Achtung – Abwertung hat System

Achtung – Abwertung hat System von Aulenbacher,  Brigitte, Fabris,  Verena, Farahmandnia,  Sina, Fraser,  Nancy, Grigori,  Eva, Haslinger,  Susanne, Hirn,  Lisz, Honneth,  Axel, Kapferer,  Elisabeth, Kauer,  Lena, Schürz,  Martin, Wade,  Manuela, Wiesinger,  Georg, Wisinger,  Marion, Wrentschur,  Michael, Zapletal,  Ilse
Armut ist nicht nur ein Mangel an Einkommen. Armut ist auch verbunden mit einem Verlust an sozialem Status. In öffentlichen Debatten werden die jeweiligen Verlierer*innen für ihre verschlechterte ökonomische Lage oft selbst verantwortlich gemacht, beschimpft und abgewertet. Die Beiträge dieses Buches zeigen auf, wie Armut in aktuellen sozialpolitischen Debatten verhandelt wird. Sie machen die Abwertungsspirale und Begleitfolgen wie soziale Disqualifizierung und Ohnmachtserfahrungen ebenso zum Thema wie das Ringen um Anerkennung, Wertschätzung und Würde. Die Thematik wird in theoretischen Beiträgen und sozialwissenschaftlichen Analysen behandelt. Zentral sind die unmittelbaren Realitäten von Menschen mit Armuts- und Ausgrenzungserfahrungen, aber auch mögliche Handlungsstrategien werden erläutert. Hinter all dem steht eine Frage, die uns auch in Zukunft beschäftigen wird: Wie muss Anerkennung verstanden werden, um sozialen Diskriminierungen entgegenzuwirken und gleichzeitig Kämpfe für ökonomische Gleichheit zu stärken? Inkl. E-Book!
Aktualisiert: 2020-10-12
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Landwirtschaft zwischen Tradition und Moderne

Landwirtschaft zwischen Tradition und Moderne von Knöbl,  Ignaz, Kögler,  Michael, Wiesinger,  Georg
Die Frage der persönlichen Werte- und Orientierungsmuster in Relation zu gesamtgesellschaftlichen Prozessen und dem sozio-ökonomischen Fortschritt nimmt in den letzten Jahren in der wissenschaftlichen Diskussion einen immer größeren Stellenwert ein. Pierre Bourdieu, Anthony Giddens oder Paul Blau, um nur einige der renommiertesten Vertreter zu nennen, haben sich eingehend mit der Situation einer Neuorientierung bzw. Neudefinition gesellschaftlicher Gruppen und den morphologischen Änderungen sozialer Räume befaßt. Soziale Räume unterliegen dabei einem distinguierten Variablensystem, welches wesentlich durch eine konkrete Klassen- oder Schichtzugehörigkeit bestimmt wird. Wandlungsprozesse und Umstellungsstrategien äußern sich auch in einer zeitlichen Dimension und im Zusammenspiel der einzelnen gesellschaftlichen Gruppen und Generationen. Im Bereich der Landwirtschaft herrscht auf diesem Gebiet ein noch weitgehendes Forschungsdesiderat, obwohl gerade die bäuerliche Lebens- und Arbeitswelt einem äußerst raschen und dynamischen Wandel unterliegt, der noch immer nicht abgeschlossen ist. Alte Leitbilder verlieren ihre Gültigkeit, herkömmliche Entscheidungsstrategien erweisen sich als ineffizient, wenn nicht gar als kontraproduktiv. Tradiertes Wissen hat seine Gültigkeit verloren und damit ändert sich auch der Sozialstatus und der Umgang zwischen den Generationen. Eingespannt wird dieser Prozeß im technisch-organisatorischen agrarischen Produktionssystem. Diese Produktionsform des bäuerlichen Familienbetriebes befindet sich zwischen den Koordinaten einer auf Profitmaximierung ausgerichteten Marktwirtschaft und einer auf Subsistenz und Nachhaltigkeit ausgerichteten Haushaltswirtschaft. Dabei läßt sich im Laufe der Entwicklung eine immer stärkere Marktintegration feststellen, die eine Änderung der Handlungsstrategien notwendig macht. Der Beitritt