Schafe

Schafe von Fuhr,  Eckhard, Nordmann,  Falk, Schalansky,  Judith
Kaum ein Tier hat auf uns eine so tröstliche Wirkung wie das sanftmütig blickende und freimütig blökende Schaf : Gemalt in bukolischen Idyllen, begleitet von der Sehnsuchtsgestalt des Schäfers und als Agnus Dei geduldiger Träger der Frohen Botschaft ist es das Symbol für Schicksalsergebenheit par excellence. Mit seinem Tierportrait ist Eckhard Fuhr angetreten, das Schaf aus seiner ewigen Opferrolle zu befreien. Denn wer weiß schon, dass es an der Schwelle zur Neuzeit unter den Menschen zutiefst verhasst war, da seine Einführung Tausende Bauern ins Elend riss? Und spätestens seit mit dem Schaf Dolly das erste Klontier erschaffen wurde, hat das Lamm Gottes einen unheimlichen Bruder bekommen, der die Schöpfungsordnung herausfordert. Daneben erzählt das Portrait jedoch auch die Kulturgeschichte des jahrtausendealten Miteinanders von Mensch und Schaf unter treuer Begleitung des Hundes. Dadurch wird klar, dass in diesem Tier und seiner Lebensform tatsächlich etwas verborgen ist, von dem wir lernen können und das uns trotz allen Schafsmeckerns Ruhe verschafft: eine Kultur der Nachhaltigkeit, die wir pflegen müssen, um aus dem Herdentrieb der Naturausbeutung auszuscheren.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Hasen

Hasen von Bode,  Wilhelm, Nordmann,  Falk, Schalansky,  Judith
Hasen sind sonderbare Wesen – mit entwaffnender Aggressionsfreiheit und erstaunlicher Harmlosigkeit wirken sie etwas aus der Zeit gefallen. Ihre langen Barthaare vibrieren links und rechts neben der Hasenscharte, die ihre Art kennzeichnet. Darüber zittert ihre Nase unermüdlich, um alles nur Denkbare zu erschnuppern. Ihre Augen wie ihre langen Ohren, die sogenannten Löffel, sind stets in 360°-Bereitschaft, was ihnen trotzdem nicht immer das Leben zu retten vermag, denn Feinde der Hasen gibt es viele: Füchse, Greifvögel sowie Jäger. Dazu zählt auch der Autor selbst, der in diesem sehr persönlichen Portrait erzählt, wie er als Achtjähriger mit der eigenen Waffe einen Feldhasen erlegen sollte. Es wird nicht das letzte Mal sein, dass in Wilhelm Bodes lebenslanger Beziehung zu Hasen und Kaninchen das Mitgefühl siegt. Hingebungsvoll beleuchtet er in diesem Portrait die doppelbödige Rolle, die diese so fruchtbaren Tiere nicht nur in der christlich geprägten Kulturgeschichte spielen: vom Begleiter der Aphrodite bis hin zum Osterhasen. Von Dürer verewigt, von menschlichem Jagdtrieb und landwirtschaftlicher Flurbereinigung bedroht, muss der heute stark gefährdete Hase immer wieder seine Resilienz unter Beweis stellen.
Aktualisiert: 2023-05-25
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Igel

Igel von Auffermann,  Verena, Nordmann,  Falk, Schalansky,  Judith
Wer kennt sie nicht, die schmatzend-schnaufenden Laute im Laub – und die so wundersame wie wehrhafte Kugel, die sie verursacht? Und wer kennt nicht den Wunsch, es dem Igel gleichzutun und sich zur Not Tausende von Stacheln wie eine Kapuze über den Kopf zu ziehen? Der Igel ist ein scheuer, doch überzeugender Held, der Hasen überlistet, die griechische Philosophie inspirierte und schon seit Jahrmillionen mit kurzen Beinen auf diesem Planeten trippelt. Verena Auffermann folgt der Spur des zweigesichtigen, mitunter agressiven Eigenbrötlers mit flauschigem Bauch und stacheligem Rücken: von den Höhlenmalereien in Lascaux über Tolstoi, Dostojewski und die Meckifrisur bis zu japanischen Igelkraulcafés – und entdeckt die verwundbare Stelle des kleinen Achill – es sind die immer wärmeren Winter und die zunehmend trockene Erde, die das Fortleben des so beliebten wie scheuen Stacheltiers bedrohen.
Aktualisiert: 2023-05-17
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Faultiere

