Die These der Verzeitlichung der historischen Kategorien Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in der ‚Sattelzeit‘ dominiert seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und bis heute die Gegenwarts(literatur)forschung. Diese betrachtet das späte 18. Jahrhundert zumeist als Trennscheibe zwischen einem ‚alten‘ räumlichen und einem ‚neuen‘ zeitlichen Gegenwartsbegriff.
Übersehen wurde dabei, dass das vermeintlich naivere, vormoderne Gegenwartskonzept keineswegs bloß räumlich gemeint war, sondern erheblich komplexere Semantiken implizierte, die von der Ästhetik bis in die Metaphysik ausgreifen. Nicht untersucht wurden bislang zudem unterschiedliche Relationsformen von Raum und Zeit sowie Wissenskontexte und Darstellungsverfahren, die die moderne Gegenwart diesseits und jenseits der Kategorien Raum und Zeit modellierten.
Der Band vermisst das Feld der Gegenwartskonzepte im 18. Jahrhundert in diesem Sinne grundlegend neu und rekonstruiert Leitparadigmen und Transformationsgeschichten, die sich bis heute auswirken.
Aktualisiert: 2023-06-14
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Die Sorge um eine Absicherung zukünftiger Ungewissheiten ist eines der großen gesellschaftspolitischen Themen unserer Zeit. Aber wie sind Sicherheit und Zukunft miteinander verknüpft?
Die Beiträge des Bandes analysieren aus kulturwissenschaftlicher Perspektive die grundlegenden Konzepte der Zukunftssicherung, sie betrachten die damit einhergehenden sozialen und politischen Praktiken und sie befassen sich mit den kulturellen Imaginationen sicherer, unsicherer und unversicherbarer Zukünfte.
Aktualisiert: 2023-06-09
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Die Sorge um eine Absicherung zukünftiger Ungewissheiten ist eines der großen gesellschaftspolitischen Themen unserer Zeit. Aber wie sind Sicherheit und Zukunft miteinander verknüpft?
Die Beiträge des Bandes analysieren aus kulturwissenschaftlicher Perspektive die grundlegenden Konzepte der Zukunftssicherung, sie betrachten die damit einhergehenden sozialen und politischen Praktiken und sie befassen sich mit den kulturellen Imaginationen sicherer, unsicherer und unversicherbarer Zukünfte.
Aktualisiert: 2023-06-09
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Die These der Verzeitlichung der historischen Kategorien Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in der ‚Sattelzeit‘ dominiert seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und bis heute die Gegenwarts(literatur)forschung. Diese betrachtet das späte 18. Jahrhundert zumeist als Trennscheibe zwischen einem ‚alten‘ räumlichen und einem ‚neuen‘ zeitlichen Gegenwartsbegriff.
Übersehen wurde dabei, dass das vermeintlich naivere, vormoderne Gegenwartskonzept keineswegs bloß räumlich gemeint war, sondern erheblich komplexere Semantiken implizierte, die von der Ästhetik bis in die Metaphysik ausgreifen. Nicht untersucht wurden bislang zudem unterschiedliche Relationsformen von Raum und Zeit sowie Wissenskontexte und Darstellungsverfahren, die die moderne Gegenwart diesseits und jenseits der Kategorien Raum und Zeit modellierten.
Der Band vermisst das Feld der Gegenwartskonzepte im 18. Jahrhundert in diesem Sinne grundlegend neu und rekonstruiert Leitparadigmen und Transformationsgeschichten, die sich bis heute auswirken.
Aktualisiert: 2023-06-07
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Um den Maler Louis Gurlitt, der die Schwester der deutsch-jüdischen Schriftstellerin Fanny Lewald heiratete, ranken sich Geschichten. Viele davon berichtet sein Sohn in der Biographie, die er 1912 veröffentlichte, als das deutsche Bildungsbürgertum zu zerfallen begann. Andere finden sich in Archiven, Nachrufen, Briefen, im Familienaustausch über private, politische oder zu verschweigende Ereignisse.
