Wie Musik in Mittelalter und Humanismus gelehrt wurde, zeigen viele edierte Quellentexte. Doch nur selten spiegeln sie die Lehre derart auf lebensnahe „Alltagspraxis“ zugeschnitten wider und dazu historisch so genau bestimmbar wie in den hier erstmals vorgelegten 11 anonymen Texten, die der spätere Zwickauer Stadtschreiber, Ratsherr und Humanist Stephan Roth in seinen Lateinschul- und Leipziger Universitätsjahren (ca. 1507–1517) benutzte, meist selbst kopierte, sammelte und sorgsam verwahrte.
Der Band führt in Roths Wirken sowie in sein Textkonvolut ein, skizziert dann den damaligen Stand landläufiger Lehre von Choral- und Mensuralmusik, und bietet, als Hauptteil, eine Gesamtedition dieser bisher singulären Texte.
Sie zeigen, wie vielfältig die Lehre im Schulbereich kursierte, wie intensiv sie aufgegriffen, wie gründlich sie erarbeitet (auch kommentiert) wurde. So bereichert der edierte Textfundus die Kenntnis musikalischer Lehrtraditionen und eröffnet künftigen Forschungen neue Aspekte.
---STIMMEN ZUM BUCH---
"Die Herausgeber erweisen mit der Veröffentlichung dieses Bandes nicht nur der Forschung, sondern auch der Zwickauer Ratsschulbibliothek einen unschätzbaren Dienst. Über die enorme musikhistorische Bedeutung insbesondere der frühneuzeitlichen Bestände besteht in der Forschung ebenso Konsens wie über deren eingeschränkte Zugänglichkeit." (Stefan Menzel, Die Tonkunst, April 2020, Nr. 1, Jg. 14/2020)
Aktualisiert: 2021-07-16
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Die 'Musica', seit der Spätantike innerhalb der Septem artes liberales eines der grundlegenden Bildungsfächer, erfuhr im 14./15. Jahrhundert bedeutsame Wandlungen, blieb aber verankert im Kreise jener Artes, die ihrerseits – Neues aufnehmend – weiterwirkten.
Als besonders erhellend für diese bislang unterschiedlich bewertete Entwicklung erweisen sich die musikalischen Lehrschriften des Johannes Cochlaeus aus seiner Zeit als Artes-Lehrer (bis 1515, ehe er als Theologe ab 1522 seine einflussreichen antireformatorischen Schriften verfasste).
Denn seinem weit verbreiteten 'Tetrachordum musice' (Nürnberg 1511) ging die noch wenig bekannte, nahezu unerforschte Musica (Köln 1507) voraus, die mit Vorfassungen und begleitenden Kurztexten, aber auch mit zahllosen handschriftlichen Glossen in mehreren Druckexemplaren (u. a. des Heinrich Glarean) ein höchst aufschlussreiches Quellen-Korpus darstellt. Diese Texte werden hier zum ersten Mal ediert (meist auch synoptisch verdeutscht) und eingehend erörtert.
Die detailreiche Schrift präzisiert die Stellung des Cochlaeus zwischen zwei herausragenden Musiktheoretikern – seinem wichtigsten Gewährsmann Franchino Gaffurio (1451–1522) und seinem bedeutendsten Schüler Heinrich Glarean (1488–1563) –, bietet eine Fülle von Ansätzen für die Weiterforschung, bestärkt aber auch den Eindruck, dass in den Texten des Cochlaeus die »Musiklehre im Studium der Artes« so anschaulich wird wie in kaum einer anderen noch greif baren Quellengruppe.
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"Die ist wohl das größte Verdienst der an Überraschungen ohnehin nicht armen Bände von Sachs: die implizite (und in der wohltuend bescheidenen Einleitung dann doch explizite) Aufforderung, das Verhältnis von musikalischem ›Wissen‹ und ›Handeln‹, von ›Tradition‹ und ›Wirklichkeit‹ im 16. Jahrhundert (und darüber hinaus) grundlegend neu zu überdenken, mit immer noch schwer absehbaren Folgen." (Laurenz Lütteken, Die Tonkunst 1/2017)****************‘Musica’, one of the fundamental disciplines within the seven 'artes liberales', underwent significant changes in the 15th-16th centuries, but remained rooted in the circle of those 'artes' which in their turn – adopting new ideas – continued to influence it.
