Science Fiction anno 1900 war die Literatur des technischen Zeitalters, die eine goldene Zukunft durch neue, ans Wunderbare grenzende Erfindungen und wissenschaftliche Errungenschaften postulierte.
So waren es nur einige wenige Visionäre, die schon vor 100 Jahren davor gewarnt haben, dass die künftige Technik nicht nur eine heilsbringende Wirkung, sondern Technikmissbrauch, technisches Versagen, Automatisierung und technische Gigantomanie tödlich für den Menschen oder sogar apokalyptisch für die gesamte Menschheit sein könnten.
Wurden in der frühen Science Fiction Ingenieure als die Heroen des technischen Zeitalters, oft geradezu als Erlöserfiguren verherrlicht, sind es in der technikpessimistischen vornehmlich Chemiker, die in der Nachfolge des Dr. Faust nun als fanatische Mad Scientists Unheil und Verderben über die Menschheit bringen.
Ob der Weltuntergang aus der Retorte, eine globale Ölpest, die Machtübernahme durch intelligente Maschinen, außer Kontrolle geratene Eisenbahnen und Automobile, Lebensenergie raubende Maschinen, tödliche Androiden, die Automatisierung der Gesellschaft – die Antizipationen von damals sind tatsächlich die Probleme von heute.
Inhalt
1891 Friedrich Meister Die unheimliche Maschine
1892 Ferdinand Groß Automatopolis
1903 Anton O. Klaußmann Das Ende der Luftschiffahrt
1903 Gustav Meyrink Petroleum – Petroleum
1907 Otto Grautoff Die Automatenfrau
1907 K. H. Strobl Der Triumph der Mechanik
1909 Carl Grunert Mr. Infrangibles Erfindung
1912 Carl Grunert Die Maschine des Theodulos Energeios
1911 Oskar Hoffmann Ypsilons Gefrorene Elektrizität
1911 Fritz Müller-Partenkirchen Briketts
1913 Fritz Müller-Partenkirchen Die Maschine
1913 Fritz Müller-Partenkirchen Es wird einmal sein …
1913 H. H. Schmitz Das neue Auto
1912 Hermann Eßwein Das Bekenntnis des Dr. Webelhorst
1913 Fritz von Briesen Das Ende der Welt
1914 Max Pollaczek Der Gefangene der neuen Urwelt
1914 Herbert Frank Die Wunder der geheimnisvollen Insel
Aktualisiert: 2022-03-08
Autor:
Fritz von Briesen,
Hermann Eßwein,
Otto Grautoff,
Ferdinand Groß,
Carl Grunert,
Oskar Hoffmann,
Anton Otto Klaußmann,
Friedrich Meister,
Gustav Meyrink,
Fritz Müller-Partenkirchen,
Detlef Münch,
Max Pollaczek,
Hermann Harry Schmitz,
Karl Hans Strobl
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Die bisher umfangreichste deutsche Anthologie zur Science Fictiion der Kaiserzeit 1871 - 1919.
Die Geburt der modernen deutschen Science Fiction 1871 erfolgte mit den Zukunftsliebesgeschichten vom Vater der modernen deutschen Science Fiction, Kurd Laßwitz (1848 - 1910), die durchaus frei nach Rudi Schweikert als „Am Anfang war der Höhepunkt“ bewertet werden können. Der 23-jährige Laßwitz fabulierte in komplizierten Dreiecksbeziehungen nicht nur über die Liebe im 39. Jahrhundert, in dem die Liebe mit einer Weltformel errechnet wird, sondern auch über die extraterrestrische Liebe eines Cerebrer-Pärchens. Seine "Oxygen und Aromasia" von 1871 sind bis heute die Romeo und Julia der deutschen Science Fiction.
In den späteren Novellen kommen hingegen die Liebenden durch Zukunftstechnik zusammen bzw. die Zukunftstechnik ist der Garant für eine glückliche und dauerhafte Beziehung. Doch auch die Liebesentfremdung durch die Technik in Fernbeziehungen mit telephonisch übertragenen Gefühlen, Automatenfrauen und seelenlosen synthetischen Schönheiten, die Gleichmachung und Umkehrung der Geschlechter, die „Verweiblichung“ der Männer zu säuglingsstillenden „Weiberichen“ oder der Kauf von Liebe und Ehefrau im Warenhaus sowie die Manipulation von Gefühlen durch Chemikalien und eine Art "Lackmuspapier der Liebe" werden zumeist humorvoll geschildert. Sogar die Liebe zu einem außerirdischen Blumenwesen und einer lichtblauen Himmelsfrau sind Thema von Erzählungen, während andere Autoren antierotische und asexuelle Liebesdystopien mit in Säcken, die man heute Burka nennt, gekleidete Frauen und (!) Männer sowie Sex Ü 30 für die nahe Zukunft antizipierten. Auch der "Antierotiker" Paul Scheerbart favorisierte bei seinen Venusbewohnern eine asexuelle Fortpflanzung und setzt in einer Himmlischen Ehe ganz auf die platonische Liebe. Für Fritz von Briesen sind im 25. Jahrhundert im Reich von Kaiser Wilhelm XXIII. die Frauen vom Aussterben bedroht und Frauen ohne Brille mit Blondhaar und Busen sind exotische Seltenheiten geworden.