Österreichs zur Europäischen Union und damit die Übernahme der Gemeinsamen Agrarpolitik ist ein weiteres bedeutendes Faktum, welches die Entwicklungen beschleunigt und den sozialen Akteuren rasche Entscheidungen abverlangt. Der technische Fortschritt ermöglichte nicht nur eine ungeheure Entfaltung der Produktivkräfte, sondern stellt selbstredend auch die Triebfeder für strukturelle Änderungen dar. Während ein Teil der bäuerlichen Betriebe sich mehr und mehr den Markterfordernissen unterwirft und mittels Rationalisierungsmaßnahmen versucht, ihre Wettbewerbsfähigeit zu steigern, werden andere marginalisiert, scheiden aus der Landwirtschaft aus, oder suchen durch neue Strategien zu überleben. Pluriaktivität oder Erwerbskombination, Direktvermarktung, bäuerlicher Tourismus sind neue Einkommensschienen, welche das Überleben vieler Betriebe ermöglichen. Die neue Informationsgesellschaft, die umfassende Entwicklung infrastruktureller Einrichtungen und die Verbesserung der Transportsysteme und der damit implizit einhergehende Austausch bewirken, daß traditionelle kulturelle und normative Differenzen zwischen urbanen und ruralen Räumen einerseits, aber auch zwischen einzelnen ländlichen Regionen tendenziell geringer werden. Dieses soziale und kulturelle Amalgam führt zu Reibungsflächen zwischen den einzelnen Gruppen und Individuen, da sich herkömmliche Orientierungs- und Entscheidungsmuster in Hinblick auf neu definierte wirtschaftliche und soziale Paradigmen als obsolet erweisen. Selbstredend haben diese Änderungen auch Auswirkungen im Statusverhalten zur Folge. Anhand der empirischen Ergebnissen von drei insgesamt sechs Jahre (1990-96) auseinanderliegener Befragungen unter österreichischen Jung- und Bergbauern/bäuerinnen wird der Versuch unternommen, idealtypische Handlungsweisen, Werthaltungen und Strategien der bäuerlichen Akteure abzuleiten. Es wird insbesondere analysiert, inwieweit die dynamischen wirtschaftlichen und gesamtgesellschaftlichen Prozesse zu Reaktionen führen und welche Faktoren letztlich entscheidend für bestimmte Einstellungen und Handlungsweisen sind.
Aktualisiert: 2020-07-28
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Landwirtschaftliche Betriebsleiterinnen in Österreich

Landwirtschaftliche Betriebsleiterinnen in Österreich von Oedl-Wieser,  Theresia, Wiesinger,  Georg
Die Intention dieser Studie war, die Ursachen für den im EU-Vergleich mit etwa 40% herausragend hohen Anteil an Betriebsleiterinnen auf landwirtschaftlichen Betrieben in Österreich zu ergründen. Im Zentrum der wissenschaftlichen Betrachtung dieser Studie stand die Konstruktion einer Betriebsleiterinnenidentität durch Frauen, die einen landwirtschaftlichen Betrieb leiten. Als wesentliche Faktoren hierfür sind die Sozialisation im Kontext der Landwirtschaft, die familialen Verhältnisse, die berufliche Qualifizierung sowie die Auseinandersetzung mit den produktionstechnischen Anforderungen auf den Betrieben anzusehen. Im Rahmen einer qualitativen Befragung von 27 Betriebsleiterinnen in unterschiedlichen ländlichen Gebieten in Österreich wurden diese einzelnen Bereiche der Identitätsbildung thematisiert und analysiert. Des Weiteren wurde eine repräsentative österreichweite Befragung unter Betriebsleiterinnen durchgeführt, um statistisch gesicherte Daten über die Gründe der Übernahme der Betriebsleitung, die Arbeitsverteilung und Entscheidungsfindung auf den von Frauen geleiteten Betrieben zu analysieren sowie mögliche Lebensstiltypen unter ihnen zu erfassen.
