Der Verschollene

Der Verschollene von Kafka,  Franz, Schillemeit,  Jost
Mit dem Werkbeitrag aus Kindlers Literatur Lexikon. Mit dem Autorenporträt aus dem Metzler Lexikon Weltliteratur. Mit Daten zu Leben und Werk, exklusiv verfasst von der Redaktion der Zeitschrift für Literatur TEXT + KRITIK. Der 16-jährige Karl Roßmann aus Prag bricht auf, um in ›Amerika‹ (unter diesem Titel erschien der Roman zuerst 1927) ein neues Leben zu finden. Hier, in dieser radikal modernen und technisierten Welt, stehen ihm alle Türen offen. Kafkas Roman ist von der Vision der Freiheit und der grenzenlosen Möglichkeiten des Menschen geprägt. »Am schönsten an diesem Werk ist die tiefe Melancholie, die es durchzieht: hier ist der ganz seltene Fall, daß einer ›das Leben nicht versteht‹ und recht hat.« Kurt Tucholsky
Aktualisiert: 2023-06-03
> findR *

Der Verschollene

Der Verschollene von Kafka,  Franz, Schillemeit,  Jost
„Eine ‚Geschichte‘, die allerdings ins Endlose angelegt ist", nannte Kafka diesen Roman in einem Brief an Felice Bauer vom 11.November 1912. Im selben Brief nannte er auch den Titel des Ganzen: ,Der Verschollene‘ - die einzige authentische Titelformulierung für diesen Roman, der dann später unter dem Titel ,Amerika‘ berühmt wurde ... ,Es ist die erste größere Arbeit‘ - so fügte er hinzu - ,in der ich mich nach 15jähriger bis auf Augenblicke trostloser Plage seit 11/2 Monaten geborgen fühle'. Der damals auf diese Weise vorgestellte Roman erscheint hier so, wie er von Kafka hinterlassen wurde: in der Textgestalt der Handschrift, ohne Normalisierungen oder Modernisierungen - und als Torso. Denn ein Ende, einen definitiven Abschluß, hat ja diese ,ins Endlose angelegte' Geschichte in der Tat nie gefunden..." Jost Schillemeit „Amerika: das ist hier trotz vieler mit überzeugender Sorgfalt verzeichneter Einzelzüge die Fremde schlechthin. Sie ist überall zu finden, unsere ganze bekannte und gewohnte Welt ist eine einzige Fremde. Karl, der wie Kafka aus Prag stammt und dessen Name dem des Dichters gleich mit K beginnt, müßte nicht nach Amerika rei-sen, um sich in seinem Amerika zu befinden; er ist schon ausgewandert, wenn er ein Hotelzimmer bezieht oder ins Telephon spricht. Aber wo in, wo außer aller Welt ist er zu Hause?Er wäre in einer Welt zu Hause, in der es gerecht zuginge. Das scheint nicht viel verlangt, und Karl kann auch nicht viel verlangen, denn er ist ein einfacher Bursche, der nicht einmal höhere Schulkenntnisse besitzt und gewiß keine besonderen Ansprüche stellt. Wie gerne nimmt er jede Arbeit auf sich, wie bescheiden ist er im Essen. Nur eben fordert er, töricht genug, daß gerecht und anständig verfahren werde, und genau diese einzige Forderung wird ihm nicht erfüllt, ja seine Existenz scheitert an ihr nahezu überall..." Siegfried Kracauer
Aktualisiert: 2023-06-02
> findR *

