Nikolaus Korab – Portraits

Nikolaus Korab – Portraits von Huemer,  Peter, Korab,  Nikolaus, Schutting,  Julian
[Mit Selbstäußerung der 94 fotografierten Künstler und jeweils einer Kurzbiografie im Anhang.] PETER HUEMER : DIE ÖSTERREICHISCHEN KÜNSTLER UND DAS ÖSTERREICHISCHE ANTLITZ Das österreichische Antlitz sei »von außerordentlicher Unterernährtheit, jedoch von teuflischem Behagen gesättigt. Ein dürrer Zeigefinger scheint hin- und herfahrend alle Hoffnung zu nehmen.« So hat es Karl Kraus im Ersten Weltkrieg beschrieben. Gibt es das überhaupt, das österreichische Antlitz? Und ist es – heute fett geworden – tatsächlich von solch hämischer Bös­artig­keit? Nikolaus Korab hat sich auf die Suche gemacht. Und er sucht dort, wo Österreich am schönsten und am bedeutendsten ist, immer schon war und auch in Zukunft bleiben wird: im Antlitz seiner Künstler. In seiner Oxford History of Music meint Sir Henry Hadow, die glänzendsten Perioden in der Kunstgeschichte der Mensch­heit seien das Athen des Perikles, das Elisabethanische England und Wien in der zweiten Hälfte des 18. und im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts. Und der amerikanische Historiker Carl Schorske schreibt in seinem Standardwerk Wien. Geist und Ge­sell­­schaft im Fin de siècle: »Die Intelligenz dieser Stadt schuf fast gleichzeitig auf einem Gebiet nach dem anderen Neu­erun­gen, die im ganzen kulturellen Europa als Wiener ›Schulen‹ bezeichnet wurden … In einem heftigen Ausbruch gegen den Ästhe­ti­zis­mus des Fin de siècle schufen Kokoschka und Schönberg neue Sprachen in der Malerei und Musik … Mit der Defini­tion des modernen Menschen … hat die Kultur Wiens im 20. Jahrhundert ihre Stimme gefunden.« Die Zitate ließen sich fortsetzen. Es ist ein Klischee und trotzdem wahr: Österreich war und ist ein Land der Künste und der Künstler. Das schafft ein Gefühl der Erleichterung beim Durchblättern dieses Buches. Es ist, als wollte der Photograph Korab, indem er der Würde der Portraitierten mit seinen Bildern gerecht wird, gleichzeitig die gründlich zerstörte Würde des Landes wiederherstellen, dem diese Künstlerinnen und Künstler entstammen, an dem sich viele von ihnen gerieben haben. In der österreichischen Literatur gibt es eine Tradition des Sich-Kränkens über die Zustände, das ästhetische Auswege sucht. Sie beginnt spätestens im Vormärz mit Grillparzer, Stifter, Nestroy und reicht über Musil, die »fröhliche Apokalypse« von Hermann Broch, die verzweifelten Gedichte von Theodor Kramer, die Wut Helmut Qualtingers und der Wiener Gruppe bis in die Gegenwart der hier Portraitierten, bis zu Günter Brus und Elfriede Jelinek. Die Wut und auch ihre ironische Brechung: »Kunst muß die Wirklichkeit zerstören, so ist es, die Wirklichkeit zerstören statt sich ihr unterwerfen, auch was das Schreiben anbelangt … Aber das Entsetzliche, müssen Sie wissen, das Entsetzliche ist: Die Wirklichkeit macht ungeniert weiter, die Wirklichkeit schert sich keinen Deut um die Zerstörung, die ihr von der Kunst zugefügt wird …«, lautet Werner Koflers Satz in diesem Buch. Warum bringt ein so kleines Land so viel und so bedeutende Literatur hervor, fragt die amerikanische, als Kind aus Wien deportierte Literaturwissenschaftlerin Ruth Klüger. Dasselbe gilt für die Architektur, auch für andere Sparten der Kunst. Aber macht Ruth Klügers Frage überhaupt Sinn, wo sich Kunst doch per definitionem nationalen Grenzen entzieht, da »nationale Kunst« ein Widerspruch in sich ist – entweder »national« oder »Kunst«, beides zusammen geht nicht? Ist es daher sinnvoll, die Portraits von Künstlerinnen und Künstlern in einem Band zu vereinen, deren Gemeinsames vor allem ist, daß sie Österreicher sind? Es ist immer noch sinnvoll, solange Kunsthistoriker, Ästhetikprofessoren, Literaturwissenschaftler in aller Welt meinen, in den Werken vieler österreichischer Künstler etwas Spezifisches zu entdecken, das einer ganz eigenen historischen Tradition entspricht, die von der Gegenreformation bis in die Nazizeit reicht, bis zum verheerenden Umgang mit dieser in der Zweiten Republik und zur »sozialpartnerschaftlichen Ästhetik« des Robert Menasse. Denk’ ich an Österreich, so denk’ ich an H. C. Artmann und Friederike Mayröcker, an Hans Hollein und Franz Ringel, an Josef Hader und Maria Lassnig und Kurt Schwertsik und Christine Ostermayer. Ich denke an die Künstler, wie sie uns Nikolaus Korab zeigt, kann jedoch leider das »österreichische Antlitz« nicht übersehen, das wir gerade in diesem Jahr bis zum Erbrechen betrachten dürfen. Aber was bleibt, werden die Gesichter der Künstler sein.
Aktualisiert: 2021-04-29
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Nachts

