friederich,  Susanne, Meller,  Harald
Noch heute zeugt das Zuckerwerk von Könnern, Salzlandkreis, von einer mittlerweile fast vergessenen Zeit, als im 19. Jh. die sogenannten Zuckerbarone den Bernburger Raum untereinander aufgeteilt hatten. Die guten Böden, die schon über 7 000 Jahre zuvor den ersten Ackerbauern und Siedlern Mitteleuropas als hervorragendes Standortkriterium galten, verleiteten zu einer Umstellung auf für damalige Zeit großmaßstäbigen Anbau von Zuckerrüben. Damals – wie auch heute – standen Angebot und Nachfrage unmittelbar in Zusammenhang, und so kann die wirtschaftliche Prosperität eines Betriebes die unternehmerische Insolvenz einer anderen Firma nach sich ziehen. Von solchen Prozessen erzählt auch die vergessene Siedlung Neunfinger bei Weddegast. Erst archäologische Untersuchungen riefen das einstige Straßendorf mit Gastwirtschaft wieder ins Gedächtnis zurück. Archäologie ist ein weites Feld von den Anfängen des Menschen – der australopithecus lebte vor ca. 4 bis 5 Millionen Jahren – bis »gestern«. Man spricht von Archäologie, wenn Bodenfunde erheblich mehr als schriftliche oder mündliche Überlieferungen zur Aufklärung eines Sachverhaltes beitragen. Je weiter wir in der Geschichte zurückschauen, wissen wir in aller Regel immer weniger, und vor allem die schriftlosen Zeiten sind uns bis heute noch immer in weiten Teilen unbekannt. Archäologische Grabungen bringen punktuell Licht ins Dunkel. Und so erklärt sich auch, dass immer noch fast jede archäologische Untersuchung eine Präzisierung und manchmal sogar Umschreibung unserer eigenen Geschichte bedeutet. Dieser Erkenntnisgewinn soll allen Bürgern zur Verfügung stehen. So ist es für das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt selbstverständlich, die Ergebnisse in verständlicher Form vorzulegen. Mit vorliegender Publikation halten wir schon den vierten großen Sonderband zur B 6n in der Reihe »Archäologie in Sachsen-Anhalt« in Händen. Vor allem die Ergebnisse aus den Planungsabschnitten 4 und 5 sowie 8 und 9 der zukünftigen bzw. bestehenden B 6n sind bereits als Buch erschienen. Vorliegender Band umfasst die Abschnitte 13 bis 15 inklusive dem westlichsten Teilbereich des Planungsabschnittes 16, der verkehrstechnisch bedingt vorgezogen worden war. Parallel zu den Tätigkeiten im Gelände gelang es mit kleineren und größeren Ausstellungen die Ortsansässigen über den kulturellen Reichtum der Region zu informieren. Über mehrere Monate hinweg waren Ausstellungen im Schloss Quedlinburg, im Schloss Bernburg und im Schloss Köthen zu sehen. Die Resonanz war stets so groß, dass auch Präsentationen im Bundesverkehrsministerium in Berlin sowie in der Landeshauptstadt Magdeburg stattfanden. Einige Befunde, wie beispielsweise die mittelneolithische Totenhütte von Benzingerode oder das in diesem Band vorgestellte spätbronzenzeitliche Steinkistengrab von Weddegast, bilden inzwischen einen wesentlichen Bestandteil der Dauerausstellung im Landesmuseum für Vorgeschichte Halle. Bald wird ein weiteres Buch zu den Ergebnissen im Planungsabschnitt 16 folgen. Und erste, schon jetzt stattfindende archäologische Arbeiten im zukünftigen Planungsabschnitt 17 zeigen, welch hohes Geschichtspotenzial zwischen Harz und Anhalt verborgen liegt. Die guten Böden, klimagünstige Parameter, aber auch Rohstoffe wie Salz waren von alters her Anziehungspunkt für den Menschen. Zu keiner