Faultiere von Keiling,  Tobias, Liedke,  Heidi, Nordmann,  Falk, Schalansky,  Judith
Alles an diesem Tier scheint ein Statement zu sein: Es verbringt die meiste Zeit seines Lebens hängend in Bäumen, ist mit seinem von grünlichen Algen bewohnten Fell im Blätterwald kaum auszumachen und führt alles Lebensnotwendige so langsam aus, dass es im Menschen immer wieder krasse Ablehnung provoziert hat. Faul sei es, behauptet sein Name in etlichen europäischen Sprachen, »hässlich«, urteilt Hegel, »mangelhaft« Buffon. Wie kaum ein anderes Tier der sogenannten Neuen Welt bringt es Kategorien durcheinander und scheint darüber – mit durchaus menschenähnlichem Antlitz – fortwährend zu lächeln. Erst die Gegenwart findet im Faultier das Sinnbild für ein entschleunigtes Leben und für Kapitalismuskritik. Tobias Keiling und Heidi Łucja Liedke folgen dem furiosen Einfluss des trägen Tiers auf die europäische Moralphilosophie, Natur- und Kulturgeschichte – von der Zeit der ersten Erwähnungen im 16. Jahrhundert über die Megatherium-Mode des 19. Jahrhunderts bis hin zu weit in die Gegenwart reichenden Verästelungen, aus denen uns das Faultier vermeintlich verschlafen anblickt: Es ist an uns, genau hinzuschauen.
Aktualisiert: 2023-05-17
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Igel

Igel von Auffermann,  Verena, Nordmann,  Falk, Schalansky,  Judith
Wer kennt sie nicht, die schmatzend-schnaufenden Laute im Laub – und die so wundersame wie wehrhafte Kugel, die sie verursacht? Und wer kennt nicht den Wunsch, es dem Igel gleichzutun und sich zur Not Tausende von Stacheln wie eine Kapuze über den Kopf zu ziehen? Der Igel ist ein scheuer, doch überzeugender Held, der Hasen überlistet, die griechische Philosophie inspirierte und schon seit Jahrmillionen mit kurzen Beinen auf diesem Planeten trippelt. Verena Auffermann folgt der Spur des zweigesichtigen, mitunter agressiven Eigenbrötlers mit flauschigem Bauch und stacheligem Rücken: von den Höhlenmalereien in Lascaux über Tolstoi, Dostojewski und die Meckifrisur bis zu japanischen Igelkraulcafés – und entdeckt die verwundbare Stelle des kleinen Achill – es sind die immer wärmeren Winter und die zunehmend trockene Erde, die das Fortleben des so beliebten wie scheuen Stacheltiers bedrohen.
Aktualisiert: 2023-05-16
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Faultiere

Faultiere von Keiling,  Tobias, Liedke,  Heidi, Nordmann,  Falk, Schalansky,  Judith
Alles an diesem Tier scheint ein Statement zu sein: Es verbringt die meiste Zeit seines Lebens hängend in Bäumen, ist mit seinem von grünlichen Algen bewohnten Fell im Blätterwald kaum auszumachen und führt alles Lebensnotwendige so langsam aus, dass es im Menschen immer wieder krasse Ablehnung provoziert hat. Faul sei es, behauptet sein Name in etlichen europäischen Sprachen, »hässlich«, urteilt Hegel, »mangelhaft« Buffon. Wie kaum ein anderes Tier der sogenannten Neuen Welt bringt es Kategorien durcheinander und scheint darüber – mit durchaus menschenähnlichem Antlitz – fortwährend zu lächeln. Erst die Gegenwart findet im Faultier das Sinnbild für ein entschleunigtes Leben und für Kapitalismuskritik. Tobias Keiling und Heidi Łucja Liedke folgen dem furiosen Einfluss des trägen Tiers auf die europäische Moralphilosophie, Natur- und Kulturgeschichte – von der Zeit der ersten Erwähnungen im 16. Jahrhundert über die Megatherium-Mode des 19. Jahrhunderts bis hin zu weit in die Gegenwart reichenden Verästelungen, aus denen uns das Faultier vermeintlich verschlafen anblickt: Es ist an uns, genau hinzuschauen.
Aktualisiert: 2023-05-16
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Seepferdchen