Nachts von Korab,  Nikolaus, Nowak,  Ernst, Oberhollenzer,  Günther
Venedig, Stadt der Oberflächen, der Farben und des überwältigenden Lichts. Nikolaus Korab versenkt sie in das tiefe Schwarz seiner Nachtbilder. Sie entrücken die Stadt dem schnellen, berauschenden Bilderkonsum und richten den Blick auf ein unbekanntes, abseits gelegenes, dunkles Venedig. Korabs Arbeit mit einer analogen Großbildkamera erfasst die anonymen Architekturen der „armen“, keinesfalls pittoresken Viertel, die hier eine ungeahnte, der Zeit enthobene Würde gewinnen. Korabs Fotografien sind auch Reflexionen des Mediums Fotografie. Gegenständliches verschwindet, Erzählerisches wird eliminiert, Kontraste geschärft. Was bleibt, sind reines Schwarz und sparsam gesetzte Lichter. Der präzise Flaneur Nikolaus Korab entwirft große Bühnenbilder. Nikolaus Korab lebt und arbeitet als freischaffender bildender Künstler in Wien und Niederösterreich. Seit Anfang der 1990er-Jahre widmet Korab sich der Großbildfotografie (zunächst im Format 4×5 inch, seit 2006 auch im Format 8×10 inch) und setzt sich mit dem Medium Buch als Thema der Fotografie auseinander. Zahlreiche Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland, vertreten in öffentlichen und privaten Sammlungen. Seit 2020 Mitglied des Künstlerhauses Wien.
Aktualisiert: 2020-09-09
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Schattenlicht

Schattenlicht von Korab,  Nikolaus
„Die Welt existiert in ihrer Konkretheit“, heißt es in Anna Mitgutschs eigens für dieses Buch verfassten Essay, „sie ist bunt und unübersichtlich, voller Leben, nie herrscht Stillstand, sie ist voller Licht und Schatten, voller Veränderung ... Nur das Licht ist nicht konkret, es ist kein Ding an sich ... Licht erlaubt uns zu unterscheiden und zu vermessen, die Linie ist ein Kind des Lichtes und der Dunkelheit.“ Dieser Linie spürt Nikolaus Korab in 18 eindrucksvoll reduzierten, aufwendig hergestellten Fotoarbeiten nach. Geöffnete Türen, die Leben hinter den Wänden erahnen lassen, kahle Vorräume, ein leerer Stuhl, ein Besen – der Fotograf archaisiert Alltagssituationen, schafft aus Licht verlassene Bühnenräume, die kaum eines Requisits bedürfen; die von Korab jeweils vorangestellten Zitate – von Claude Simon, Joseph Roth, Vilém Flusser, Anna Kim und anderen – erscheinen wie ins Leere dieser Räume hineingesprochen.
Aktualisiert: 2020-02-10
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Archaische Moderne

Archaische Moderne von Kapfinger,  Otto, Kirchengast,  Albert, Korab,  Nikolaus, Lehner,  Norbert, Reder,  Christian
Abseits von anonymen Bauten und einst malerischen Ortsbildern haben renommierte österreichische Architekten der Nachkriegszeit im Burgenland ihre Spuren hinterlassen. Es handelt sich um verstreute Importe unterschiedlicher Typologie und Nutzung, die bis heute weit über das Land hinaus einflussreich geblieben sind. Dieses Buch bietet anhand von ausgewählten Projekten einen Überblick des Architekturraums Burgenland. Nikolaus Korabs Fotografien dokumentieren den heutigen Zustand der Bauten und stellen ihre Einbettung in Landschaft wie Kulturraum dar. Der Text von Otto Kapfinger und viele erstmals veröffentlichte Archivmaterialien begleiten die bildliche Dokumentation. Peter Adam thematisiert die schwierige Einordnung der Objekte aus denkmalpflegerischer Sicht. Und im ausführlichen Interview mit gegenwärtig im Burgenland bauenden Architekten wird der Status quo sowie der anhaltende Einfluss der porträtierten Ausnahmebauten diskutiert.
Aktualisiert: 2019-01-03
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Schreibtische österreichischer Autoren