Zeit geriet die ungefähr 70 km in West-Ost-Richtung überspannende Region in Vergessenheit. Großmaßstäbige landwirtschaftliche Arbeiten, die seit 1900 durch den Einsatz des Dampfpfluges ganz neue Dimensionen annahmen, und später die nochmalige Zusammenlegung größerer Felder zu riesigen Produktionseinheiten veränderten die Landschaft erheblich. Hatten schon die ersten Ackerbauern und Siedler vor 7 000 Jahren begonnen, die Naturlandschaft in eine Kulturlandschaft zu überführen, wurde diese aber erst in den letzten 150 Jahren zu einer Agrarwüste. Auf die archäologischen Quellen hat dies erheblichen Einfluss. Die rasant zunehmende Erosion greift stark in die archäologische Substanz ein, sodass wir manchmal von der ehemals »reichen« Landschaft nur noch die tiefen Befunde kennen – eine verhältnismäßige Überzahl wurde beispielsweise bei Güsten und Ilberstedt bekannt, wohingegen die weniger tief eingebrachten Siedlungsspuren größtenteils fehlen. Die vorliegende Publikation mit den Abschnitten 13 bis 15 bzw. 16 deckt auf ca. 25 km Strecke 7 000 Jahre Geschichte ab, die in nur 2,5 Jahren ausgegraben worden war. Bereits 2001 begann V. Dresely mit den großen und modernen Ausgrabungen bei Benzingerode (vgl. Sonderband 2 Querschnitt: Ausgrabung an der B 6n zwischen Benzingerode und Heimburg sowie Sonderband 7: Die Totenhütte von Benzingerode. Archäologie und Anthropologie) und schon kurze Zeit später lag der Schwerpunkt bei Quedlinburg (vgl. Sonderband 4: Archäologie XXL: Archäologie an der B 6n im Landkreis Quedlinburg). So wie der Bau der neuen Bundesstraße B 6n immer weiter in östliche Richtung voranschreitet, so werden die archäologischen Aktivitäten – stets im Vorfeld des Straßenbaus – weiter vorangetrieben. Den Vertretern* des Straßenbaus sowohl in den Verkehrsministerien als auch vor allem in der Landesstraßenbaubehörde danken wir an dieser Stelle ganz ausdrücklich für die kontinuierliche gute Zusammenarbeit. Gemeinsam entwickelten wir Anfang der 2000er-Jahre ein Verfahren, auf dessen Grundlage schon vor Beginn der eigentlichen Baumaßnahme die archäologischen Grabungen im Gelände abgeschlossen sind. Dies verschafft nicht nur Planungssicherheit für beide Seiten, sondern wirbt auch für ein verstärktes gemeinsames Verständnis hinsichtlich Ausbau der bestehenden Infrastruktur und der historischen Bedeutung der Region. Etwa auf Höhe der Saale kam es bezüglich der archäologischen Grabungen zur Übergabe der Projektleitung von Herrn Dr. Dresely an Frau Dr. Friederich. Einige Grabungsleiter und Grabungsmitarbeiter waren seit der ersten Stunde der B 6n dabei und andere sind erst bei den letzten Grabungen dazu gestoßen. Ihnen allen sind wir zu Dank verpflichtet. Sie haben bei Wind und Wetter die Geschichtsquellen im Boden erkannt, in Handarbeit gehoben und sodann dokumentiert und inventarisiert. Ihr unermüdliches Engagement, dann auch noch eine Publikation zu erstellen, ist keine Selbstverständlichkeit. Nochmals herzlichsten Dank für die Bereitschaft, mithilfe der vorliegenden Publikation jene Faszination, welche die archäologischen Funde bereits während der Ausgrabung auf uns ausübten, an alle Leserinnen und Leser weiterzugeben. • Vorwort • Geologie entlang der B 6n (PA 13–15) • Flussgeschichte und Auenlehmbildung der Saale • Die urgeschichtlichen Brunnen von Güsten und Ilberstedt • Pflanzenreste aus den spätneolithischen Brunnen von