RISS – Zeitschrift für Psychoanalyse

RISS – Zeitschrift für Psychoanalyse von Bataille,  Laurence, Boelderl,  Artur Reginald, Coelen,  Marcus, Hirzel,  Lena, Jobst,  Eva Maria, Kasper,  Judith, Körte,  Mona, Milner,  Jean-Claude, Pazzini,  Karl-Josef, Schwaiger,  Bernhard, Vorjohann,  Walter, Wegener,  Mai
Die entscheidende Schwierigkeit, »über Antisemitismus« zu schreiben, Antisemitismus anzusprechen, liegt darin, dass es keine Position von außen gibt, von der her gesprochen werden könnte. Dies zu verkennen, scheint eines der Hauptprobleme in vielen Initiativen zu sein (deren ziviles Engagement und gute Absichten nicht infrage gestellt seien), die Antisemitismus als sprachliche und physische Gewalt im (nicht nur) bundesdeutschen Alltag anzeigen. In diesem Zusammenhang wird oft das Bedürfnis laut, zu definieren, was als antisemitisch zu gelten habe und was nicht, und man ist bestrebt, Klarheit zu schaffen. Definitionen, die dieses Bedürfnis stillen wollen, bringen aber weitere Probleme mit sich. Denn wie etwas adressieren, das uns als zentrales und zugleich extrem dezentriertes, disseminiertes, jahrhundertealtes und brandaktuelles Problem heimsucht: antisemitische Gewalt, im Versuch des Eingedenkens, dass wir selbst und auch noch unser Versuch, den Antisemitismus endlich eindeutig in den Griff zu kriegen, Teil dieses Problems sind. Das »Halle-Dossier«, das den Auftakt des Heftes bildet, weil der Anschlag auf die Synagoge in Halle an Jom Kippur, dem 9. Oktober 2019, der Auslöser für unsere begonnene Arbeit war, ist erst gegen Ende der Konzeption des vorliegenden Heftes entstanden. Wir haben eingeladen das Dokument aus Mitschriften des Prozesses gegen den Attentäter, das der Verein »democ. Zentrum Demokratischer Widerspruch e. V.« angefertigt angefertigt hat zu kommentieren. Es kamen in der Redaktion viele Anfänge des Nachdenkens zusammen. Es blieb die Frage, was spezifisch Psychoanalytisches zu sagen sei, auch wenn vieles schon seit Jahrzehnten immer wieder geschrieben worden war. Etwas ließ uns unbefriedigt, wir ahnten mehr, als wir sagen konnten, dass es etwas zu explizieren gäbe, das weniger von identifizierbaren antisemitischen Inhalten ausging, sondern von Unbewusstem, das nicht direkt identifizierbar ist. Es gibt im Feld von Geschichte, Politik, Traum, Dichtung und Kunst bisweilen Konstellationen, in denen einiges zusammenkommt, was es dann ermöglicht, dass unerwartet ein Standpunkt, ein unerwarteter Standpunkt umrissen wird. Der Titel dieser Ausgabe des RISS »AAAAAAAAntisemitismus – Asemantisch« schreibt sich von einem solchen her. Die A-Buchstaben-Laut-Graphem-Phonem-Reihe des ehemaligen Mitglieds der Resistenza, des späteren Künstlers Gastone Novelli trägt sich als stummer, stummlauter Schrei, verzerrend – als Kakofonie und Interferenz – in unser Sprechen und Schreiben »über Antisemitismus« ein.
Aktualisiert: 2023-06-08
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RISS – Zeitschrift für Psychoanalyse