Nachgelassene Schriften und Fragmente II

Nachgelassene Schriften und Fragmente II von Kafka,  Franz, Schillemeit,  Jost
„Kafka blickt auf die Welt als ein in sie Zurückgestoßener, als einer, der auf dem Weg nach jenen Stätten um-kehren muß, an denen der Kaiser wohnt und die unbekannten Gesetze beheimatet sind. Nicht so, als ob er überhaupt zu ihnen hingefunden hätte; aber ihm ergeht es doch wie einem halb Erwachten, dessen schlafbefangenes Sinnen dem eben erst verflogenen Traum gilt, in dem die Lösung aller Rätsel gegenwärtig gewesen ist. Noch glaubt er, das Schlüsselwort greifen, ja schmecken zu können, und schon zerrinnt die unübertrefflich klare Figur, zu der sich die Welt im Zeichen des offen-baren Geheimnisses zusammengeschlossen hat. Unter Qualen bemüht er sich, ihre auseinandergefallenen Teile einzufangen, die sich noch dazu grundverkehrt wieder zu vereinigen beginnen, und je weniger ihm die Rekonstruktion des verschwundenen herrlichen Bildes gelingt, desto verzweifelter jagt er zwischen den zerstreuten Bruchstücken hin und her, um sie aufzuhalten und womöglich zu ordnen." Siegfried Kracauer (1931) „In diesem Band sind jene Texte aus Kafkas Nachlaß vereinigt, die bis Herbst 1917 entstanden sind (abgesehen von den beiden Romanen ,Der Verschollene' und ,Der Proceß' sowie von dem, was in den ,Tagebüchern‘ überliefert ist). Sie werden hier strikt handschriftgemäß dargeboten, aber nicht nur in der originalen Texgestalt, sondern auch in ihren ursprünglichen, handschriftlichen Textzusammenhängen.Manches Wohlbekannte und oft Kommentierte stellt sich somit anders dar als in der gewohnten, von der bisherigen Druckgeschichte bedingten Form. Was in den früheren Kafka-Ausgaben als einheitliches und quasi abgerundetes Textstück vorgelegt wurde, stellt in Wirklichkeit oft ein zusammengesetztes Gebilde dar, das auf dem Wege der Kontamination, der Umordnung des Überlieferten oder auch der Wiedereinsetzung von Passagen, die vom Autor gestrichen sind, zustande gekommen ist. Danach würde man im vorliegenden Band vergeblich suchen: statt dessen finden sich hier lediglich, jeweils in den originalen Kontextbeziehungen, die verschiedenen, sich vortastenden Ansätze zum betreffenden ,work in progress'. Mit anderen Worten: Was in Kafkas Handschriften zusammensteht, wird in dieser Ausgabe zusammengelassen."Malcolm Pasley
Aktualisiert: 2023-06-02
> findR *

Nachgelassene Schriften und Fragmente I

Nachgelassene Schriften und Fragmente I von Kafka,  Franz, Schillemeit,  Jost
„Kafka blickt auf die Welt als ein in sie Zurückgestoßener, als einer, der auf dem Weg nach jenen Stätten um-kehren muß, an denen der Kaiser wohnt und die unbekannten Gesetze beheimatet sind. Nicht so, als ob er überhaupt zu ihnen hingefunden hätte; aber ihm ergeht es doch wie einem halb Erwachten, dessen schlafbefangenes Sinnen dem eben erst verflogenen Traum gilt, in dem die Lösung aller Rätsel gegenwärtig gewesen ist. Noch glaubt er, das Schlüsselwort greifen, ja schmecken zu können, und schon zerrinnt die unübertrefflich klare Figur, zu der sich die Welt im Zeichen des offen-baren Geheimnisses zusammengeschlossen hat. Unter Qualen bemüht er sich, ihre auseinandergefallenen Teile einzufangen, die sich noch dazu grundverkehrt wieder zu vereinigen beginnen, und je weniger ihm die Rekonstruktion des verschwundenen herrlichen Bildes gelingt, desto verzweifelter jagt er zwischen den zerstreuten Bruchstücken hin und her, um sie aufzuhalten und womöglich zu ordnen." Siegfried Kracauer (1931) „In diesem Band sind jene Texte aus Kafkas Nachlaß vereinigt, die bis Herbst 1917 entstanden sind (abgesehen von den beiden Romanen ,Der Verschollene' und ,Der Proceß' sowie von dem, was in den ,Tagebüchern‘ überliefert ist). Sie werden hier strikt handschriftgemäß dargeboten, aber nicht nur in der originalen Texgestalt, sondern auch in ihren ursprünglichen, handschriftlichen Textzusammenhängen.Manches Wohlbekannte und oft Kommentierte stellt sich somit anders dar als in der gewohnten, von der bisherigen Druckgeschichte bedingten Form. Was in den früheren Kafka-Ausgaben als einheitliches und quasi abgerundetes Textstück vorgelegt wurde, stellt in Wirklichkeit oft ein zusammengesetztes Gebilde dar, das auf dem Wege der Kontamination, der Umordnung des Überlieferten oder auch der Wiedereinsetzung von Passagen, die vom Autor gestrichen sind, zustande gekommen ist. Danach würde man im vorliegenden Band vergeblich suchen: statt dessen finden sich hier lediglich, jeweils in den originalen Kontextbeziehungen, die verschiedenen, sich vortastenden Ansätze zum betreffenden ,work in progress'. Mit anderen Worten: Was in Kafkas Handschriften zusammensteht, wird in dieser Ausgabe zusammengelassen."Malcolm Pasley
Aktualisiert: 2023-06-02
> findR *