Ilberstedt • Moosreste im schnurkeramischen Brunnen von Ilberstedt • Pflanzenfunde aus dem spätbronze- bis früheisenzeitlichen Brunnen von Ilberstedt • Die linienbandkeramische Siedlung bei Latdorf • Urgeschichtliche Pfostenbauten mit schiffsförmigem Grundriss aus Güsten • Neolithische und frühbronzezeitliche Befunde in der Steinzeitlandschaft Latdorf • Neolithische Tierknochen bei Bernburg • Bestattungen der Glockenbecher- und Aunjetitzer Kultur bei Güsten und Ilberstedt • Ein Langhausgrundriss und ungewöhnliche Siedlungskeramik der frühen Bronzezeit • Spätbronzezeitliche Grabhügel östlich von Bernburg • Ein spätbronzezeitlicher Bestattungsplatz bei Weddegast • Siedlungsfunde der Römischen Kaiserzeit bei Latdorf • Eine mittelslawische Befestigung bei Güsten • Mikromorphologische Untersuchungen zum Nachweis anthropogener Beeinflussung von Gruben mit ungeklärter Funktion • Die frühmittelalterlichen Gräber bei Güsten • Wohnen mit Saaleblick – Ein frühmittelalterlicher Weiler des 7./8.– 9./10. Jhs. bei Latdorf • Frühmittelalterliche Sonderbestattungen • Zucker und Bier – Die neuzeitliche Wüstung Neunfinger • Dokumentation digital: Grabungsdatenbank und Beschriftungsmaschine • Blockbergungen – Ausgewählte Aspekte einer bewährten archäologischen Methode • Die Anwendung von Tiefbohrverfahren in der Archäologie Anhang 14C-Daten (Tabelle) Literaturverzeichnis Autorenverzeichnis
Aktualisiert: 2021-04-29
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Salzmünde-Schiepzig – ein Ort, zwei Kulturen. Ausgrabungen an der Westumfahrung Halle A 143. Teil II (Archäologie in Sachsen Anhalt / Sonderb. 21/2)

Salzmünde-Schiepzig – ein Ort, zwei Kulturen. Ausgrabungen an der Westumfahrung Halle A 143. Teil II (Archäologie in Sachsen Anhalt / Sonderb. 21/2) von Friederich,  Susanne, Meller,  Harald
Als 2005 die archäologische Geländearbeit bei Salzmünde, Saalekreis, im Vorfeld des Neubaus der Bundesautobahn 143 - dem letzten Teilstück des Autobahnringes um die beiden Großstädte Halle und Leipzig- beginnen sollte, ahnte niemand, welch langer Weg bis zur Fertigstellung benötigt werden würde. Im Oktober 2018 werden nach mehr als zehnjähriger Pause die archäologischen Untersuchungen fortgesetzt. Erneut blickt die gesamte Region, vor allem dann, wenn sich nach einem Unfall auf der Bundesautobahn 14 notgedrungen die Lkw-Kolonnen durch die engen Straßen von Halle schlängeln, auf den Lückenschluss, der nun mit einer leichten Abänderung gegenüber der ursprünglichen Planung realisiert werden soll. Der erste Teilband »Salzmünde-Schiepzig - ein Ort, zwei Kulturen. Ausgrabungen an der Westumfahrung Halle (A 143)« ist als Sonderband 21/1 der Zeitschrift Archäologie in Sachsen-Anhalt im Jahr 2014 erschienen. In beiden Bänden umfasst - die Abbildungsunterschriften betreffend - die Bezeichnung »Salzmünde- auch die Gemarkung Salzmünde-Schiepzig (siehe Übersichtsplan Umschlagklappe vorne). Das salzmündezeitliche Erdwerk mit seinen einzigartigen Befunden innerhalb und außerhalb der Befestigung ist, wie auch die Gräben selbst, bereits in diverse Forschungsprojekte eingeflossen oder bildete den Ausgangspunkt wissenschaftlicher Analysen. Hier sei zunächst die groß angelegte Studie zur neolithischen Bevölkerung Sachsen-Anhalts zu nennen. Sie wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft unter dem Titel »Kulturwandel = Bevölkerungswechsel? Die Jungsteinzeit