RISSE

RISSE von Pop,  Traian, Tomasevic,  Bosko
Boško Tomaševic *1947, Becej, Woiwodina, Serbien. Dichter, Essayist, Romancier, Literaturtheoretiker, Begründer der Schule der wesentlichen Dichtung. Er distanzierte sich von seinen zwischen 1970 und 1975 entstandenen Arbeiten, die in surrealistischer Manier verfasst worden sind. Zwischen 1977 und 1988 begründet er seine Poetik der wesentlichen Dichtung aufgrund der Heideggerschen Philosophie des wesentlichen Denkens. Seine Poetik entwickelte er in den folgenden ab 1990 veröffentlichten Werken: – Aus der Erfahrung des Seins und der Dichtung. Grundriss für eine Ontologie der Dichtung, 1988 – Unendlicher Tausch. Fundamentalontologie als Theorie der Dichtung, 1997 – Poesie und Denken des Seins, 1998 – Dichtung, Literaturtheorie, Existenz, 2003 – Die wesentliche Dichtung, 2004 Parallel mit der angeführten Poetik entstanden folgende Lyriksammlungen: – Zeitbewacher, (mit den Gedichtzyklen Gedichte zur Erörterung der Hölderlinschen Dichtung, Andenken an Martin Heidegger), 1990; – Das Licht für die Ausgrabung, 1993 – Überprüfung der Quelle, (mit den Gedichtzyklen Tó gàr autò noêin und Überprüfung der Quelle), 1995 – Lichtung und Anwesenheit, 2000 – Appendix, (mit dem Gedichtzyklus Noch eine Geschichte der Metaphysik), 2001 – Sprachwüste mit dem gleichnamigen Zyklus aus der Sammlung, 2001 Zugleich mit dem Entstehungsprozess der Gedichte im Rahmen der Poetik der wesentlichen Dichtung in den Jahren 1983/4 und 1994/5 entstand seine Lyrik, die mit den Werken anderer Dichter und Denker Zwiesprache hält (F. Hölderlin, P. Celan, R. Char, G. Trakl, L.Wittgenstein, H.L. Borges, E. Jabès, M. Blanchot, M. Heidegger, J. Derrida, B. Pasternak, O. Mandelstam u.a.). Diese modifizierte Poetik nannte er: Die Lyrik der Bibliothek bzw. Intertextuelle Dichtung bzw. Dichtung der Kultur. Sie steht für das Verständnis des dichterischen Werks als ein Beziehungsnetz mit anderen Werken der Kultur bzw. als Zitatennetz, doch im Rahmen eines gleichzeitigen Differenzierungsprozesses, mit dem der schöpferische Akt in eben dem Moment bestätigt wird, da ein eigener Text geschaffen wird. Dazu veröffentlichte Tomaševic die folgenden Werke: – Carthesianischer Durchgang, 1989 – Celan Studien und andere Gedichte, 1991 – Wiederholung und Differenz mit den Zyklen: Metapher der Wiederholung und Wiederholung und Differenz, 1993 – Coll Memories, 1994 – Landschaft mit Wittgenstein und andere Ruinen, 1995 – Lichtung und Anwesenheit mit den Zyklen Gedichte des Unterschieds und Gedichte der Wiederholung und Ränder des Schreibens, 2000 Zwischen 1994 und 2011 entstand eine neue dichterische Matrix, die sogenannte „Dichtung der Erfahrung“ auf Grundlage in der die Dichtung als Aufzeigen dessen verstanden wird, wie es um die Sache, um die alltägliche menschliche Existenz auf Erden steht – im Verhältnis zum Dasein des Menschen in der Zeit und seiner Geschichtlichkeit. Obwohl viele von Tomaševics Gedichten, hinter denen diese Poetik steht, schon zwischen 1986 und 1994 entstanden sind (z.B. die Gedichte in der Lyriksammlung Das Licht des Zündholzes (1992) sowie auch die Gedichte der Sammlung Feuerspuren (1994), wurden die bedeutendsten