RISS – Zeitschrift für Psychoanalyse von Bataille,  Laurence, Boelderl,  Artur Reginald, Coelen,  Marcus, Hirzel,  Lena, Jobst,  Eva Maria, Kasper,  Judith, Körte,  Mona, Milner,  Jean-Claude, Pazzini,  Karl-Josef, Schwaiger,  Bernhard, Vorjohann,  Walter, Wegener,  Mai
Die entscheidende Schwierigkeit, »über Antisemitismus« zu schreiben, Antisemitismus anzusprechen, liegt darin, dass es keine Position von außen gibt, von der her gesprochen werden könnte. Dies zu verkennen, scheint eines der Hauptprobleme in vielen Initiativen zu sein (deren ziviles Engagement und gute Absichten nicht infrage gestellt seien), die Antisemitismus als sprachliche und physische Gewalt im (nicht nur) bundesdeutschen Alltag anzeigen. In diesem Zusammenhang wird oft das Bedürfnis laut, zu definieren, was als antisemitisch zu gelten habe und was nicht, und man ist bestrebt, Klarheit zu schaffen. Definitionen, die dieses Bedürfnis stillen wollen, bringen aber weitere Probleme mit sich. Denn wie etwas adressieren, das uns als zentrales und zugleich extrem dezentriertes, disseminiertes, jahrhundertealtes und brandaktuelles Problem heimsucht: antisemitische Gewalt, im Versuch des Eingedenkens, dass wir selbst und auch noch unser Versuch, den Antisemitismus endlich eindeutig in den Griff zu kriegen, Teil dieses Problems sind. Das »Halle-Dossier«, das den Auftakt des Heftes bildet, weil der Anschlag auf die Synagoge in Halle an Jom Kippur, dem 9. Oktober 2019, der Auslöser für unsere begonnene Arbeit war, ist erst gegen Ende der Konzeption des vorliegenden Heftes entstanden. Wir haben eingeladen das Dokument aus Mitschriften des Prozesses gegen den Attentäter, das der Verein »democ. Zentrum Demokratischer Widerspruch e. V.« angefertigt angefertigt hat zu kommentieren. Es kamen in der Redaktion viele Anfänge des Nachdenkens zusammen. Es blieb die Frage, was spezifisch Psychoanalytisches zu sagen sei, auch wenn vieles schon seit Jahrzehnten immer wieder geschrieben worden war. Etwas ließ uns unbefriedigt, wir ahnten mehr, als wir sagen konnten, dass es etwas zu explizieren gäbe, das weniger von identifizierbaren antisemitischen Inhalten ausging, sondern von Unbewusstem, das nicht direkt identifizierbar ist. Es gibt im Feld von Geschichte, Politik, Traum, Dichtung und Kunst bisweilen Konstellationen, in denen einiges zusammenkommt, was es dann ermöglicht, dass unerwartet ein Standpunkt, ein unerwarteter Standpunkt umrissen wird. Der Titel dieser Ausgabe des RISS »AAAAAAAAntisemitismus – Asemantisch« schreibt sich von einem solchen her. Die A-Buchstaben-Laut-Graphem-Phonem-Reihe des ehemaligen Mitglieds der Resistenza, des späteren Künstlers Gastone Novelli trägt sich als stummer, stummlauter Schrei, verzerrend – als Kakofonie und Interferenz – in unser Sprechen und Schreiben »über Antisemitismus« ein.
Aktualisiert: 2023-06-07
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RISS – Zeitschrift für Psychoanalyse