Seepferdchen von Grill,  Andrea, Nordmann,  Falk, Schalansky,  Judith
Diese staunenswerten, eleganten Tiere lehren uns, dass alles auch ganz anders sein kann: Dass Männchen schwanger werden können und es, anstatt Zielen hinterherzujagen, genauso lohnenswert wäre, sich treiben zu lassen. Ein Seepferdchen kann stundenlang im Seegras warten, bis Beute seines Weges kommt. Die saugt es dann mit seinem Mund wie mit einer Pipette ein. Trotzdem gelingt es den Paaren, die weitestgehend monogam leben, einander jeden Morgen wiederzufinden und zu begrüßen. Dann geht das Weibchen auf die Jagd, während das Männchen in seiner Bauchtasche die befruchteten Eier austrägt. Unter Wasser sind die Laute der farbenfroh leuchtenden Tiere, die knurrend bei Bedrohung oder Wohlgefallen klingen – oder klickend bei der Balz – für Menschen nur mit technischer Verstärkung wahrnehmbar. Aber was sind Seepferdchen nun eigentlich? »Pferdeähnliche Meereswesen«, meinte Carl von Linné, »Fische, Knochenfische, um genau zu sein«, präzisiert Andrea Grill. Die promovierte Biologin und Schriftstellerin macht sich in ihrem schillernden Portrait auf die Suche nach diesen wunderlichen Wesen des Wassers, denen trotz ihrer grammatikalischen Verkleinerungsform in unserer Sprache existenzielle Bedeutung zukommt: als mythische Gestalten, als Tiere mit utopischem Potenzial, als anmutige Überlebenskünstler – und nicht zuletzt als Gradmesser für den Zustand unserer Meere.
Aktualisiert: 2023-05-04
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Affen

Affen von Nordmann,  Falk, Schalansky,  Judith, Sommer,  Volker
Egal, ob wir uns zum Affen machen, vom wilden Affen gebissen sind oder jemand von einem Affen gelaust wird – es sind nicht nur die reichen Metaphern, die das Leben anderer Primaten mit unserem verbinden, sondern die ewigen Konstanten: Wohnen und Essen, Geselligkeit und Sex, Aufzucht der Jungen und der unweigerliche Tod. Welch frappierende Varianz die Evolution dabei schuf, zeigt Volker Sommer in seinem so humorvollen wie kenntnisreichen Tierportrait, das sich bewusst nicht den Menschenaffen widmet. Vielmehr sind es hier die Lemuren, die Loriartigen, die Koboldmakis sowie die Alt- und Neuweltaffen, von denen wir lernen, dass es nichts gibt, was es nicht gibt: Vielmännerei oder ewige Treue, Solosex und Weibchen, die einander umgarnen, Misshandlungen der Babys durch Mütter oder aufopfernde Vätersorge, dazu ausgefallene Ernährungsgewohnheiten, Totenwachen oder strikte Nachtaktivität. So individuell uns die Affen hier begegnen, als Madame Berthes Mausmaki, Schopfmakak oder Weißnasenmeerkatze, so eindeutig ist auch, dass es einen Menschenaffen gibt, der sie allesamt bedroht: Homo sapiens.
Aktualisiert: 2023-05-04
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Kakteen

Kakteen von Kölbel,  Martin, Nordmann,  Falk, Schalansky,  Judith
Nach der gewaltvollen Eroberung Mexikos mögen die Spanier nicht schlecht gestaunt haben: Ausgerechnet eine unförmige und dornige Wüstenpflanze genoss vor Ort eine hohe, von Kult und Ritus geprägte Verehrung, ja ein ganzes Staatswesen führte seine Gründung auf sie zurück und mancherorts trank man sogar einen speziellen Kakteen-Sud, um sich in rauschhafte Ekstasen zu versetzen. Zu Hause in Europa kannte diese bedeutsamen Pflanzen jedoch bis dahin niemand. Denn Kakteen wachsen nur in Amerika endemisch. In der Evolution tauchen sie erst lange nach dem Auseinanderdriften der Kontinente auf. Ganz gleich, ob es nun ihre kultische Prominenz, ihr Anpassungsvermögen oder ihr exotischer Reiz gewesen ist, mit der Zeit weckten diese seltsamen Gewächse auch in Europa Begehrlichkeiten und eroberten nicht nur die Fantasie, sondern auch manch sonnige Stube. In seinem kundigen Portrait folgt Martin Kölbel den Kakteen auf ihrem facettenreichen Weg durch die Jahrhunderte und zeigt auf, wie stark Natur und Kultur miteinander verwachsen sind: Ein Kaktus ist niemals nur ein Kaktus. Vielmehr spiegelt er immer auch die Wünsche und Wirklichkeiten derer, die ihn kultivieren und betrachten.
Aktualisiert: 2023-05-04
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Wespen