Werke, in denen sich das angeführte Verständnis manifestiert, in der Lyriksammlung Der Plan zur Rückkehr (1996) veröffentlicht, der folgende Poesiebände und Zyklen folgten: – Saison ohne Herr, 1998 – Zyklus Baumaterial für den Winter im Gedichtband Appendix, 2001 – Zyklus Zeit der Annäherung im Gedichtband Nirgendwo, 2002 – Die Studie des Testaments, /Poeme/, 1999 – Kureluk meiner Unzufriedenheit, /Poeme/, 2004, sowie die Poeme Archäologie der Schwelle, die 2004/5 entstanden sind und 2008 veröffentlicht wurden. – Früchte der Heimsuchung. Conquistador, 2008. – Gedichte vom Linden- und Akazienbaum, 2009 – Archiv. Ausgewählte Gedichte, 2009 – Nirgendwohin, 2011 Eine viel radikalere Poetik der Dichtung der Erfahrung ist in den Gedichten des umfangreichen und bisher nur teilweise (im Jahre 2005 und 2009) veröffentlichten Zyklus Neue Vergeblichkeit, I-VI, entstanden zwischen 2002 und 2007, enthalten. Hier ist die Erfahrung der menschlichen Existenz unter der Erfahrung des Absurden aufgezeichnet mit der Erfahrung der (metaphysischen) Grenze und der Erfahrung des vergeblichen Worts. Das Thema dieser Gedichte ist die Verödung des Bewusstseins, es sind Bilder des Imaginären, die durch die subtile poetische Kondensation rinnen, um Stille und Nicht-Sein zu erreichen. Übungen im Zweifel (Hamburg, 2010), Berliner Gedichte (Berlin, 2011), Früchte der Heimsuchung (zweisprachig: Deutsch-Serbisch, Leipzig, 2011), Allerneueste Vergeblichkeit (Ludwigsburg, 2011) und Ausgewählte Gedichte (Wien, 2012) sind die letzten in deutscher Sprache veröffentlichten Lyrikbände des Autors. 1999 entstand der Roman Verspäteter Bericht an eine Akademie, der im Jahre 2000 veröffentlicht wurde. Zwischen 2006 und 2009 entstand der Roman Niemand, Nirgends und danach, zwischen 2010 und 2013, der Roman Eine Geschichte, die ich mir selbst erzählen wollte. Der Autor beschäftigt sich neben seinem literarischen Schaffen auch mit Literaturtheorie bzw. mit Literaturwissenschaft, mit der Theorie der Interpretation und der Hermeneutik. Im Rahmen dieser Tätigkeit wurden folgende Bücher veröffentlicht: – Kartesianischer Roman, 1989 – Aus der Erfahrung des Seins und des Dichtens. Entwürfe zu einer Ontologie der Dichtung, 1990 – Selbstzerstörerische Theorien, 1993 – Der unendliche Austausch. Fundamentalontologie als Theorie der Dichtung, 1997 – Zu einer definitiver Literaturtheorie, 2000 – Dichtung, Literaturtheorie, Existenz, 2003 – Galileische Poetik. Essays über die Schrift und Spur, 2004 – Die Hermeneutik des Undurchsichtigen, 2006 – Essays über Literaturtheorie. Literaturtheorie und derridianische Revolution, 2011 – Gegen Literaturtheorie, 2011 – Das Denken des Schreibens, 2012 – Hervorgang des Seins. Das ontologische Geschehen des Dichtens, 2015 Boško Tomaševic ist Mitglied der Europäischen Akademie für Wissenschaft, Kunst und Literatur, der New Yorker Akademie für Wissenschaft, Mitglied der Société des Gens de Lettre de France, sowie des französischen und des österreichischen P.E.N. Seit 2006 ist er österreichischer Staatsbürger und lebt als freier Autor in Wien.
Aktualisiert: 2023-05-30
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Buch aus Lindenholz