RISS – Zeitschrift für Psychoanalyse von Bataille,  Laurence, Boelderl,  Artur Reginald, Coelen,  Marcus, Hirzel,  Lena, Jobst,  Eva Maria, Kasper,  Judith, Körte,  Mona, Milner,  Jean-Claude, Pazzini,  Karl-Josef, Schwaiger,  Bernhard, Vorjohann,  Walter, Wegener,  Mai
Die entscheidende Schwierigkeit, »über Antisemitismus« zu schreiben, Antisemitismus anzusprechen, liegt darin, dass es keine Position von außen gibt, von der her gesprochen werden könnte. Dies zu verkennen, scheint eines der Hauptprobleme in vielen Initiativen zu sein (deren ziviles Engagement und gute Absichten nicht infrage gestellt seien), die Antisemitismus als sprachliche und physische Gewalt im (nicht nur) bundesdeutschen Alltag anzeigen. In diesem Zusammenhang wird oft das Bedürfnis laut, zu definieren, was als antisemitisch zu gelten habe und was nicht, und man ist bestrebt, Klarheit zu schaffen. Definitionen, die dieses Bedürfnis stillen wollen, bringen aber weitere Probleme mit sich. Denn wie etwas adressieren, das uns als zentrales und zugleich extrem dezentriertes, disseminiertes, jahrhundertealtes und brandaktuelles Problem heimsucht: antisemitische Gewalt, im Versuch des Eingedenkens, dass wir selbst und auch noch unser Versuch, den Antisemitismus endlich eindeutig in den Griff zu kriegen, Teil dieses Problems sind. Das »Halle-Dossier«, das den Auftakt des Heftes bildet, weil der Anschlag auf die Synagoge in Halle an Jom Kippur, dem 9. Oktober 2019, der Auslöser für unsere begonnene Arbeit war, ist erst gegen Ende der Konzeption des vorliegenden Heftes entstanden. Wir haben eingeladen das Dokument aus Mitschriften des Prozesses gegen den Attentäter, das der Verein »democ. Zentrum Demokratischer Widerspruch e. V.« angefertigt angefertigt hat zu kommentieren. Es kamen in der Redaktion viele Anfänge des Nachdenkens zusammen. Es blieb die Frage, was spezifisch Psychoanalytisches zu sagen sei, auch wenn vieles schon seit Jahrzehnten immer wieder geschrieben worden war. Etwas ließ uns unbefriedigt, wir ahnten mehr, als wir sagen konnten, dass es etwas zu explizieren gäbe, das weniger von identifizierbaren antisemitischen Inhalten ausging, sondern von Unbewusstem, das nicht direkt identifizierbar ist. Es gibt im Feld von Geschichte, Politik, Traum, Dichtung und Kunst bisweilen Konstellationen, in denen einiges zusammenkommt, was es dann ermöglicht, dass unerwartet ein Standpunkt, ein unerwarteter Standpunkt umrissen wird. Der Titel dieser Ausgabe des RISS »AAAAAAAAntisemitismus – Asemantisch« schreibt sich von einem solchen her. Die A-Buchstaben-Laut-Graphem-Phonem-Reihe des ehemaligen Mitglieds der Resistenza, des späteren Künstlers Gastone Novelli trägt sich als stummer, stummlauter Schrei, verzerrend – als Kakofonie und Interferenz – in unser Sprechen und Schreiben »über Antisemitismus« ein.
Aktualisiert: 2023-05-30
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Harry Potter und die Politik

Harry Potter und die Politik von Abrecht,  Ines, Herrmann,  Moritz, Milner,  Jean-Claude
Was hat es mit dem »Phänomen Harry Potter« auf sich? Geht es hier wirklich nur um Hexen, Zauberer und Magie? In welchem politischen System leben die Hexen und Zauberer, warum haben sie keinen Staat im eigentlichen Sinne? Warum wärmen sie sich weiterhin an Kaminen und fahren mit Eisenbahnen? Und was hat dies mit dem Kapitalismus zu tun? Jean-Claude Milner liest das Werk von J. K. Rowling konsequent als einen Bildungsroman, der in der Tradition des europäischen Humanismus und der angelsächsischen politischen Philosophie steht. Der Weg, den wir mit Harry Potter beschreiten, ist ein Bildungsweg, der sich mit Dumbledores Strategie einer humanistischen Politik überkreuzt, die letztlich darauf zielt, die magische Welt von der ihr innewohnenden Versuchung zu befreien, der Vorstellung ihrer eigenen Überlegenheit nachzugeben. Für eine derartige Versuchung, die nicht ohne Anklänge an die Politik und Geschichte des 20. Jahrhunderts bleibt, steht Voldemort. Das vorliegende Buch eignet sich sowohl für philosophisch Interessierte, die Potter’sche Erzählung überhaupt erst zu entdecken, als auch für die bereits in sie Eingeweihten, diese zu begreifen.
Aktualisiert: 2023-02-02
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Das helle Werk