Nachgelassene Schriften und Fragmente II

Nachgelassene Schriften und Fragmente II von Kafka,  Franz, Schillemeit,  Jost
„Kafka blickt auf die Welt als ein in sie Zurückgestoßener, als einer, der auf dem Weg nach jenen Stätten um-kehren muß, an denen der Kaiser wohnt und die unbekannten Gesetze beheimatet sind. Nicht so, als ob er überhaupt zu ihnen hingefunden hätte; aber ihm ergeht es doch wie einem halb Erwachten, dessen schlafbefangenes Sinnen dem eben erst verflogenen Traum gilt, in dem die Lösung aller Rätsel gegenwärtig gewesen ist. Noch glaubt er, das Schlüsselwort greifen, ja schmecken zu können, und schon zerrinnt die unübertrefflich klare Figur, zu der sich die Welt im Zeichen des offen-baren Geheimnisses zusammengeschlossen hat. Unter Qualen bemüht er sich, ihre auseinandergefallenen Teile einzufangen, die sich noch dazu grundverkehrt wieder zu vereinigen beginnen, und je weniger ihm die Rekonstruktion des verschwundenen herrlichen Bildes gelingt, desto verzweifelter jagt er zwischen den zerstreuten Bruchstücken hin und her, um sie aufzuhalten und womöglich zu ordnen." Siegfried Kracauer (1931) „In diesem Band sind jene Texte aus Kafkas Nachlaß vereinigt, die bis Herbst 1917 entstanden sind (abgesehen von den beiden Romanen ,Der Verschollene' und ,Der Proceß' sowie von dem, was in den ,Tagebüchern‘ überliefert ist). Sie werden hier strikt handschriftgemäß dargeboten, aber nicht nur in der originalen Texgestalt, sondern auch in ihren ursprünglichen, handschriftlichen Textzusammenhängen.Manches Wohlbekannte und oft Kommentierte stellt sich somit anders dar als in der gewohnten, von der bisherigen Druckgeschichte bedingten Form. Was in den früheren Kafka-Ausgaben als einheitliches und quasi abgerundetes Textstück vorgelegt wurde, stellt in Wirklichkeit oft ein zusammengesetztes Gebilde dar, das auf dem Wege der Kontamination, der Umordnung des Überlieferten oder auch der Wiedereinsetzung von Passagen, die vom Autor gestrichen sind, zustande gekommen ist. Danach würde man im vorliegenden Band vergeblich suchen: statt dessen finden sich hier lediglich, jeweils in den originalen Kontextbeziehungen, die verschiedenen, sich vortastenden Ansätze zum betreffenden ,work in progress'. Mit anderen Worten: Was in Kafkas Handschriften zusammensteht, wird in dieser Ausgabe zusammengelassen."Malcolm Pasley
Aktualisiert: 2023-06-02
> findR *