Buch aus Lindenholz von Tomasevic,  Bosko
Wiederum taucht Boško Tomašević im Rahmen seiner Poetik der wesentlichen Dichtung ein in die magische Sphäre von dichterischem Weltzugriff und metaphysischer Kontemplation. Im Gespräch mit Vorangegangenen wie Heraklit und Spinoza, Arendt und Heidegger, Rilke und Celan eröffnen sich Landschaften der Innerlichkeit, entstehen Reiche der Erinnerung, Kathedralen von Gedächtnis, greift ein Leben vielfältigster Erfahrungen aus in den poetischen Raum. So entsteht eine eigene Welt in der Welt – für und gegen diese –, gewoben aus Texten voll existentieller Kraft und von zeitloser Schönheit.
Aktualisiert: 2023-04-15
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Hervorgang des Seins

Hervorgang des Seins von Tomasevic,  Bosko
Ausgangspunkt einer jeden großen Dichtung ist die Rückbesinnung auf die Metaphysik. Gleichzeitig ist auch der Weg des Denkens eine Rückbesinnung auf die Metaphysik. Beide Rückbesinnungen beziehen sich in Wahrheit auf das „Wesen der Metaphysik“, deren Wesenheit im Durchdenken der Wahrheit des Seins beziehungsweise in einer „Offenheit des Seins als Sein“ besteht. Die denkerische Erinnerung an das Wesen der Metaphysik ist – ebenso wie die dichterische Erinnerung an das Wesen der Metaphysik – ein Weg zurück, den sowohl das Denken als auch das Dichten zu beschreiten versuchen, um zu ihrer zwischenzeitlich verloren gegangenen Basis zurückzufinden. So entpuppt sich dieser Weg in seinem grundlegenden Konzept auch als Weg-der-kommt und betrifft die Zukunft sowohl des Dichtens als auch des Denkens.
Aktualisiert: 2021-11-19
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Niemand, nirgends

Niemand, nirgends von Tomasevic,  Bosko
„Niemand, nirgends“ ist die Beschreibung einer Landschaft: das historische Pannonien. Der Roman von Boško Tomaševic´ umfasst den gesamten Zeitraum des 20. Jahrhundert mit all seinen Schrecken, die den Menschen seiner Illusionen beraubt und ihn nackt und orientierungslos auf sich selbst zurückgeworfen haben. Sprachmächtig und ausschweifend, episch und eruptiv wird aus dem Inneren Europas berichtet. Der panoramatische Blick zeigt Kriege und Friedensschlüsse, schafft Identität und Fremdheit – und wirft existenzielle Fragen auf: ­Wofür stehen wir und wie können wir uns verantworten, wenn ­unsere einzige Schuld darin besteht, geboren zu sein?
Aktualisiert: 2020-03-20
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Besinnung

Besinnung von Tomasevic,  Bosko
Die „Besinnung“ ist für jene geschrieben, die mit postmodernistischen Augen die Moderne zu Recht als verlorene Epoche betrachten, nach der sich – aufbauend auf ihrem geistigem Erbe – das Schicksal des Menschen in einer krisengeschüttelten Welt bis heute abspielt. Die Poesie vermag auf ihre Weise diesen Zustand aufzuzeigen und so aus einer Welt „flüchtiger Zeiten“ heraus, der keine Unsicherheiten des Jetzt, keine neuen Conditiones inhumanae fremd sind, Fuß zu fassen in der „flüssigen Ewigkeit“, die seit Jahrtausenden, seitdem es die Dichtkunst gibt, das menschliche Dasein in der Welt dichtet; die Dichtkunst ihrerseits hat sich mit der Erkenntnis abgefunden, dass „das Durcheinander menschlicher Grundverfassung für immer bleiben wird“. Ein solcher allgemein pessimistischer Standpunkt, ausgelegt im poetologischen Verständnis des Autors, dass ein Dichten sich bedürftig an ein Denken richtet, hindert den Leser nicht daran, seine Sinne mit Sym-pathie auf die wundersame Nachbarschaft von Dichten und Denken zu richten, die diesem Buch – gleich einem vorsokratischen Breviarium – einen besonderen Ton und Charme verleiht.
Aktualisiert: 2020-03-28
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Das Vergessen, zu welchem wir werden