Aktualisiert: 2020-07-28
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Green Care in Landwirtschaft und Gartenbau

Green Care in Landwirtschaft und Gartenbau von Wiesinger,  Georg
Das Forschungsprojekt Nr. BF 110/06 der Bundesanstalt für Bergbauernfragen wurde im EU-Rahmenprogramm COST (European Cooperation in the Field of Scientific and Technical Research) als internationales Projekt zur Förderung von Forschung und Vernetzung therapeutischer Einrichtungen in Landwirtschaft und Gartenbau durchgeführt. Mit dem F&F Nr. 49 werden die umfassenden Arbeiten der COST Aktion 866 skizziert, die speziellen Auswirkungen auf Österreich dokumentiert sowie das Projekt der Bundesanstalt für Bergbauernfragen abgeschlossen. Die Ergebnisse der gesamten COST Aktion werden demnächst in einem separaten Abschlussbericht veröffentlicht. Neben Österreich nahmen an dieser COST Aktion Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Island, Italien, Malta, die Niederlande, Norwegen, Polen, Portugal, Schweden, Schweiz, Slowenien, Tschechien, Türkei und Ungarn teil. Unter Green Care versteht man alle gesundheitsvorsorgenden oder gesundheitsfördernden Interventionen für Menschen mit Hilfe von Tieren, Pflanzen, und Natur mit dem Ziel, das soziale, körperliche, geistige, und/oder pädagogische Wohlergehen eines Menschen zu unterstützen oder zu verbessern. Über den positiven bzw. heilenden Einfluss der Natur sollen die menschliche Gesundheit, das Wohlergehen und die Lebensqualität gefördert werden. Unter dem Überbegriff Green Care findet sich demnach ein breites Spektrum von Maßnahmen, die allesamt belebte (Tiere, Pflanzen), bzw. unbelebte Naturelemente (Wasser, Steine) involvieren, wie Soziale Landwirtschaft, Pflege- und Betreuung auf landwirtschaftlichen Betrieben (Care Farming), Pflanzen- und Tiergestützte Therapie und Pädagogik, Gartentherapie usw. In drei Arbeitsgruppen (Gesundheit, Ökonomie und politische Wirkungen) wurden Wissen und Erfahrungen über Einrichtungen, sowie deren unterschiedliche, zugrunde liegenden Konzepte, die sich der Betreuung bzw. Therapie geistig, psychisch und mehrfach behinderter Menschen, Suchtkranker, dementer und pflegebedürftiger Personen im Bereich der Landwirtschaft und des Gartenbaus ausgetauscht, als auch deren Potentiale, Möglichkeiten, Rahmenbedingungen und Limitierungen abgeschätzt.
Aktualisiert: 2020-07-28
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Betriebshilfe als sozialpolitische Einrichtung

Betriebshilfe als sozialpolitische Einrichtung von Wiesinger,  Georg
Die mit dem landwirtschaftlichen Strukturwandel einhergehende Abnahme an verfügbaren betrieblichen Arbeitskräften ist eine der Ursachen für das Entstehen verschärfter Problemsituationen bei einem Ausfall von im Betrieb tätigen Familienmitgliedern. Ist z.B. durch Unfall, Krankheit, Tod eine zentrale Arbeitskraft nicht mehr verfügbar, kann in der Regel auch ein hoher Mechanisierungs- und Maschinenausstattungsgrad die aufgetretenen Lücken nicht mehr schließen. Vor allem durch abrupte Ereignisse wird nicht nur der Ablauf der betrieblichen Organisation, sondern auch die des landwirtschaftlichen Haushaltes empfindlich gestört. Aber nicht nur die objektiv geänderten sozio-ökonomischen Bedingungen der landwirtschaftlichen Produktion führen zu einem erhöhten Bedarf an rasch einsatzfähigen, fachlich kompetenten betriebsfremden Ersatzarbeitskräften. Neue Werthaltungen und Lebensstile finden gerade bei der bäuerlichen Jugend zunehmend Eingang. Die wachstumsorientierte, technologiegläubige, die eigenen Bedürfnisse den Bedürfnissen des Betriebes unterordnende Generation von LandwirtInnen wird allmählich durch eine neue abgelöst, welche vermehrt auf Ökologiebewußtsein und Selbstverwirklichung setzt. Im individuellen Bereich führt die Intention einer Teilnahme an der modernen Freizeitgesellschaft, zu