14 Autor:innen haben diese Lebens- und Karriereschicksale untersucht, sie berichten von Künstlertum, Kaufmannschaft oder beidem zugleich, von Schulen und Universitäten, vom Krieg, von der Sichtbarkeit oder Unsichtbarkeit der Frauen… Die Beiträge orientieren sich an Schwerpunkten, zeigen das 'Andere' der Zeitungsmeldungen um Raubkunst und Opportunismus und machen sich auf den Weg, eine Familie in ihren Verflechtungen und ihrem Selbstverständnis zu begreifen. Sie verdichten unser kulturelles Gedächtnis und damit die "Wissenschaft von den geselligen Lebensverhältnissen" (Karl August van Ense).
Aktualisiert: 2023-06-02
Autor:
Elizabeth Baars,
Rainer Bayreuther,
Hans-Joachim Bieber,
Heinrich Bosse,
Justus Cobet,
Sonja Feßel,
Anna Kinder,
Jana Kittelmann,
Evonne Levy,
Frank Odenthal,
Hubert Portz,
Ursula Renner,
Gabriele Schneider,
Stefan Willer
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Die Sorge um eine Absicherung zukünftiger Ungewissheiten ist eines der großen gesellschaftspolitischen Themen unserer Zeit. Aber wie sind Sicherheit und Zukunft miteinander verknüpft?
Die Beiträge des Bandes analysieren aus kulturwissenschaftlicher Perspektive die grundlegenden Konzepte der Zukunftssicherung, sie betrachten die damit einhergehenden sozialen und politischen Praktiken und sie befassen sich mit den kulturellen Imaginationen sicherer, unsicherer und unversicherbarer Zukünfte.
Aktualisiert: 2023-06-02
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Um den Maler Louis Gurlitt, der die Schwester der deutsch-jüdischen Schriftstellerin Fanny Lewald heiratete, ranken sich Geschichten. Viele davon berichtet sein Sohn in der Biographie, die er 1912 veröffentlichte, als das deutsche Bildungsbürgertum zu zerfallen begann. Andere finden sich in Archiven, Nachrufen, Briefen, im Familienaustausch über private, politische oder zu verschweigende Ereignisse.
14 Autor:innen haben diese Lebens- und Karriereschicksale untersucht, sie berichten von Künstlertum, Kaufmannschaft oder beidem zugleich, von Schulen und Universitäten, vom Krieg, von der Sichtbarkeit oder Unsichtbarkeit der Frauen… Die Beiträge orientieren sich an Schwerpunkten, zeigen das 'Andere' der Zeitungsmeldungen um Raubkunst und Opportunismus und machen sich auf den Weg, eine Familie in ihren Verflechtungen und ihrem Selbstverständnis zu begreifen. Sie verdichten unser kulturelles Gedächtnis und damit die "Wissenschaft von den geselligen Lebensverhältnissen" (Karl August van Ense).
Aktualisiert: 2023-06-02
Autor:
Elizabeth Baars,
Rainer Bayreuther,
Hans-Joachim Bieber,
Heinrich Bosse,
Justus Cobet,
Sonja Feßel,
Anna Kinder,
Jana Kittelmann,
Evonne Levy,
Frank Odenthal,
Hubert Portz,
Ursula Renner,
Gabriele Schneider,
Stefan Willer
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Die Sorge um eine Absicherung zukünftiger Ungewissheiten ist eines der großen gesellschaftspolitischen Themen unserer Zeit. Aber wie sind Sicherheit und Zukunft miteinander verknüpft?
Die Beiträge des Bandes analysieren aus kulturwissenschaftlicher Perspektive die grundlegenden Konzepte der Zukunftssicherung, sie betrachten die damit einhergehenden sozialen und politischen Praktiken und sie befassen sich mit den kulturellen Imaginationen sicherer, unsicherer und unversicherbarer Zukünfte.