Der Verschollene

Der Verschollene von Kafka,  Franz, Schillemeit,  Jost
„Eine ‚Geschichte‘, die allerdings ins Endlose angelegt ist", nannte Kafka diesen Roman in einem Brief an Felice Bauer vom 11.November 1912. Im selben Brief nannte er auch den Titel des Ganzen: ,Der Verschollene‘ - die einzige authentische Titelformulierung für diesen Roman, der dann später unter dem Titel ,Amerika‘ berühmt wurde ... ,Es ist die erste größere Arbeit‘ - so fügte er hinzu - ,in der ich mich nach 15jähriger bis auf Augenblicke trostloser Plage seit 11/2 Monaten geborgen fühle'. Der damals auf diese Weise vorgestellte Roman erscheint hier so, wie er von Kafka hinterlassen wurde: in der Textgestalt der Handschrift, ohne Normalisierungen oder Modernisierungen - und als Torso. Denn ein Ende, einen definitiven Abschluß, hat ja diese ,ins Endlose angelegte' Geschichte in der Tat nie gefunden..." Jost Schillemeit „Amerika: das ist hier trotz vieler mit überzeugender Sorgfalt verzeichneter Einzelzüge die Fremde schlechthin. Sie ist überall zu finden, unsere ganze bekannte und gewohnte Welt ist eine einzige Fremde. Karl, der wie Kafka aus Prag stammt und dessen Name dem des Dichters gleich mit K beginnt, müßte nicht nach Amerika rei-sen, um sich in seinem Amerika zu befinden; er ist schon ausgewandert, wenn er ein Hotelzimmer bezieht oder ins Telephon spricht. Aber wo in, wo außer aller Welt ist er zu Hause?Er wäre in einer Welt zu Hause, in der es gerecht zuginge. Das scheint nicht viel verlangt, und Karl kann auch nicht viel verlangen, denn er ist ein einfacher Bursche, der nicht einmal höhere Schulkenntnisse besitzt und gewiß keine besonderen Ansprüche stellt. Wie gerne nimmt er jede Arbeit auf sich, wie bescheiden ist er im Essen. Nur eben fordert er, töricht genug, daß gerecht und anständig verfahren werde, und genau diese einzige Forderung wird ihm nicht erfüllt, ja seine Existenz scheitert an ihr nahezu überall..." Siegfried Kracauer
Aktualisiert: 2023-05-24
> findR *

Der Verschollene

Der Verschollene von Kafka,  Franz, Schillemeit,  Jost
Mit dem Werkbeitrag aus Kindlers Literatur Lexikon. Mit dem Autorenporträt aus dem Metzler Lexikon Weltliteratur. Mit Daten zu Leben und Werk, exklusiv verfasst von der Redaktion der Zeitschrift für Literatur TEXT + KRITIK. Der 16-jährige Karl Roßmann aus Prag bricht auf, um in ›Amerika‹ (unter diesem Titel erschien der Roman zuerst 1927) ein neues Leben zu finden. Hier, in dieser radikal modernen und technisierten Welt, stehen ihm alle Türen offen. Kafkas Roman ist von der Vision der Freiheit und der grenzenlosen Möglichkeiten des Menschen geprägt. »Am schönsten an diesem Werk ist die tiefe Melancholie, die es durchzieht: hier ist der ganz seltene Fall, daß einer ›das Leben nicht versteht‹ und recht hat.« Kurt Tucholsky
Aktualisiert: 2023-05-25
> findR *

Der Verschollene

Der Verschollene von Kafka,  Franz, Schillemeit,  Jost
Mit dem Werkbeitrag aus Kindlers Literatur Lexikon. Mit dem Autorenporträt aus dem Metzler Lexikon Weltliteratur. Mit Daten zu Leben und Werk, exklusiv verfasst von der Redaktion der Zeitschrift für Literatur TEXT + KRITIK. Der 16-jährige Karl Roßmann aus Prag bricht auf, um in ›Amerika‹ (unter diesem Titel erschien der Roman zuerst 1927) ein neues Leben zu finden. Hier, in dieser radikal modernen und technisierten Welt, stehen ihm alle Türen offen. Kafkas Roman ist von der Vision der Freiheit und der grenzenlosen Möglichkeiten des Menschen geprägt. »Am schönsten an diesem Werk ist die tiefe Melancholie, die es durchzieht: hier ist der ganz seltene Fall, daß einer ›das Leben nicht versteht‹ und recht hat.« Kurt Tucholsky
Aktualisiert: 2023-04-18
> findR *

Nachtwachen von Bonaventura – Freimüthigkeiten

Nachtwachen von Bonaventura – Freimüthigkeiten von Klingemann,  August, Schillemeit,  Jost
"Nachtwachen. Von Bonaventura" - unter diesem Titel erschien 1804 anonym ein Buch, das im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts wiederentdeckt wurde und seit 1877 in immer neuen Nachdrucken erschien. Als mutmaßlichen Verfasser nahm man unter anderem Schelling, E.T.A. Hoffmann und Brentano an. Erst 1973 gelang Jost Schillemeit die eindeutige Identifizierung des Braunschweiger Literaten und Theaterdirektors August Klingemann als Verfasser. Von Klingemann stammt auch das ebenfalls anonym erschienene kleine satirische Lustspiel "Freimüthigkeiten", das in Ton, Stil und Stoff deutlich an die "Nachtwachen" erinnert. Beide Texte folgen in Wortlaut, Orthographie und Interpunktion den Erstdrucken und sind mit einem Nachwort und Anmerkungen von Jost Schillemeit versehen. "Wie oft habe ich das geliebte schnurrige Werk gekauft, und immer, wenn ich es wiederlesen wollte, war es weg, hatte es einer mitgehen lassen. Ich sage auch nichts dawider, denn es ist ja begreiflich." Peter de Mendelssohn, Süddeutsche Zeitung
Aktualisiert: 2022-09-13
> findR *