bisher nur ansatzweise geäußerten Bedürfnissen, wie das Recht auf Urlaub, Entspannung, Freizeitgestaltung und Weiterbildung. Ob diese Bedürfnisse entsprechend befriedigt werden können, hängt sehr von der Struktur und ökonomischen Stellung eines Betriebes ab, von der Höhe an externer finanzieller Unterstützung aber auch von der Verfügbarkeit der erforderlichen Ersatzarbeitskräfte. Aus all diesen neuen Bedürfnissen und Werthaltungen entsteht eine große Herausforderung an die Organisationsstrukturen der Maschinen-, Betriebs- und Haushaltshilfe für die landwirtschaftlichen Betriebe und Haushalte. Während auf Seiten der Bauern und Bäuerinnen der Bedarf an sozialen Hilfsmaßnahmen mehr und mehr zunimmt, ist die Zahl der für soziale Einsätze in der Landwirtschaft zur Verfügung stehenden BetriebshelferInnen rückläufig. Mitverantwortlich für diesen Rückgang dürfte dabei eine - oftmals nur wenig artikulierte bzw. latente - Unzufriedenheit bei den Einsatzleistenden sein. Als Forschungsziel der Untersuchung ergibt sich daraus, die Gründe, welche für die gegenwärtige Entwicklung verantwortlich sind, in allen ihren Dimensionen zu analysieren. Dabei kommt neben der konkreten arbeits- und sozialrechtlichen Situation vor allem sozialpsychologischen Aspekten wie Sozialprestige oder komplementäre Erwartungshaltungen und Rollenzuweisungen bei den Bauern und Bäuerinnen auf der einen Seite sowie den Einsatzleistenden auf der anderen Seite eine entscheidende Bedeutung zu. In gewissen Bereichen stimmen die artikulierten Auffassungen zwischen diesen beiden Gruppen überein, in anderen ergeben sich aber Reibungsflächen, die oftmals für schwerwiegende Barrieren verantwortlich zeichnen. Diese zentralen Konfliktbereiche wurden in der empirischen Untersuchung umfassend beleuchtet und anhand der Ergebnisse adäquate Reformstrategien aufgezeigt. Der Sozialen Betriebshilfe in der Landwirtschaft wird in Zukunft eine noch größere Bedeutung zukommen. Dies impliziert das Vorhandensein nötiger und hinreichend effizienter Strukturen für die Abwicklung der einzelnen Leistungen. Bei den Reformanstrengungen wird es aber auch unerläßlich sein, ein hohes Maß an Bewußtseinsarbeit und solidarischem Verständnis bei den Bauern und Bäuerinnen einerseits und andererseits eine bessere psychosoziale Betreuung der BetriebshelferInnen, die bei ihren Einsätzen in der Regel einer sehr großen psychischen Belastung ausgesetzt sind, zu bewirken. Nur so können in einer zunehmend auf die Verwirklichung individueller Bedürfnisse ausgerichteten Gesellschaft soziale und auf kollektiver Verantwortung basierende Institutionen die an ihnen herangetragenen Aufgaben erfüllen. Das Forschungsprojekt wurde von der Bundesanstalt für Bergbauernfragen in Zusammenarbeit mit der Sozialversicherungsanstalt der Bauern und dem Bundesverband der Österreichischen Maschinen- und Betriebshilferinge durchgeführt.
Aktualisiert: 2020-07-28
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Perspektiven für die Politik zur Entwicklung des ländlichen Raumes

Perspektiven für die Politik zur Entwicklung des ländlichen Raumes von Dax,  Thomas, Hovorka,  Gerhard, Wiesinger,  Georg
Die Bewertung der ländlichen Entwicklungspolitik wird neben der Analyse der Anwendung des EU-Rahmens in den einzelnen Ländern besonders auch durch die geänderten Ansprüche der Gesellschaft an die Landwirtschaft und räumliche Entwicklung bestimmt. Für ein Land wie Österreich, das zu einem überwiegenden Teil durch ökologisch sensible Berggebiete bestimmt ist, hat dies eine besondere Bedeutung. Der vorliegende Bericht beinhaltet eine umfassende Darstellung der ländlichen Entwicklungspolitik und stellt unterschiedliche Perspektiven und Grundlinien für die weitere Entwicklung in Österreich zur Diskussion. Er ist Teilbericht eines Forschungsprojektes (Koordination: Prof. M. Hofreither, Universität