des Mittelelbe-Saale-Gebietes im Spiegel populationsdynamischer Prozesse- gefördert. Zahlreiche Publikationen sind dazu erschienen. Beispielhaft seien zwei grundlegende Dissertationen genannt: Guido Brandt, »Beständig ist nur der Wandel! Die Rekonstruktion der Besiedelungsgeschichte Europas während des Neolithikums mittels paläo- und populationsgenetischer Verfahren- (Forschungsberichte des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle 09/2017) sowie Nicole Nicklisch, »Spurensuche am Skelett. Paläodemografische und epidemiologische Untersuchungen an neolithischen und frühbronzezeitlichen Bestattungen aus dem Mittelelbe-Saale-Gebiet im Kontext populationsdynamischer Prozesse« (Forschungsberichte des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle 1l/2017). Kurz vor dem Abschluss steht eine Qualifizierungsarbeit zur Ernährung während des Neolithikums - und wieder stand der Fundplatz Salzmünde Pate für zahlreiche Einblicke ins 4. Jt. v. Chr. Darüber hinaus erschienen einige fachübergreifende Publikationen in internationalen Zeitschriften. Weitere Beiträge befinden sich derzeit im Peer-Review-Verfahren. Susanne Friederich, Harald Meller • Vorwort der Herausgeber Boguslaw Duchniewski • Funde und Befunde der Bernburger Kultur Torsten Schunke • Die »große Umbettung« – ungewöhnliche Deponierungen und Sekundärbestattungen in der Nordwestecke des Salzmünder Erdwerksgrabens Andreas Egold • Funde und Befunde der Schnurkeramik Torsten Schunke • Die Ausgrabung einer Ausgrabung – auf den Spuren von Nils Niklasson 1929 Helge Jarecki • Zwischen Saale und Petersberg – eine schnurkeramische Siedlung mit Gräberfeld bei Gimritz Wolfgang Kainz, Mechthild Klamm, Helge Jarecki • - Vom Porphyr zum Kaolin Tanja Autze, Helge Jarecki • Eine schnurkeramische Ofengrube aus Gimritz Andrea Moser, Torsten Schunke, Peter Viol • Der Friedhof der Glockenbecherkultur Boguslaw Duchniewski, Andrea Moser, Torsten Schunke, Peter Viol • Frühbronzezeitliche Hausgrundrisse und Siedlungsnachweise bei Salzmünde-Schiepzig und Salzmünde Sandra Pichler, Torsten Schunke • - Ein behindertes Kind aus der frühen Bronzezeit Andrea Moser, Ralph von Rauchhaupt (†) • Ein Werkplatz der Aunjetitzer Kultur? Claudia Damrau, Andreas Egold, Andrea Moser, Peter Viol • Gräber der Aunjetitzer Kultur Claudia Damrau • - Eine Sonderbestattung der Aunjetitzer Kultur Andrea Moser • Ein Aunjetitzer Grab mit Bronzen aus Salzmünde-Schiepzig Andrea Moser, Boguslaw Duchniewski, Peter Viol • Kreisgräben der Mittel- bis Jungbronzezeit Boguslaw Duchniewski, Saskia Kretschmer • Jungbronzezeitliche Grubenreihen Saskia Kretschmer • Siedlungsspuren der jüngeren Bronzezeit und frühen Eisenzeit Christoph Sommerfeld • - … den Kürzeren gezogen Torsten Schunke • Den Kelten abgeschaut – Geschirr und Trachtbestandteile in germanischen Brandgräbern des 3./2. Jahrhunderts v. Chr. Helge Jarecki • Die Wüstung Überode Helge Jarecki • Auf der Suche nach der Wüstung Zischtau Helge Jarecki • Neuzeitliche Grubenreihen und mittelalterliche Flurformen Helge Jarecki • Ein Altweg und Entwässerungsanlagen bei Gimritz Helge Jarecki • Johann Gottfried Boltze – eine Porträtskizze Monika Hellmund • Mittelneolithische Pflanzenfunde von Salzmünde Stefan Dreibrodt, Helge Jarecki, Mechthild Klamm, Carolin Lubos, Hans-Rudolf Bork • Landnutzung und Landschaftsveränderung durch den Menschen in Mitteleuropa – die Zerstörung