Nachgelassene Schriften und Fragmente I

Nachgelassene Schriften und Fragmente I von Kafka,  Franz, Schillemeit,  Jost
„Kafka blickt auf die Welt als ein in sie Zurückgestoßener, als einer, der auf dem Weg nach jenen Stätten um-kehren muß, an denen der Kaiser wohnt und die unbekannten Gesetze beheimatet sind. Nicht so, als ob er überhaupt zu ihnen hingefunden hätte; aber ihm ergeht es doch wie einem halb Erwachten, dessen schlafbefangenes Sinnen dem eben erst verflogenen Traum gilt, in dem die Lösung aller Rätsel gegenwärtig gewesen ist. Noch glaubt er, das Schlüsselwort greifen, ja schmecken zu können, und schon zerrinnt die unübertrefflich klare Figur, zu der sich die Welt im Zeichen des offen-baren Geheimnisses zusammengeschlossen hat. Unter Qualen bemüht er sich, ihre auseinandergefallenen Teile einzufangen, die sich noch dazu grundverkehrt wieder zu vereinigen beginnen, und je weniger ihm die Rekonstruktion des verschwundenen herrlichen Bildes gelingt, desto verzweifelter jagt er zwischen den zerstreuten Bruchstücken hin und her, um sie aufzuhalten und womöglich zu ordnen." Siegfried Kracauer (1931) „In diesem Band sind jene Texte aus Kafkas Nachlaß vereinigt, die bis Herbst 1917 entstanden sind (abgesehen von den beiden Romanen ,Der Verschollene' und ,Der Proceß' sowie von dem, was in den ,Tagebüchern‘ überliefert ist). Sie werden hier strikt handschriftgemäß dargeboten, aber nicht nur in der originalen Texgestalt, sondern auch in ihren ursprünglichen, handschriftlichen Textzusammenhängen.Manches Wohlbekannte und oft Kommentierte stellt sich somit anders dar als in der gewohnten, von der bisherigen Druckgeschichte bedingten Form. Was in den früheren Kafka-Ausgaben als einheitliches und quasi abgerundetes Textstück vorgelegt wurde, stellt in Wirklichkeit oft ein zusammengesetztes Gebilde dar, das auf dem Wege der Kontamination, der Umordnung des Überlieferten oder auch der Wiedereinsetzung von Passagen, die vom Autor gestrichen sind, zustande gekommen ist. Danach würde man im vorliegenden Band vergeblich suchen: statt dessen finden sich hier lediglich, jeweils in den originalen Kontextbeziehungen, die verschiedenen, sich vortastenden Ansätze zum betreffenden ,work in progress'. Mit anderen Worten: Was in Kafkas Handschriften zusammensteht, wird in dieser Ausgabe zusammengelassen."Malcolm Pasley
Aktualisiert: 2023-03-31
> findR *