Das helle Werk von Karl,  Regina;Luhn,  Anouk, Milner,  Jean-Claude
Die Studie stellt mit größtmöglicher Klarheit Lacans Werk als ein »Denken« dar, das aus einer Reihe von wenigen »Sätzen« gefügt ist. Der Minimalismus dieses Vorgehens ist wesentlich für einen »diskursiven Materialismus«, der nicht auf eine scheinhafte Totalität, sondern auf die präzise Zeichnung des Ortes abzielt, den Lacans Denken an der Grenze zu Koyrés Wissenschaftstheorie, Kojèves Geschichtsphilosophie, Jakobsons Sprachwissenschaft und Bourbakis axiomatischer Mathematik markiert. Zentrale Elemente wie Signifikant, Mathem oder Knoten erhalten so zum ersten Mal die kristalline Klarheit, die ihnen gebührt.
Aktualisiert: 2020-10-08
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Die nicht zu unterscheidenden Namen

Die nicht zu unterscheidenden Namen von Coelen,  Marcus, Milner,  Jean-Claude
Indem er Distanz nimmt vom Leibniz'schen Prinzip der Identität als dem nicht zu Unterscheidenden bestimmt Milner die »nicht zu unterscheidenden Namen« als Elemente »Dersprache«, die stets gleich bleiben aber doch nicht Identität bilden: Namen wie »Mensch«, »Mann«, »Frau« und »Freiheit«, welche ein Denken von realen Wahrheitseffekten und nicht-identitärer Verknüpfungen fordern. In der Begegnung von moderner Linguistik und Psychoanalyse wird hier die Lacan'sche Triade – »Reales, Symbolisches, Imaginäres« – nicht nur erläutert und kommentiert, sondern auch zur hypothetischen Grundlage eines Denkens, das auf nichts weniger abzielt als eine Bestimmung des philosophischen und politischen Orts der Moderne.
Aktualisiert: 2020-10-08
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Kontroverse

Kontroverse von Badiou,  Alain, Milner,  Jean-Claude, Wäckerle,  Thomas
Im Jahr 2000 hatten die beiden französischen Intellektuellen miteinander gebrochen. Stein des Anstoßes war ein Artikel Alain Badious in der Zeitung Libération, in dem er gegen Benny Lévy, den früheren Privatsekretär Jean-Paul Sartres und Freund Milners, polemisierte. Badiou kritisierte Lévys Werdegang »von Moses zu Mao und von Mao zu Moses« sowie die skeptische Bilanz, die ein Teil der französischen Maoisten – darunter auch Milner - über die »roten Jahre« nach Mai 68 zog. Es sollte acht Jahre dauern, bis Badiou und Milner den Kontakt langsam wieder aufnahmen, und weitere vier, bis es Philippe Petit von France Culture gelang, die beiden an einen Tisch zu bringen. Sie diskutierten unter anderem über das Verhältnis von Politik und Philosophie, das Erbe der Revolutionen, das Werk von Marx, die Bewegung der Empörten, die arabischen Aufstände, aber auch über das Unendliche, die Mathematik und das Universelle. Milners leidenschaftlicher Skeptizismus sah sich mit Badious doktrinärer Leidenschaft konfrontiert, minimalistische Argumente wurden maximalistischen Behauptungen entgegengestellt. Die Debatte wurde hart geführt, sodass die Gesprächspartner dem eigentlichen Dialog jeweils ein Postskriptum zu ihrem größten Streitpunkt hinzufügten, ihre Positionen zum Staat Israel und der Situation der Palästinenser. Philippe Petit hat für das Gespräch ein Vorwort verfasst, das den Kontext der langen Auseinandersetzung zwischen Alain Badiou und Jean-Claude Milner herstellt und darüber hinaus Einsicht in die mit den beiden Denkern vereinbarten Voraussetzungen für diesen Dialog gewährt.
Aktualisiert: 2022-11-15
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