für Bodenkultur, Wien), das in vier weiteren Themenbereichen eine grundlegende Bewertung der GAP und ihres Reformbedarfs aus österreichischer Sicht vorgenommen hat. Gerade in Österreich erfährt die Thematik der Ländlichen Entwicklung angesichts der hohen nationalen Priorität und der hohen Bedeutung des ländlichen Raums für die Regionalentwicklung besonderes Interesse. Für die beteiligten Akteure und Sektoren sind jedoch sehr unterschiedliche Inhalte und Erfordernisse mit dem Konzept der Ländlichen Entwicklung verknüpft. Ein Schwerpunkt des Projektes bestand deshalb darin, über die Darstellung und Bewertung des „Österreichischen Programms für die Entwicklung des ländlichen Raumes 2000-2006“ hinaus Grundsätze für die Erarbeitung von Perspektiven zu entwickeln. Diese österreichische Diskussion ist immer auch vor der Situation und den Entwicklungstrends in der gesamten EU zu sehen, wo in manchen anderen Ländern die verstärkte Ausrichtung auf Maßnahmen der ländlichen Entwicklung erst begonnen hat. Im Rahmen der Halbzeitbewertung wird der Umschichtung von Fördermitteln aus dem Marktordnungsbereich der GAP in die sogenannte „zweite Säule“ (ländliche Entwicklung) eine hohe Priorität eingeräumt. Diese Sichtweise wird auch im vorliegenden Bericht als maßgebliche europäische Strategie gesehen. Im besonderen wird das Erfordernis betont, Maßnahmen der ländlichen Entwicklungspolitik als integrierte Politikprogramme zu verstehen, welche Aktivitäten in allen Wirtschafts- und Gesellschaftsbereichen voraussetzen. Am deutlichsten wird diese Strategie zur Zeit im Rahmen innovativer regionaler Programme - wie der EU-Gemeinschaftsinitiative LEADER - umgesetzt. Zugleich wird die herausragende Rolle, die Österreich im Rahmen der bisherigen Strukturmaßnahmen zur Förderung des ländlichen Raums zukommt, herausgestrichen. In den Reformüberlegungen des Berichtes wird auf die Notwendigkeit eingegangen, ländliche Entwicklungspolitik in Zukunft stärker in ihrer räumlichen Dimension zu thematisieren und Maßnahmen entsprechend unterschiedlicher geographischer Gegebenheiten und räumlicher Wirkungen zu konzipieren. Eine stärkere Diskussion der Entwicklungsziele und der regionalen Strategien erscheint deshalb für den längerfristigen Erfolg von ländlichen Entwicklungsmaßnahmen erforderlich.
Aktualisiert: 2020-07-28
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Soziale Nachhaltigkeit und Netzwerke im Alpenraum

Soziale Nachhaltigkeit und Netzwerke im Alpenraum von Dax,  Thomas, Wiesinger,  Georg
Das Projekt „Zukunft in den Alpen“ der CIPRA ist bewusst von einer Reihe von zentralen Fragen zur künftigen Raumentwicklung als Handlungsanleitung zur methodischen Erfassung zukunftsrelevanter Aspekte der Entwicklung in den Alpen ausgegangen. Diese Fragen reflektieren die umfassenden Bereiche und Einflussgrößen regionaler Entwicklung und können in folgender Weise wiedergegeben werden: Wie kann die regionale Wertschöpfung durch lokale Produktion und Dienstleistungen gestärkt werden? Was veranlasst die Bewohner in den Alpen zu bleiben oder in die Alpen zu ziehen? Wie können große Schutzgebiete zu nachhaltigen Entwicklungsinstrumenten werden? Welche Lösungen für den Tourismus und Pendlerverkehr entsprechen den Bedingungen des Alpenraumes? Wie können Entscheidungen getroffen werden, die eine nachhaltige Entwicklung der Raumnutzung unterstützen? Wie können Politik und Forschungsprozesse verbessert werden, um die Kluft zwischen theoretischen Ansprüchen und praktischer Umsetzung zu verringern? Entscheidungsprozesse, soziale Fähigkeiten und Zusammenarbeit, und besonders Netzwerkbildung gewinnen dabei für eine Erfolg versprechende Umsetzung von Entwicklungsvorhaben eine immer größere Bedeutung. Die Rolle von „Sozialer Nachhaltigkeit und von Netzwerken“ in der Regionalentwicklung darf daher nicht unterschätzt