Nachgelassene Schriften und Fragmente II

Nachgelassene Schriften und Fragmente II von Kafka,  Franz, Schillemeit,  Jost
„Kafka blickt auf die Welt als ein in sie Zurückgestoßener, als einer, der auf dem Weg nach jenen Stätten um-kehren muß, an denen der Kaiser wohnt und die unbekannten Gesetze beheimatet sind. Nicht so, als ob er überhaupt zu ihnen hingefunden hätte; aber ihm ergeht es doch wie einem halb Erwachten, dessen schlafbefangenes Sinnen dem eben erst verflogenen Traum gilt, in dem die Lösung aller Rätsel gegenwärtig gewesen ist. Noch glaubt er, das Schlüsselwort greifen, ja schmecken zu können, und schon zerrinnt die unübertrefflich klare Figur, zu der sich die Welt im Zeichen des offen-baren Geheimnisses zusammengeschlossen hat. Unter Qualen bemüht er sich, ihre auseinandergefallenen Teile einzufangen, die sich noch dazu grundverkehrt wieder zu vereinigen beginnen, und je weniger ihm die Rekonstruktion des verschwundenen herrlichen Bildes gelingt, desto verzweifelter jagt er zwischen den zerstreuten Bruchstücken hin und her, um sie aufzuhalten und womöglich zu ordnen." Siegfried Kracauer (1931) „In diesem Band sind jene Texte aus Kafkas Nachlaß vereinigt, die bis Herbst 1917 entstanden sind (abgesehen von den beiden Romanen ,Der Verschollene' und ,Der Proceß' sowie von dem, was in den ,Tagebüchern‘ überliefert ist). Sie werden hier strikt handschriftgemäß dargeboten, aber nicht nur in der originalen Texgestalt, sondern auch in ihren ursprünglichen, handschriftlichen Textzusammenhängen.Manches Wohlbekannte und oft Kommentierte stellt sich somit anders dar als in der gewohnten, von der bisherigen Druckgeschichte bedingten Form. Was in den früheren Kafka-Ausgaben als einheitliches und quasi abgerundetes Textstück vorgelegt wurde, stellt in Wirklichkeit oft ein zusammengesetztes Gebilde dar, das auf dem Wege der Kontamination, der Umordnung des Überlieferten oder auch der Wiedereinsetzung von Passagen, die vom Autor gestrichen sind, zustande gekommen ist. Danach würde man im vorliegenden Band vergeblich suchen: statt dessen finden sich hier lediglich, jeweils in den originalen Kontextbeziehungen, die verschiedenen, sich vortastenden Ansätze zum betreffenden ,work in progress'. Mit anderen Worten: Was in Kafkas Handschriften zusammensteht, wird in dieser Ausgabe zusammengelassen."Malcolm Pasley
Aktualisiert: 2023-03-31
> findR *

Kunsttheorie und Geschichtsauffassung

Kunsttheorie und Geschichtsauffassung von Schillemeit,  Jost, Schillemeit,  Rosemarie
Kenntnisreich und scharfsinnig werden in diesen bislang unveröffentlichten Essays Überlegungen angestellt zur Differenzierung und historischen Einordnung philosophisch-ästhetischer Gedanken Friedrich Schillers und Heinrich Heines. Schillemeit erläutert den engen Zusammenhang zwischen Schillers theoretisch-ästhetischen Studien über das Erhabene und seiner Theorie der Tragödie sowie seiner theoretisch-praktischen Tragödienarbeit. Dabei macht er die Chronologie der Entstehung dieser Texte, die z.T. bisher ungeklärt ist, plausibel. Heines 'Ende der Kunstperiode' wurde häufig in die Nähe von Hegels 'Ende der Kunst' gerückt - Schillemeit geht dieser Analogisierung nach, er differenziert und revidiert: Zwar ist auf beiden Seiten vom Ende der Kunst die Rede, was aber unter Kunst und Ende verstanden wird, ist nicht das Gleiche. Während Hegel in den Entwicklungsstufen das Verbindende erkennt, basiert Heines Auffassung auf der Antithese zwischen 'verblichener Vergangenheit' und 'neuer Zeit'. Heine erwartet das Ende der Kunstperiode, Hegel hingegen sieht in der Kunst 'nicht mehr die höchste Weise …, in der Wahrheit sich Existenz verschafft.' Im Wallstein Verlag erschienen Jost Schillemeit: Kafka-Studien, hg. von Rosemarie Schillemeit (2004); Jost Schillemeit: Studien zur Goethezeit, hg. von Rosemarie Schillemeit (2006)
Aktualisiert: 2022-06-23
> findR *