Das Vergessen, zu welchem wir werden von Tomasevic,  Bosko, Weinberger,  Helmut
Die Poetik der Gedichtsammlung Das Vergessen, zu welchem wir werden steht im Zeichen des Dichtens einer "neuen Vergeblichkeit" und enthüllt das Schreiben des Menschen über sich selbst, das Verstehen des Menschen seiner selbst, während er mit der Welt einen Dialog darüber führt, ob der "Nicht-Sinn eine Vorbedingung für den Sinn", das Absurde die normale Ordnung der Dinge und die normale Ordnung der Dinge absurd sei.
Aktualisiert: 2020-03-20
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Hervorgang des Seins

Hervorgang des Seins von Tomasevic,  Bosko
Ausgangspunkt einer jeden großen Dichtung ist die Rückbesinnung auf die Metaphysik. Gleichzeitig ist auch der Weg des Denkens eine Rückbesinnung auf die Metaphysik. Beide Rückbesinnungen beziehen sich in Wahrheit auf das „Wesen der Metaphysik“, deren Wesenheit im Durchdenken der Wahrheit des Seins beziehungsweise in einer „Offenheit des Seins als Sein“ besteht. Die denkerische Erinnerung an das Wesen der Metaphysik ist – ebenso wie die dichterische Erinnerung an das Wesen der Metaphysik – ein Weg zurück, den sowohl das Denken als auch das Dichten zu beschreiten versuchen, um zu ihrer zwischenzeitlich verloren gegangenen Basis zurückzufinden. So entpuppt sich dieser Weg in seinem grundlegenden Konzept auch als Weg-der-kommt und betrifft die Zukunft sowohl des Dichtens als auch des Denkens.
Aktualisiert: 2019-01-08
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Hervorgang des Seins

Hervorgang des Seins von Tomasevic,  Bosko
Ausgangspunkt einer jeden großen Dichtung ist die Rückbesinnung auf die Metaphysik. Gleichzeitig ist auch der Weg des Denkens eine Rückbesinnung auf die Metaphysik. Beide Rückbesinnungen beziehen sich in Wahrheit auf das „Wesen der Metaphysik“, deren Wesenheit im Durchdenken der Wahrheit des Seins beziehungsweise in einer „Offenheit des Seins als Sein“ besteht. Die denkerische Erinnerung an das Wesen der Metaphysik ist – ebenso wie die dichterische Erinnerung an das Wesen der Metaphysik – ein Weg zurück, den sowohl das Denken als auch das Dichten zu beschreiten versuchen, um zu ihrer zwischenzeitlich verloren gegangenen Basis zurückzufinden. So entpuppt sich dieser Weg in seinem grundlegenden Konzept auch als Weg-der-kommt und betrifft die Zukunft sowohl des Dichtens als auch des Denkens.
Aktualisiert: 2019-01-08
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Früchte der Heimsuchung

Früchte der Heimsuchung von Tomasevic,  Bosko, Weinberger,  Helmut
Dieser Gedichtband handelt von "unserem Heimweh nach der Barbarei" (Cioran) und nur zum geringen Teil von unserer Zivilisiertheit. Er wird getragen von einer Poetik des Absurden. Der Mensch ist eingetaucht in die Situation des Orientierungsverlusts innerhalb der humanistischen Werte. Er hat sich zwar eine technologisch hochentwickelte Zivilisation geschaffen, aber er ankert nicht in einem ruhigen Hafen seiner Geschichte. Sich selbst gegenüber stets gleichgültig und endlich, hält der Mensch an der Schönheit des Zweifels fest und schöpft daraus neue Kräfte. Die Poesie steht für die Freude, Illusion und Melancholie dieser ewigen Erneuerung unserer Unvollkommenheit. Denn immer werden wir das sein, was wir nicht sind. Das Dichten als sprachliche Form, die zum Wesen vordringt, ermöglicht das Sprechen über das Dasein, über die Existenz selbst.
Aktualisiert: 2022-11-06
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