werden. Auch in der neuen Programmperiode 2007-2013 sind die Aufgaben, die mit der sozialen Entwicklung und der Vernetzung regionaler AkteurInnen verknüpft sind, zentrale Themen in der Regionalentwicklung und verdienen besondere Aufmerksamkeit durch die Regionalmanagementstellen. Durch Netzwerke kann der Zusammenhalt lokaler Akteure verbessert und deren Kooperation in Richtung einer erfolgreichen Umsetzung von Projekten wesentlich gefördert werden. Reibungsverluste können verhindert und Synergien besser genutzt werden. Dabei erhebt sich auch die Frage nach den grundlegenden Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für das Entstehen erfolgreicher Netzwerke sowie nach den dafür notwendigen Werkzeugen und Instrumenten. Die Gestaltung des Zusammenwirkens lokaler und regionaler Organisationen und die Bedeutung sozialer Fähigkeiten sind für den Erfolg vieler Entwicklungsbemühungen ausschlaggebend. Aus diesem Grund stellt auch die Förderung der sozialen Nachhaltigkeit im Alpengebiet einen wichtigen Themenschwerpunkt innerhalb der Alpenkonvention dar. Lokalen, regionalen und überregionalen Netzwerken kommt bei der Erschließung lokaler Potentiale, der Stärkung der Attraktivität und der Wettbewerbsfähigkeit einer Region eine wichtige Funktion zu. Im Rahmen des erwähnten Projektes „Zukunft in den Alpen“ hat die CIPRA eine internationale Workshopreihe mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten gestaltet. Dabei wurde insbesondere bei der Fachtagung mit dem Leitmotto „ Planen, Steuern und Netzwerken in der Region“ am 25. und 26. Jänner 2007 in Schloss Röthelstein bei Admont, Steiermark auf die Rolle der Netzwerkbildung in der Regionalentwicklung im Alpengebiet eingegangen. Diese Publikation fasst einige der Beiträge dieser Tagung mit ergänzenden Beiträgen zusammen, welche vor allem aus Studienarbeiten der BABF erstellt wurden. Es handelt sich dabei um Ergebnisse des EU-Projekts EUROLAN (Stregthening the Multifunctional Use of European Land: Coping with Marginalisation), das im Rahmen des Fünften Rahmenprogramms der Europäischen Union im Bereich der Forschung, Technologischen Entwicklung und Demonstration durchgeführt wurde, sowie die Mitarbeit der BABF am CIPRA Projekt „Zukunft in den Alpen“ im Bereich der Fragestellung 2: „Soziale Handlungsfähigkeit“. Der vorliegende Bericht unterstreicht die Bedeutung der Kooperation auf lokaler und regionaler Ebene und soll gerade den AkteurInnen im Berggebiet Anstoß zu weiteren Aktionen zur Überwindung von Entwicklungshemmnissen und Trends zur Marginalisierung liefern.
Aktualisiert: 2020-07-28
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Braucht Sloweniens Landwirtschaft eine Soziale Betriebshilfe?

Braucht Sloweniens Landwirtschaft eine Soziale Betriebshilfe? von Dolensek,  Marjan, Trpin,  Darija, Wiesinger,  Georg
In diesem Bericht werden die Ergebnisse einer explorative Bedarfsanalyse vorgestellt, die im Zuge eines von der Bayerischen Maschinenringakademie geleiteten EU-LEONARDO Projekts „Kompetenzaufbau im mittleren und oberen Management der überbetrieblichen Zusammenarbeit und bei Dienstleistungsangeboten der Landwirtschaft (Maschinenringe) durch eine standardisierte Fachausbildung in Europa (MR-Competence Europe)“ entstand. Geleitet wurde die Untersuchung von der Bundesanstalt für Bergbauernfragen in Zusammenarbeit mit der Slowenischen Landwirtschaftskammer, dem Land- und Forstwirtschaftsinstitut in Celje und dem Landwirtschaftlichen Fortbildungsinstitut Novo Mesto. In den Monaten April/Mai 2003 wurden im Raum Celje Bauern und Bäuerinnen in halboffenen, qualitativen Interviews befragt. Die Ergebnisse konnten zum Teil mit einer von der Bundesanstalt für Bergbauernfragen Mitte der Neunziger Jahre durchgeführten Studie zur Bedeutung der Sozialen Betriebshilfe in Österreich (Wiesinger 1995) verglichen werden.