Studien zur Goethezeit

Studien zur Goethezeit von Schillemeit,  Jost, Schillemeit,  Rosemarie
Jost Schillemeits anregende Studien zur Goethezeit und zur Literatur des 19. Jahrhunderts. Die in diesem Band zusammengestellten Aufsätze des 2002 verstorbenen Literaturwissenschaftlers Jost Schillemeit aus den Jahren 1964 bis 2001 stellen in ihrer Vielfalt die Summe seines wissenschaftlichen Schaffens zum Thema dar. Um die im Zentrum stehende Arbeiten zu Goethe gruppieren sich Untersuchungen zu systematischen und philosophisch-philologischen Problemen, Arbeiten zu einzelnen Autoren der Goethezeit und darüber hinaus, etwa zu Wilhelm Raabe und Theodor Fontane, sowie die mittlerweile zum philologischen Klassiker avancierte Untersuchung »Bonaventura. Der Verfasser der »Nachtwachen« (1973), in der Schillemeit das lange umrätselte Pseudonym August Klingemanns lüftete. Aus dem Inhalt: Lessings und Mendelssohns Differenz. Zum Briefwechsel über das Trauerspiel (1756/57) Das Vorspiel auf dem Theater zu Goethes Faust. Entstehungszusammenhänge und Folgerungen für sein Verständnis Goethe und Radziwill Zum Begriff des »Erlebten« beim späten Goethe »Historisches Menschengefühl«. Über einige Aphorismen in Goethes Wanderjahren Judentum und Gesellschaft als Thema Fontanes Ruminationen. Zur Entstehungsweise Raabescher Erzählungen »Erlebnis«. Beobachtungen eines Literarhistorikers zu einer Wortbildung des 19. Jahrhunderts
Aktualisiert: 2022-12-13
> findR *

Der Verschollene

Der Verschollene von Kafka,  Franz, Schillemeit,  Jost
„Eine ‚Geschichte‘, die allerdings ins Endlose angelegt ist", nannte Kafka diesen Roman in einem Brief an Felice Bauer vom 11.November 1912. Im selben Brief nannte er auch den Titel des Ganzen: ,Der Verschollene‘ - die einzige authentische Titelformulierung für diesen Roman, der dann später unter dem Titel ,Amerika‘ berühmt wurde ... ,Es ist die erste größere Arbeit‘ - so fügte er hinzu - ,in der ich mich nach 15jähriger bis auf Augenblicke trostloser Plage seit 11/2 Monaten geborgen fühle'. Der damals auf diese Weise vorgestellte Roman erscheint hier so, wie er von Kafka hinterlassen wurde: in der Textgestalt der Handschrift, ohne Normalisierungen oder Modernisierungen - und als Torso. Denn ein Ende, einen definitiven Abschluß, hat ja diese ,ins Endlose angelegte' Geschichte in der Tat nie gefunden..." Jost Schillemeit „Amerika: das ist hier trotz vieler mit überzeugender Sorgfalt verzeichneter Einzelzüge die Fremde schlechthin. Sie ist überall zu finden, unsere ganze bekannte und gewohnte Welt ist eine einzige Fremde. Karl, der wie Kafka aus Prag stammt und dessen Name dem des Dichters gleich mit K beginnt, müßte nicht nach Amerika rei-sen, um sich in seinem Amerika zu befinden; er ist schon ausgewandert, wenn er ein Hotelzimmer bezieht oder ins Telephon spricht. Aber wo in, wo außer aller Welt ist er zu Hause?Er wäre in einer Welt zu Hause, in der es gerecht zuginge. Das scheint nicht viel verlangt, und Karl kann auch nicht viel verlangen, denn er ist ein einfacher Bursche, der nicht einmal höhere Schulkenntnisse besitzt und gewiß keine besonderen Ansprüche stellt. Wie gerne nimmt er jede Arbeit auf sich, wie bescheiden ist er im Essen. Nur eben fordert er, töricht genug, daß gerecht und anständig verfahren werde, und genau diese einzige Forderung wird ihm nicht erfüllt, ja seine Existenz scheitert an ihr nahezu überall..." Siegfried Kracauer
Aktualisiert: 2023-04-17
> findR *