Wespen von Nordmann,  Falk, Ohl,  Michael, Schalansky,  Judith
Sie sind als ungeladene Picknickgäste die Plage jedes Spätsommers, deren unruhige Flugbewegung uns ganz in Aufregung versetzt, weil wir ihre brennenden Stiche fürchten. Zu Recht. Nicht nur durch ihre Fähigkeit zu stechen unterlaufen die sozialen Wespen überkommene Geschlechterrollen. Denn jedes Jahr im Frühjahr macht sich eine einzelne Königin an das Werk, für ihren noch zu gebärenden Staat ein Nest zu bauen. Doch es gibt auch Geschichten von zahmen Wespen, deren Schönheit überwältigt, oder von Mensch-Tier-Wesen, die etwa als Wasp Woman erotische Fantasien anheizen. Oft als das wilde, anarchische Gegenüber der braven Honigbiene bezeichnet, ist es an der Zeit, dieser aufreizend gelb-schwarzen Hautflüglerin zu ihrem Recht zu verhelfen: Michael Ohl, einer der führenden Wespenforscher Deutschlands, zeichnet in seinem Portrait das facettenreiche Bild einer hilfreichen Ökosystemdienstleisterin, eines intelligenten Insekts und eines evolutionären Glücksfalls, den wir angesichts des Insektensterbens mit allem uns Möglichen schützen sollten.
Aktualisiert: 2023-04-25
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Hasen

Hasen von Bode,  Wilhelm, Nordmann,  Falk, Schalansky,  Judith
Hasen sind sonderbare Wesen – mit entwaffnender Aggressionsfreiheit und erstaunlicher Harmlosigkeit wirken sie etwas aus der Zeit gefallen. Ihre langen Barthaare vibrieren links und rechts neben der Hasenscharte, die ihre Art kennzeichnet. Darüber zittert ihre Nase unermüdlich, um alles nur Denkbare zu erschnuppern. Ihre Augen wie ihre langen Ohren, die sogenannten Löffel, sind stets in 360°-Bereitschaft, was ihnen trotzdem nicht immer das Leben zu retten vermag, denn Feinde der Hasen gibt es viele: Füchse, Greifvögel sowie Jäger. Dazu zählt auch der Autor selbst, der in diesem sehr persönlichen Portrait erzählt, wie er als Achtjähriger mit der eigenen Waffe einen Feldhasen erlegen sollte. Es wird nicht das letzte Mal sein, dass in Wilhelm Bodes lebenslanger Beziehung zu Hasen und Kaninchen das Mitgefühl siegt. Hingebungsvoll beleuchtet er in diesem Portrait die doppelbödige Rolle, die diese so fruchtbaren Tiere nicht nur in der christlich geprägten Kulturgeschichte spielen: vom Begleiter der Aphrodite bis hin zum Osterhasen. Von Dürer verewigt, von menschlichem Jagdtrieb und landwirtschaftlicher Flurbereinigung bedroht, muss der heute stark gefährdete Hase immer wieder seine Resilienz unter Beweis stellen.
Aktualisiert: 2023-03-02
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Luchse