Aktualisiert: 2020-07-28
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Die vielen Gesichter der ländlichen Armut

Die vielen Gesichter der ländlichen Armut von Wiesinger,  Georg
Der Begriff Armut beinhaltet eine räumliche, zeitliche und gesellschaftlich - soziale Dimension. Die Auffassungen darüber, wann wer und unter welchen Umständen arm ist, gehen weit auseinander. In der wissenschaftlichen Diskussion wird zwischen einer absoluten, relativen, neuen, alten, temporären, permanenten, materiellen, ideellen, sozialen, geistigen, kulturellen, sichtbaren, versteckten, bekämpfte, latenten, aktuellen und potentiellen Armut, Einkommens- und Ausgabenarmut, Ausstattungsarmut usw. unterscheiden. Armut ist oft nur ein vorübergehendes Phänomen, wenn es in bestimmten Lebensepisoden, Not-, Krisen- und Mangelsituationen auftritt (z.B. Studium, Ausbildung, Schicksalsschläge), Armut kann sich latent äußern bei Personen, die zwar einen Anspruch auf Hilfsleistungen besitzen, diesen aber nicht oder verspätet einfordern. Armut kann durch verschiedenartigste Ursachen ausgelöst werden sowie dynamische Wirkungen und Folgeprozesse entwickeln.  Es stellt sich die prinzipielle Frage, wodurch sich die ländliche Armut eigentlich von städtischer Armut unterscheidet. Vielfach wird ins Treffen geführt, dass der ländliche Raum keine besondere Forschungskategorie darstelle, an welcher sich Armut festmachen ließe, denn am Land gäbe es Alters-, Frauen- und Kinderarmut etc. in gleichem Maße wie in der Stadt. Der ländliche Raum wäre eine horizontale Definitionseinheit für Armut und ländliche Armut daher eine Querschnittmaterie. Es ist zwar richtig, dass die einzelnen Kategorien von Armut sowohl am Land als auch in der Stadt anzutreffen sind, ihre konkreten Wirkungen, Folgen, Ursachen und Ausprägung sind jedoch oft sehr unterschiedlich. Viele armutsverursachende Faktoren spielen überwiegend oder ausschließlich in ländlichen Regionen eine Rolle.  Als spezifische Faktoren die im ländlichen Raum in einem besonderen Maße für die Armutsgefährdung verantwortlich sind, erweisen sich u.a. eine mangelnde individuelle Mobilität, Langzeitarbeitslosigkeit, geringe Erwerbschancen, eine ungünstige Wirtschaftsstruktur mit vielen Niedriglohnbranchen, ein schlechtes Angebot an kommunalen Wohnraum, eine unzureichende Altersversorgung bestimmter Berufsgruppen, mangelnde bis fehlende Bildungs-, Betreuungs- und Pflegeeinrichtungen, fehlende Gleichberechtigung der Frauen, schlechte Infrastruktureinrichtungen und nicht zuletzt die Angst vor der Stigmatisierung aufgrund der fehlenden Anonymität.  Ländliche Armut ist nicht gleich bäuerliche Armut aber sie ist auch bäuerliche Armut. Landwirte sind in besonderem Maße von Armut bedroht. Laut ÖSTAT waren 1984 30,6% aller bäuerlichen Haushalte armutsgefährdet. Dies ist ein sehr hoher Prozentsatz im internationalen Vergleich. Ausschlaggebend dafür ist in erster Linie die überwiegend klein- und mittelgroße Struktur der österreichischen Landwirtschaft. Als Hauptproblembereiche bei der bäuerlichen Armut lassen sich v.a. Überschuldung, Defizite in der Altersversorgung, insbesondere bei Bäuerinnen und eine ungleiche Einkommensverteilung aufgrund des gegebenen landwirtschaftlichen Förderungssystems feststellen.  Die Ergebnisse der Studie basieren auf Workshops, Gruppendiskussionen und diversen Gemeindeaktivitäten sowie einer Analyse statistisch relevanter Daten (EU-Haushaltspanels, Mikrozensus, Konsumerhebungen usw.). Das Hauptaugenmerk lag in Gesprächen mit ExpertInnen und MultiplikatorInnen, die mit der lokalen Armutssituation gut vertraut oder direkt konfrontiert waren, wie z.B. SozialarbeiterInnen, Schuldnerberatern, Caritasmitarbeitern, Kindergärtnerinnen, Lehrern, Bürgermeistern, Gemeindevorstehern, Dorfvereinen, Pfarrern, Mitglieder von Pfarrgemeinderäten etc. Diese Methodik ermöglichte eine bessere Reflexion und einen objektiveren Zugang. Armutsgefährdete und von Armut Betroffenen wurden in der Regel nie als Betroffene geladen sondern in einer anderen Rolle, als VertreterIn einer öffentlichen Stelle, NGO etc. Oft brachten sie dann dennoch im Gespräch ihre persönlichen Erfahrungen ein.
Aktualisiert: 2020-07-28
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