von Teilen des Erdwerkes bei Salzmünde durch Bodenerosion Stefan Dreibrodt, Helge Jarecki, Mechthild Klamm, Carolin Lubos, Hans-Rudolf Bork • - Radiokohlenstoffdatierungen an Böden Bernd W. Bahn, Helge Jarecki • Das Erdwerk Salzmünde in verkehrsgeografischer Sicht Helge Jarecki • - Der Bierhügel bei Salzmünde Juri Buchantschenko • Granulometrische Untersuchungen am Salzmünder Erdwerk Christian Schweitzer • Geophysikalische Prospektion Christian Schweitzer • - Magnetometer-Prospektion Helge Jarecki • Luftbilddokumentation in Salzmünde Helge Jarecki • - Luftbilddokumentation 14C-Tabelle Autorenverzeichnis
Aktualisiert: 2023-04-01
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Archäologie in Gatersleben. Ackerbau über Jahrtausende hinweg (Archäologie in Sachsen Anhalt / Sonderb. 30)

Archäologie in Gatersleben. Ackerbau über Jahrtausende hinweg (Archäologie in Sachsen Anhalt / Sonderb. 30) von Friederich,  Susanne, Meller,  Harald, Weber,  Thomas
Vorwort: Während der Hund als gezähmte Form des Wolfes bereits seit rund 100 000 Jahren ein treuer Wegbegleiter des Menschen ist, wurde die Domestikation von Schaf und Ziege sowie Rind und Schwein erst vor ungefähr 12 000 Jahren, und zwar im Vorderen Orient, aufgenommen. Dort, in der naturräumlichen Gunstregion zwischen Euphrat und Tigris, begann zu dieser Zeit auch der gezielte Anbau von Getreide. Durch die Umstellung auf kohlenhydratreiche Nahrung wurde die Jahrtausende lang praktizierte eiweißreiche Zusammensetzung der Nahrung verändert und damit in die ernährungsabhängige Konstitution des Menschen eingegriffen. Dies hat maßgebende und bis heute erkennbare Auswirkungen und Folgen. Eine davon ist die rascher wieder einsetzende Geburtenfolge. Zusammen mit der durch Ackerbau bedingten Sesshaftigkeit kam es unweigerlich zur Bevölkerungsexplosion. Schon bald mussten neue Lebensräume erschlossen werden. Über das Einzugsgebiet des Schwarzen Meeres wanderten immer wieder Bevölkerungsgruppen donauaufwärts nach Ungarn und Mitteldeutschland und sogar bis ins Pariser Becken. Gerade in Mitteldeutschland, insbesondere im Harzvorland, trafen die milde klimatische Bedingungen gewohnten Ackerbauern auf ähnliche Voraussetzungen wie in ihrer alten Heimat: hervorragende Bodenqualität bei geringen Niederschlagsmengen. So verwundert es nicht, dass ausgerechnet auf dem Gebiet des heutigen Sachsen-Anhalts bereits vor 7500 Jahren eine von keiner anderen Region bekannte dichte landwirtschaftliche Aufsiedlung stattfand und sich eine Vielzahl verschiedener Kulturen herausbildete. Häufig haben diese ihren Verbreitungsschwerpunkt in Sachsen-Anhalt selbst, erkennbar an deren Bezeichnungen, die sich häufig an markanten Fundstellen orientieren. Die naturräumlichen Faktoren mit optimalen Standortbedingungen für Landwirtschaft und Gartenbau ließen im 19. Jh. in der Magdeburger Börde und dem Harzvorland zahlreiche Saatzuchtfirmen entstehen; beispielhaft seien Quedlinburg, Salzmünde, Aschersleben, Kleinwanzleben, Steinach und Bernburg genannt. Samen aus Aschersleben und Quedlinburg sind auch heute noch jedem Hobbygärtner ein Begriff. Nach Ende des 2. Weltkriegs zog das drei Jahre zuvor in Wien gegründete Institut für Kulturpflanzenforschung zunächst in die Domäne Gatersleben. Vor genau 75 Jahren wurde der Grundstein für das Institut gelegt. Es genießt Weltruf und bewahrt mit 150 000 Mustern die größte