Luchse von Malkmus,  Bernhard, Nordmann,  Falk, Schalansky,  Judith
Auch wenn man ihn so gut wie nie zu Gesicht bekommt, kann es in immer mehr Waldregionen passieren, selbst von einem Luchs beobachtet zu werden. Der Luchs zieht es vor, im Verborgenen zu bleiben, im Dickicht der Natur, in den Tiefen kulturgeschichtlicher Archive. Er bevölkert nicht – wie Bär und Wolf – Kunst und Literatur. In Erscheinung aber tritt der Luchs immer dann, wenn sich die europäische Zivilisation mit ihren Selbstwidersprüchen konfrontiert sieht – in Krisenmomenten und Schwellenzeiten wie der Renaissance oder der Aufklärung. So ist es wahrscheinlich kein Zufall, dass der Luchs, der seit Mitte des 19. Jahrhunderts in Mitteleuropa so gut wie ausgerottet war, gerade jetzt in unsere Wälder und Wahrnehmung zurückkehrt, während eines vom Menschen verursachten Artensterbens ungeahnten Ausmaßes. In seinem Portrait des Luchses als scharfsichtigem Beobachter solcher Umbrüche zeichnet Bernhard Malkmus eine faszinierende alternative Geschichte unserer Kultur nach. Anhand von Dokumenten von der Antike bis zur Gegenwart, von Galilei, Goya und Lévi-Strauss, wird der Luchs als kluger Kenner des Menschen lebendig, der uns dazu einlädt, den Zusammenhang zwischen Naturvernichtung und instrumenteller Vernunft im Zeitalter des Anthropozäns zu reflektieren. Seine Wiedereinbürgerung stellt uns die lange verdrängte Frage, inwieweit wir uns selbst wieder ein Stück auswildern müssen, um uns als Bürger der Biosphäre bewähren zu können.
Aktualisiert: 2023-03-02
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Austern

Austern von Ammer,  Andreas, Nordmann,  Falk, Schalansky,  Judith
Sobald der feste Muskel des beim Verzehr noch lebenden Tiers durchtrennt ist, offenbart sich der darin lebende Mollusk: Er hat ein Herz, aber kein Gehirn, dafür Magen, Darm und After. Vielleicht steht die Auster genau deswegen im Zentrum erotischer Fantasien, als Inbegriff der Kreatürlichkeit. Als solcher findet sie im 16. Jahrhundert Eingang in die Malerei, um schließlich im 19. Jahrhundert eine Popularisierung zu erfahren: Bevor die Auster zur Delikatesse wurde, war sie billiges Streetfood, ein Arme-Leute-Essen. Und lange bevor die Queer Theory die Frage nach dem Geschlecht zu verflüssigen suchte, war diese unscheinbare Meeresbewohnerin bereits eine Meisterin der gender fluidity: Je nach Witterung wechseln Austern mehrmals im Leben ihr Geschlecht. Auf den Spuren dieses faszinierenden Tiers begibt sich Andreas Ammer auf Fischmärkte, in Hafenlokale und auf Schiffe, um letztendlich doch immer zu diesem einen Moment zurückzukehren: der Oyster Conversion Experience, der lebensverändernden Begegnung mit diesem unsichtbaren Meerestier, dessen Geschmack nach Ozean er immer wieder herbeisehnt. Und zu der Frage, wie sich von einem Tier erzählen lässt, das zwar schon weitaus länger als der Mensch lebt, sich jedoch die allermeiste Zeit zwischen zwei Schalen verbirgt.
Aktualisiert: 2023-02-16
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Quallen

Quallen von Hamen,  Samuel, Nordmann,  Falk, Schalansky,  Judith
Von den direkten Gezeiten über die küstennahe Kontinentalschelfzone, von der Oberfläche des offenen Meeres bis hinab in dessen tiefste, kaum erforschte Bereiche bringen sie mit ihren ungeheuer reizbaren, »wie Hirnmasse in Häute verwandelten Leibern« nicht nur das Wasser zum Leuchten: Quallen. Seit Menschengedenken entziehen sich die Medusen jeglicher Festschreibung. Sie winden und wandeln sich wie organisiertes Wasser in den sie umströmenden Wellen und lassen die Imagination Funken sprühen. Doch gleich, ob als Störfaktor oder Symbol des Digitalen und Immersiven, als gestalterische Idee des Art Déco, als rückgratloses Schreckbild, Alien des Meeres, queeres Wappentier oder alarmistisches Emblem eines radikalen Wandels, bei dem selbst Wissenschaftler:innen mitunter an ihre Grenzen stoßen – Quallen, so zeigt Samuel Hamen in diesem schillernden Portrait, zucken nicht mit Wimpern, sondern mit Tentakeln, die je nach Art schon bei flüchtigem Kontakt starke Verbrennungen verursachen können. Wer es dennoch wagt, ihren Schwebebewegungen zu folgen, dem offenbart sich ein Einblick in die früheste Erdgeschichte wie auch in alle erdenkbaren Zukünfte.
Aktualisiert: 2022-10-06
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Hechte