Aktualisiert: 2023-06-02
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Die These der Verzeitlichung der historischen Kategorien Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in der ‚Sattelzeit‘ dominiert seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und bis heute die Gegenwarts(literatur)forschung. Diese betrachtet das späte 18. Jahrhundert zumeist als Trennscheibe zwischen einem ‚alten‘ räumlichen und einem ‚neuen‘ zeitlichen Gegenwartsbegriff.
Übersehen wurde dabei, dass das vermeintlich naivere, vormoderne Gegenwartskonzept keineswegs bloß räumlich gemeint war, sondern erheblich komplexere Semantiken implizierte, die von der Ästhetik bis in die Metaphysik ausgreifen. Nicht untersucht wurden bislang zudem unterschiedliche Relationsformen von Raum und Zeit sowie Wissenskontexte und Darstellungsverfahren, die die moderne Gegenwart diesseits und jenseits der Kategorien Raum und Zeit modellierten.
Der Band vermisst das Feld der Gegenwartskonzepte im 18. Jahrhundert in diesem Sinne grundlegend neu und rekonstruiert Leitparadigmen und Transformationsgeschichten, die sich bis heute auswirken.
Aktualisiert: 2023-05-31
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Die These der Verzeitlichung der historischen Kategorien Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in der ‚Sattelzeit‘ dominiert seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und bis heute die Gegenwarts(literatur)forschung. Diese betrachtet das späte 18. Jahrhundert zumeist als Trennscheibe zwischen einem ‚alten‘ räumlichen und einem ‚neuen‘ zeitlichen Gegenwartsbegriff.
Übersehen wurde dabei, dass das vermeintlich naivere, vormoderne Gegenwartskonzept keineswegs bloß räumlich gemeint war, sondern erheblich komplexere Semantiken implizierte, die von der Ästhetik bis in die Metaphysik ausgreifen. Nicht untersucht wurden bislang zudem unterschiedliche Relationsformen von Raum und Zeit sowie Wissenskontexte und Darstellungsverfahren, die die moderne Gegenwart diesseits und jenseits der Kategorien Raum und Zeit modellierten.
Der Band vermisst das Feld der Gegenwartskonzepte im 18. Jahrhundert in diesem Sinne grundlegend neu und rekonstruiert Leitparadigmen und Transformationsgeschichten, die sich bis heute auswirken.
Aktualisiert: 2023-06-01
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Der Wunsch, einem Wort auf den Grund zu gehen, ist vor das Paradox gestellt, daß der Grund immer nur in weiteren Wörtern besteht. Die romantische Etymologie als Sprachdenken der Wörtlichkeit und Ähnlichkeit versucht nicht, dieses Paradox aufzulösen, sondern interessiert sich für seine spekulativen und poetologischen Möglichkeiten. Ihre Erforschung tut daher gut daran, sie nicht auf Ergebnisse, sondern auf Verfahren hin zu befragen. Statt um die Vorgeschichte einer sprachwissenschaftlichen Subdisziplin geht es in Stefan Willers Studie um eine historische Poetik sprachlichen Wissens. Seit den Anfängen abendländischen Sprachdenkens ist Etymologie vor allem eine Praxis im Umgang mit dem Wörtern. Statt sich auf Theorien über Ursprung und Geschichte der Sprache zu verpflichten, performiert sie diese Theorien. Damit entsteht ein so grundlegender wie fruchtbarer Widerspruch zwischen dem reduktionistischen Begriff der Etymologie als Rückkehr zu einem Wahren, Ersten, Ursprünglichen und ihren kombinatorischen, Beziehungen stiftenden und vervielfältigenden Verfahren. Noch die Versuche moderner Linguistik und Sprachphilosophie, die Etymologie systematisch einzupassen, stoßen immer wieder auf diesen Widerspruch. Mit dem doppelten Bezug auf heutige Konzepte von Etymologie und auf ihre