Particularly enlightening in the context of this development, which has been variously interpreted, are the musical treatises of Johannes Cochlaeus, written during his time as a teacher of the arts (until 1515, before he started to write his influential tracts against the Reformation as a theologian in 1522).
His widely-known 'Tetrachordum musice' (Nuremberg, 1511) was preceded by the less well-known and scarcely studied Musica (Cologne, 1507) which, with its surviving drafts and accompanying short texts, and also the many manuscript glosses in several printed editions (e.g. the one owned by Heinrich Glarean), represents highly informative collection of sources. These texts are presented here for the first time in edited form (and also synoptically translated into German) and thoroughly discussed.
This detailed work clarifies the position of Cochlaeus between two outstanding music theorists – his most important informant, Franchino Gaffurio (1451-1522) and his most important pupil, Heinrich Glarean (1488-1563) – and offers a wealth of stimuli for further research, but also strengthens the impression that in Cochlaeus’ texts, the “theory of music in the study of the arts” is more clearly stated than in any other available source.
Aktualisiert: 2019-11-18
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Aktualisiert: 2021-12-28
Autor:
Hendrik Johan Adriaanse,
Yehoshua Amir,
Yehoyada Amir,
Luc Anckaert,
Christoph Askani,
Leora Batnitzky,
Olga Belmonte Garcia,
Hanoch Ben-Pazi,
Gérard Bensussan,
Luca Bertolino,
Myriam Bienenstock,
Martin Brasser,
Micha Brumlik,
Regina Burkhardt-Riedmiller,
Bernhard Casper,
Francesco Paolo Ciglia,
Marc Crépon,
Wayne Cristaudo,
Hagai Dagan,
Renè Dausner,
Michele Del Prete,
Donatella Di Cesare,
Leonard H Ehrlich,
Gerda Elata-Alster,
Diego Feinstein,
Pierfrancesco Fiorato,
Martin Fricke,
Albert H Friedlander,
Wayne J. Froman,
Barbara E. Galli,
Miguel Garcia-Baró,
Angel E. Garrido-Maturano,
Robert Gibbs,
Hassan Givsan,
Eveline Goodman-Thau,
Peter Eli Gordon,
Michael Gormann-Thelen,
Heinz-Jürgen Görtz,
William W Hallo,
Max Hamburger,
Daniel Hoffmann,
Rivka Horwitz,
Cordula Hufnagel,
Joost Jansen,
Irene Kajon,
Markus Kartheininger,
Hans Keilson,
Katrin J Kirchner,
Yehudit Kornberg Greenberg,
Werner Licharz,
Alexander van Ligten,
Benyamin Maoz,
Reinhold Mayer,
Ephraim Meir,
Thomas Meyer,
Torsten L. Meyer,
Stépahne Moses,
Christoph Münz,
Christoph Nöthlings,
Gesine Palmer,
Benjamin Pollock,
Christiane Rohleder,
Zvi Rosen,
Ursula Rosenzweig,
Inken Rühle,
Klaus-Jürgen Sachs,
Norbert Samuelson,
Eric L. Santner,
Renate Schindler,
Wolfdietrich Schmied-Kowarzik,
Michal Schwartz,
Jules Simon,
Natalia Skradol,
Harold Stahmer,
Zoltan Tarr,
Ricardo Timm de Souza,
Yossi Turner,
Alan Udoff,
Wolfgang Ullmann,
Mihály Vajda,
Norbert Waszek,
Karl-Hermann Wegner,
Hartwig Wiedebach,
Reiner Wiehl,
Mirko Wischke,
Michael Zank,
Levy Ze `ev
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