Hechte von Möller,  Andreas, Nordmann,  Falk, Schalansky,  Judith
Als »Wasserteufel« und »Verkörperung des Bösen und Unheilvollen« wurde er bezeichnet. Die Anspielungen auf den größten und gefährlichsten Raubfisch unserer Breiten sind so mannigfaltig wie trügerisch. Henry David Thoreau würdigte ihn ebenso wie Wladimir Putin, der mit Hechten als Ausdruck von Stärke und Männlichkeit posiert. Der Hecht ist aber auch Sinnbild eines lebendigen, volkstümlichen Humors: Wenn es wie Hechtsuppe zieht, schließt man besser Fenster und Türen, und ein toller Hecht ist ein schwungvoller Kerl, der mit Chuzpe an sein Ziel gelangt. Andreas Möller spürt in seinem hinreißenden Portrait den Gründen dieser Ambivalenz nach. Er zeigt den Hecht als den großen Einzelgänger unserer Gewässer, der sich konsequent wie kein anderer Speisefisch der industriellen Nutzung verweigert. Hechtfänge sind immer Einzel- und Zufallsfänge, die sich nicht kalkulieren lassen. Hechte ist ein ist ein packendes und poetisches Portrait, reich gespickt mit kulturgeschichtlichen Beobachtungen zum Angeln, zur Alltagsfotografie oder zum Präparieren von Hechtköpfen. Es ist aber auch ein Plädoyer für das konkrete und anschauliche Erleben der Natur und das ehrfürchtige Gefühl von Naturschönheit.
Aktualisiert: 2022-10-06
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Igel

Igel von Auffermann,  Verena, Nordmann,  Falk, Schalansky,  Judith
Wer kennt sie nicht, die schmatzend-schnaufenden Laute im Laub – und die so wundersame wie wehrhafte Kugel, die sie verursacht? Und wer kennt nicht den Wunsch, es dem Igel gleichzutun und sich zur Not Tausende von Stacheln wie eine Kapuze über den Kopf zu ziehen? Der Igel ist ein scheuer, doch überzeugender Held, der Hasen überlistet, die griechische Philosophie inspirierte und schon seit Jahrmillionen mit kurzen Beinen auf diesem Planeten trippelt. Verena Auffermann folgt der Spur des zweigesichtigen, mitunter agressiven Eigenbrötlers mit flauschigem Bauch und stacheligem Rücken: von den Höhlenmalereien in Lascaux über Tolstoi, Dostojewski und die Meckifrisur bis zu japanischen Igelkraulcafés – und entdeckt die verwundbare Stelle des kleinen Achill – es sind die immer wärmeren Winter und die zunehmend trockene Erde, die das Fortleben des so beliebten wie scheuen Stacheltiers bedrohen.
Aktualisiert: 2023-03-15
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Faultiere

Faultiere von Keiling,  Tobias, Liedke,  Heidi, Nordmann,  Falk, Schalansky,  Judith
Alles an diesem Tier scheint ein Statement zu sein: Es verbringt die meiste Zeit seines Lebens hängend in Bäumen, ist mit seinem von grünlichen Algen bewohnten Fell im Blätterwald kaum auszumachen und führt alles Lebensnotwendige so langsam aus, dass es im Menschen immer wieder krasse Ablehnung provoziert hat. Faul sei es, behauptet sein Name in etlichen europäischen Sprachen, »hässlich«, urteilt Hegel, »mangelhaft« Buffon. Wie kaum ein anderes Tier der sogenannten Neuen Welt bringt es Kategorien durcheinander und scheint darüber – mit durchaus menschenähnlichem Antlitz – fortwährend zu lächeln. Erst die Gegenwart findet im Faultier das Sinnbild für ein entschleunigtes Leben und für Kapitalismuskritik. Tobias Keiling und Heidi Łucja Liedke folgen dem furiosen Einfluss des trägen Tiers auf die europäische Moralphilosophie, Natur- und Kulturgeschichte – von der Zeit der ersten Erwähnungen im 16. Jahrhundert über die Megatherium-Mode des 19. Jahrhunderts bis hin zu weit in die Gegenwart reichenden Verästelungen, aus denen uns das Faultier vermeintlich verschlafen anblickt: Es ist an uns, genau hinzuschauen.
Aktualisiert: 2022-05-01
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Baobab