Erotik wird aufgrund der Prüderie und Zensur der damaligen Zeit im Wilhelminischen Kaiserreich fast ausschließlich nur dezent angedeutet, wenngleich der für die Zukunft antizipierte Sex auf Knopfdruck 1897 schon revolutionär war, Gustav Meyrink 1904 erotische Zukunftssitten beschreibt, in denen Frauen mit ihren Brüsten applaudieren, und Hans Flesch 1914/17 sogar einen wehrkraftzersetzenden Luststaat „Libertia“ ausrief und eine weibliche Dreiklassengesellschaft mit Beruftstätigen, Müttern und Prostituierten postulierte. Von besonderer Bedeutung sind auch die eierlegenden Frauen von H. H. Ewers 1906 und die utopische Erziehungsanstalt von Frank Wedekind 1901, in der Frauen von Geburt an zu staatlichen Prostituierten erzogen werden und Promiskuität als oberstes Staatsprinzip gilt, sowie die 3 expressionistischen SF-Liebesgeschichten 1918/19 von Salomo Friedlaender (Mynona) über ein utopisches Brautbett, eine extraterrestrisch-nichthumanoide Braut und die Totale Vereinigung.
Folgende 28 Novellen sind enthalten:
Oxygen und Aromasia
Liebe gegen das Weltgesetz
Himmlische Ehe!
Eine elektrische Ehe
Lex Heinze
Mine-Haha
Die Fern-Ehe
Hony soit qui mal y pense
Im Reiche der Phäaken
Fräulen Cocos Werbung
Anthropoovaroparus, die eierlegende Frau
Die Automatenfrau
Odorgigen und Odorinal
Das Warenhaus der Zukunft
Das lebende Bild
Luftdroschke Nummer 5599
Der Sonnenlicht-Automat
Die neue Oberwelt der Venushaut
Das Radium als Ehestifter
Der Ätherseelenmensch
Der Flieger und die Himmelsfrau
Der Liebes-Bazillus
Das Autokino
Die Revolution der Erotik
Der Satan im Luststaat „Libertia“
Das widerspenstige Brautbett
Die langweilieg Brautnacht
Beschreibung meiner Braut
Aktualisiert: 2021-02-06
Autor:
Rudolf Bartzsch,
Fritz von Briesen,
Johannes Cotta,
Hans Flesch,
Salomo Friedlaender,
Otto Grautoff,
Ferdinand Grüner,
Carl Grunert,
Kurd Lasswitz,
Hermann Löns,
Gustav Meyrink,
Detlef Münch,
Paul Scheerbart,
Wilhelm Schmidtbonn,
Siegmar Schulze-Gallera,
Friedrich Streißler,
Friedrich Thieme,
A. Ulrich,
Frank Wedekind
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„Rodin ist nicht nur eines der wunderwertesten Resultate der modernen Pariser Kultur; er ist auch die Synthese der französischen Skulptur des neunzehnten Jahrhunderts.“In dieser Biographie ordnet Otto Grautoff den Bildhauer Auguste Rodin (1840–1917) in den Verlauf der französischen Kunstgeschichte ein. Mit über 100 Bildern der Kunstwerke Rodins illustriert, gibt er hierbei nicht nur einen Einblick in das Leben des Künstlers, sondern auch in die Geschichte der Plastik und Bildhauerei, denen Rodin mit seinem Werk eine neue Richtung wies.
Aktualisiert: 2023-01-13
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„Rodin ist nicht nur eines der wunderwertesten Resultate der modernen Pariser Kultur; er ist auch die Synthese der französischen Skulptur des neunzehnten Jahrhunderts.“In dieser Biographie ordnet Otto Grautoff den Bildhauer Auguste Rodin (1840–1917) in den Verlauf der französischen Kunstgeschichte ein. Mit über 100 Bildern der Kunstwerke Rodins illustriert, gibt er hierbei nicht nur einen Einblick in das Leben des Künstlers, sondern auch in die Geschichte der Plastik und Bildhauerei, denen Rodin mit seinem Werk eine neue Richtung wies.
Aktualisiert: 2020-03-31
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