Gendatenbank für Kulturpflanzen in Europa. Am Standort selbst konservierte der Boden einmalige Zeugnisse der Menschheitsgeschichte. Diese wurden vor allem während der letzten 50 Jahre dokumentiert, sobald durch Baumaßnahmen in die alten, geschichtsträchtigen Kulturschichten eingegriffen wurde. Waren es anfangs mehrheitlich baubegleitende Beobachtungen, so wurden in den letzten Jahren großflächige Ausgrabungen im Vorfeld der Baumaßnahmen notwendig. Mit den geborgenen Funden der zurückliegenden 7500 Jahre schließt sich der Kreis zum heutigen Aufgabengebiet des in Gatersleben ansässigen Leibniz-Institutes für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung. Von dort wurden die archäologischen Untersuchungen nicht nur mit Interesse verfolgt, sondern auch ganz tatkräftig unterstützt – herzlichen Dank! Großer Dank gilt zudem allen Mitarbeitern der zahlreichen Grabungen. Ihrem unermüdlichen Einsatz ist es zu verdanken, dass sich nun jede einzelne Geländebeobachtung als Puzzleteil in das Gesamtbild einfügen lässt. Wir danken allen Autoren, dass der immer wieder aufs Neue vom Menschen als Siedlungs- und Wirtschaftsplatz ausgesuchte Höhenzug oberhalb der Selke nunmehr in Buchform eine Würdigung erfährt. Prof. Dr. Harald Meller Landesarchäologe und Direktor des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt – Landesmuseum für Vorgeschichte Dr. Susanne Friederich Abteilungsleiterin Bodendenkmalpflege des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt Dr. Thomas Weber 1999–2017 Projekt- und Referatsleiter am Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt
Aktualisiert: 2021-04-29
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Der linienbandkeramische Brunnen von Leipzig-Plaußig

Der linienbandkeramische Brunnen von Leipzig-Plaußig von Baron,  Henriette, Friederich,  Susanne, Friedrich,  Michael, Hakelberg,  Dietrich, Maier,  Ursula, Rösch,  Manfred, Schmidt,  Edith, Stäuble,  Harald, Tinapp,  Christian
Der Brunnen von Leipzig-Plaußig gehört mit seiner komplexen Bau- und Nutzungsgeschichte zu den bedeutendsten linienbandkeramischen Brunnenanlagen, die im Freistaat Sachsen in den vergangenen Jahren entdeckt und untersucht wurden. Neben zahlreichen naturwissenschaftlichen Beiträgen zu seiner Erforschung und zur Skizzierung der damaligen Umweltverhältnisse stehen der archäologische Befund sowie seine Auswertung und Deutung im Mittelpunkt der Betrachtung.
Aktualisiert: 2021-10-13
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Im Partheland zwischen Leipzig, Taucha und Borsdorf

Im Partheland zwischen Leipzig, Taucha und Borsdorf von Böhme,  Heinz J, Friederich,  Susanne, Hübler,  Günter, Kühn,  Christoph, Nabert,  Thomas, Otto,  Harald, Rüdiger,  Bernd, Schirmbeck,  Holger, Sturm,  Wolfram, Winkler,  Friedemann
"Im Partheland" ist die erste Gesamtdarstellung über die Geschichte, Werte, Befindlichkeiten und Chancen der Region zwischen Leipzig, Taucha, und Borsdorf. Über 40 Text- und Fotobeiträge vermitteln das faszinierende Bild einer alten und zugleich sehr sehr lebendigen Kulturlandschaft. Vergangenes und Gegenwärtiges fügen sich durch eine Vielzahl bisher unveröffentlichter historischer Abbildungen und aktueller Fotografien zu einem sinnlichen Erlebnis, das neue Sichtweisen ermöglicht und fast Vergessenes in Erinnerung ruft.
Aktualisiert: 2022-10-20
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