Baobab von Engelhardt,  Marc, Nordmann,  Falk, Schalansky,  Judith
» Afrika ist dort, wo die Baobabs sind.« Emil Holub Der Baobab ist ein afrikanisches Wunder: Der riesige, unförmige Baum, der aussieht, als sei er mit den Wurzeln gen Himmel gewachsen, bietet den Menschen südlich der Sahara nicht nur Nahrung, sondern auch einen schier unermesslichen Speicher an Wasser und Weisheiten. Weil er auch in Hitze und trotz Trockenheit gedeiht, ist er nicht selten Mittelpunkt von Siedlungen und Sagen. Marc Engelhardt folgt den mythenumrankten Affenbrotbäumen quer durch den afrikanischen Kontinent und trifft auf Menschen, die den flaschenförmigen Riesen ebenso verfallen sind wie er selbst: ein Naturschützer, der auf Madagaskar unermüdlich Baobab-Stecklinge zieht, ein senegalesischer Erfinder, der mithilfe des Baobabs den Hunger im Sahel bekämpft, und eine Heilerin in Malawi, die glaubt, mit ihm Krankheiten besiegen zu können. Denn schließlich scheinen für diese oft jahrhundertealten, wundersamen Bäume eigene Naturgesetze zu gelten.
Aktualisiert: 2022-05-01
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Tauben

Tauben von Nordmann,  Falk, Schalansky,  Judith, Schneider,  Karin
» Wo es Stadt gibt, da gibt es auch Stadttauben. Und wo es Stadttauben gibt, da gibt es auch Widerstand.« Fahim Amir Die Taube ist nicht nur das älteste, sondern auch das umstrittenste Haustier der Menschheit: als Heilsbringerin und Symbol des Heiligen Geistes verehrt, als Fassadenbeschmutzerin bekämpft, zum Champion im Fernflug herangezüchtet und als angebliche Plage vergiftet. Man braucht schon das Heimfindevermögen militärisch ausgebildeter Brieftauben, um in diesem Dickicht von Widersprüchen nicht die Orientierung zu verlieren – oder auch das Know-how des Taubenpaars, das für Aschenputtel selbstlos die guten Linsen ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen sortierte. Tatsächlich dürfte es die Kropfmilch sein, mit der sowohl Täubin als auch Tauber ihren Nachwuchs versorgen, die es den verwilderten Nachfahren domestizierter Tauben erlaubt, in den zugigen Nischen von Hochhäusern zu brüten und mit ihrer erstaunlichen Masse, ihrer Sichtbarkeit und ihrer zupickenden Art die alte Frage »Wem gehört die Stadt?« lautstark gurrend zu beantworten. Karin Schneider verfolgt den Sturzflug von der himmlischen Friedensbotin, deren Nachkommen als Ratten der Lüfte gebrandmarkt den Müll der Metropolen durchstöbern, mit Scharfsinn und Empathie für die urbanen Außenseiter.
Aktualisiert: 2021-11-04
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Elefanten

Elefanten von Nordmann,  Falk, Schalansky,  Judith, Schaper,  Rüdiger
Elefantengeschichte ist Menschheitsgeschichte – und umgekehrt. Für den Menschen ist das schwerste Landsäugetier alles zugleich: Statussymbol und Fleischreservoir, Kriegswerkzeug und Arbeitstier, Rohstoffressource und Entertainer, Trophäe und Traumbild, Monster und Maskottchen. Mit ihrem sanften, aber auch reizbaren Wesen, ihrer mächtigen Masse auf säulenartigen, doch leisetreterischen Beinen und ihrer zentimeterdicken bis papierdünnen Haut vereinen Elefanten die Widersprüche des Lebens in sich. In seinem so zärtlichen wie erhellenden Portrait folgt Rüdiger Schaper den wendungsreichen Trampelpfaden realer und imaginärer Rüsseltiere durch Kultur- und Naturgeschichte, straft die Wendung vom Tölpel im Porzellanladen ebenso Lügen wie die irreführende Bezeichnung ›Dickhäuter‹, schwebt in Thailand schaukelnd auf einer Elefantin in der Höhe und lässt – die als Sensationen zur Schau gestellten Tiere vor Augen – keinen Zweifel daran, dass wir es sind, die von den Elefanten lernen können, und nicht umgekehrt. »Der Umgang mit Elefanten hat etwas ungeheuer Befreiendes: Er wirft einen mächtig auf sich selbst zurück.«
Aktualisiert: 2022-05-01
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