Nachgelassene Schriften und Fragmente II

Nachgelassene Schriften und Fragmente II von Kafka,  Franz, Schillemeit,  Jost
„Kafka blickt auf die Welt als ein in sie Zurückgestoßener, als einer, der auf dem Weg nach jenen Stätten um-kehren muß, an denen der Kaiser wohnt und die unbekannten Gesetze beheimatet sind. Nicht so, als ob er überhaupt zu ihnen hingefunden hätte; aber ihm ergeht es doch wie einem halb Erwachten, dessen schlafbefangenes Sinnen dem eben erst verflogenen Traum gilt, in dem die Lösung aller Rätsel gegenwärtig gewesen ist. Noch glaubt er, das Schlüsselwort greifen, ja schmecken zu können, und schon zerrinnt die unübertrefflich klare Figur, zu der sich die Welt im Zeichen des offen-baren Geheimnisses zusammengeschlossen hat. Unter Qualen bemüht er sich, ihre auseinandergefallenen Teile einzufangen, die sich noch dazu grundverkehrt wieder zu vereinigen beginnen, und je weniger ihm die Rekonstruktion des verschwundenen herrlichen Bildes gelingt, desto verzweifelter jagt er zwischen den zerstreuten Bruchstücken hin und her, um sie aufzuhalten und womöglich zu ordnen." Siegfried Kracauer (1931) „In diesem Band sind jene Texte aus Kafkas Nachlaß vereinigt, die bis Herbst 1917 entstanden sind (abgesehen von den beiden Romanen ,Der Verschollene' und ,Der Proceß' sowie von dem, was in den ,Tagebüchern‘ überliefert ist). Sie werden hier strikt handschriftgemäß dargeboten, aber nicht nur in der originalen Texgestalt, sondern auch in ihren ursprünglichen, handschriftlichen Textzusammenhängen.Manches Wohlbekannte und oft Kommentierte stellt sich somit anders dar als in der gewohnten, von der bisherigen Druckgeschichte bedingten Form. Was in den früheren Kafka-Ausgaben als einheitliches und quasi abgerundetes Textstück vorgelegt wurde, stellt in Wirklichkeit oft ein zusammengesetztes Gebilde dar, das auf dem Wege der Kontamination, der Umordnung des Überlieferten oder auch der Wiedereinsetzung von Passagen, die vom Autor gestrichen sind, zustande gekommen ist. Danach würde man im vorliegenden Band vergeblich suchen: statt dessen finden sich hier lediglich, jeweils in den originalen Kontextbeziehungen, die verschiedenen, sich vortastenden Ansätze zum betreffenden ,work in progress'. Mit anderen Worten: Was in Kafkas Handschriften zusammensteht, wird in dieser Ausgabe zusammengelassen."Malcolm Pasley
Aktualisiert: 2023-03-31
> findR *
MEHR ANZEIGEN

Bücher von Schillemeit, Jost

Sie suchen ein Buch oder Publikation vonSchillemeit, Jost ? Bei Buch findr finden Sie alle Bücher Schillemeit, Jost. Entdecken Sie neue Bücher oder Klassiker für Sie selbst oder zum Verschenken. Buch findr hat zahlreiche Bücher von Schillemeit, Jost im Sortiment. Nehmen Sie sich Zeit zum Stöbern und finden Sie das passende Buch oder die Publiketion für Ihr Lesevergnügen oder Ihr Interessensgebiet. Stöbern Sie durch unser Angebot und finden Sie aus unserer großen Auswahl das Buch, das Ihnen zusagt. Bei Buch findr finden Sie Romane, Ratgeber, wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Bücher uvm. Bestellen Sie Ihr Buch zu Ihrem Thema einfach online und lassen Sie es sich bequem nach Hause schicken. Wir wünschen Ihnen schöne und entspannte Lesemomente mit Ihrem Buch von Schillemeit, Jost .

Schillemeit, Jost - Große Auswahl an Publikationen bei Buch findr

Bei uns finden Sie Bücher aller beliebter Autoren, Neuerscheinungen, Bestseller genauso wie alte Schätze. Bücher von Schillemeit, Jost die Ihre Fantasie anregen und Bücher, die Sie weiterbilden und Ihnen wissenschaftliche Fakten vermitteln. Ganz nach Ihrem Geschmack ist das passende Buch für Sie dabei. Finden Sie eine große Auswahl Bücher verschiedenster Genres, Verlage, Schlagworte Genre bei Buchfindr:

Unser Repertoire umfasst Bücher von

Sie haben viele Möglichkeiten bei Buch findr die passenden Bücher für Ihr Lesevergnügen zu entdecken. Nutzen Sie unsere Suchfunktionen, um zu stöbern und für Sie interessante Bücher in den unterschiedlichen Genres und Kategorien zu finden. Neben Büchern von Schillemeit, Jost und Büchern aus verschiedenen Kategorien finden Sie schnell und einfach auch eine Auflistung thematisch passender Publikationen. Probieren Sie es aus, legen Sie jetzt los! Ihrem Lesevergnügen steht nichts im Wege. Nutzen Sie die Vorteile Ihre Bücher online zu kaufen und bekommen Sie die bestellten Bücher schnell und bequem zugestellt. Nehmen Sie sich die Zeit, online die Bücher Ihrer Wahl anzulesen, Buchempfehlungen und Rezensionen zu studieren, Informationen zu Autoren zu lesen. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen das Team von Buchfindr.