Schreibtische österreichischer Autoren von Fian,  Antonio, Korab,  Nikolaus
'Schon das H. P. Lovecraft zugeordnete Motto "Was immer es war, es war in diesem Schreibtisch" lässt etwas von Fians Witz erahnen, mit dem er die oftmals hysterischen Manierismen österreichischer Autoren auf die filigrane, aber dennoch elastisch-kraftvolle Schaufel nimmt.' (Manfred Maurer)
Aktualisiert: 2020-03-02
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Nikolaus Korab – Reise ins Innere

Nikolaus Korab – Reise ins Innere von Korab,  Nikolaus, Nowak,  Ernst, Steinkellner,  Philipp, Zuckriegl,  Margit
[Diese Publikation erscheint anlässlich der Ausstellung in der Artmark-Galerie Wien vom 18. Oktober bis 24. November 2007.] Nach langjähriger Portraittätigkeit hat sich der Fotokünstler Nikolaus Korab die Frage gestellt, wie man mittels fotografischem Abbild die Außenansicht von Menschen überwinden und weiter in das Innere des Menschen vordringen könnte. Die wie ein Forschungsprojekt betriebene Bilderserie führt den Betrachter nicht nur durch verschiedene emotionale und psychische Zustände im Zwischenbereich von Wach- und Traumwelt, sondern auch zu einer visuellen Fahrt in die Regenwälder Mittelamerikas, die den Bildern der Menschen als eine Art surrealer Traumlandschaft gegenübergestellt sind.
Aktualisiert: 2021-05-18
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Weinviertel

Weinviertel von Hofmann,  Thomas, Korab,  Nikolaus
Spurensuche im unerforschtem Weinviertel. Das Weinviertel, sanftes Wogenmeer, mit Schlehdorn verwachsene Hohlwege, uraltes Grenzland, groß und vielfältig, im Laufe der Jahrhunderte wiederholt Schlachtfeld vor den Toren Wiens, ist heute in weiten Bereichen immer noch eine terra incognita. Abseits bekannter Fakten hat sich Thomas Hofmann, intimer Kenner des Landes zwischen March und Manhartsberg, auf eine Entdeckungsreise begeben, die Faszinierendes und Unbekanntes zu Tage förderte, eine packende Spurensuche, die zu den geheimnisvollen Landmarken dieser stillen Landschaft führte. Indem er lernte innezuhalten und den Blick zu verändern, fand er neue Zugänge: Er stöberte in alten Pfarrchroniken und sah sich mit merkwürdigen Schicksalen konfrontiert, er verfolgte die Spur der mächtigen Adelsgeschlechter, die dem Land ihren Stempel aufprägten, und entdeckte Kurioses und Wunderbares: wie die Veltliner Rebe aus Italien ins Weinviertel kam und wie im Biedermeier die Kellergassen angelegt wurden, wie die großen Mäzene der Habsburgermonarchie das Antlitz des Landes prägten. Die eigentümliche Kraft und der Zauber des Weinviertels, so beweist Thomas Hofmann eindrucksvoll, liegen in seiner Tiefe – wer sich auf die Begegnung mit ihr einlässt, begleitet von den prächtigen Fotos Nikolaus Korabs, wird nicht enttäuscht werden. Aus dem Inhalt: - Rätsel der Vorzeit: Kreisgräben, Erdställe und Hausberge - Die mächtigen Adelsgeschlechter: Kuenringer, Sinzendorfer, Eiczinger - Bauernland Weinviertel: Joseph II. schreitet ein - Künstlerrefugien: Theodor Kramer, Egon Schiele und Ludwig Anzengruber - Wie kam die Veltliner Rebe ins Weinviertel? - In tiefen Kellern: Entdeckungen in Kellergassen - Napoleon im Weinviertel: Kriegswirren abseits der Schlachtfelder 1805 und 1809 - Pest, Cholera, Heilige und das Preußenjahr 1866 - Mäzene, Entdecker, Bauherren: Hans Graf Wilczek, Joseph Hardmuth, Franz Joseph Müller Freiherr von Reichenstein
Aktualisiert: 2022-03-01
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