lange Geschichte seit Platons Kratylos nimmt Willer die Verfahren der romantischen Etymologie in den Blick. Dabei differenziert sich die These vom Epochenbruch um 1800, mit dem der historisch-strukturelle Vergleich in die Sprachbetrachtung Einzug gehalten habe: Der fraglos vorhandene Zuwachs an empirischem Wissen über Vielfalt und Historizität der Sprachen begünstigt gerade das spekulative Potential des Sprachdenkens und führt zu einem programmatischen Konstruktivismus des Speicherns und Ordnens von Wörtern. Das gilt für exzessiv mehrsprachigen Etymologien von J. A. Kanne ebenso wie für Rückerts Versenkung in die kombinatorischen Möglichkeiten des Deutschen; für das frühromantische Projekt einer Philologie als divi-natorische Buchstabenwissenschaft ebenso wie für die Anstrengungen Jacob Grimms, seinen etymologischen Enthusiasmus zu zügeln und ihn in eine disziplinäre Ordnung des Wissens über Sprache einzugliedern. Außerdem zeigen kursorische Lektüren zeitgenössischer Gedichte und Erzählungen – Tieck, Brentano, Goethe, Kleist, Hoffmann –, dass die Etymologie entscheidend an einer Poetik des literarischen Textes der Romantik mitwirkt.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Der Wunsch, einem Wort auf den Grund zu gehen, ist vor das Paradox gestellt, daß der Grund immer nur in weiteren Wörtern besteht. Die romantische Etymologie als Sprachdenken der Wörtlichkeit und Ähnlichkeit versucht nicht, dieses Paradox aufzulösen, sondern interessiert sich für seine spekulativen und poetologischen Möglichkeiten. Ihre Erforschung tut daher gut daran, sie nicht auf Ergebnisse, sondern auf Verfahren hin zu befragen. Statt um die Vorgeschichte einer sprachwissenschaftlichen Subdisziplin geht es in Stefan Willers Studie um eine historische Poetik sprachlichen Wissens. Seit den Anfängen abendländischen Sprachdenkens ist Etymologie vor allem eine Praxis im Umgang mit dem Wörtern. Statt sich auf Theorien über Ursprung und Geschichte der Sprache zu verpflichten, performiert sie diese Theorien. Damit entsteht ein so grundlegender wie fruchtbarer Widerspruch zwischen dem reduktionistischen Begriff der Etymologie als Rückkehr zu einem Wahren, Ersten, Ursprünglichen und ihren kombinatorischen, Beziehungen stiftenden und vervielfältigenden Verfahren. Noch die Versuche moderner Linguistik und Sprachphilosophie, die Etymologie systematisch einzupassen, stoßen immer wieder auf diesen Widerspruch. Mit dem doppelten Bezug auf heutige Konzepte von Etymologie und auf ihre lange Geschichte seit Platons Kratylos nimmt Willer die Verfahren der romantischen Etymologie in den Blick. Dabei differenziert sich die These vom Epochenbruch um 1800, mit dem der historisch-strukturelle Vergleich in die Sprachbetrachtung Einzug gehalten habe: Der fraglos vorhandene Zuwachs an empirischem Wissen über Vielfalt und Historizität der Sprachen begünstigt gerade das spekulative Potential des Sprachdenkens und führt zu einem programmatischen Konstruktivismus des Speicherns und Ordnens von Wörtern. Das gilt für exzessiv mehrsprachigen Etymologien von J. A. Kanne ebenso wie für Rückerts Versenkung in die kombinatorischen Möglichkeiten des Deutschen; für das frühromantische Projekt einer Philologie als divi-natorische Buchstabenwissenschaft ebenso wie für die Anstrengungen Jacob Grimms, seinen etymologischen Enthusiasmus zu zügeln und ihn in eine disziplinäre Ordnung des Wissens über Sprache einzugliedern. Außerdem zeigen kursorische Lektüren zeitgenössischer Gedichte und Erzählungen – Tieck, Brentano, Goethe, Kleist, Hoffmann –, dass die Etymologie entscheidend an einer Poetik des literarischen Textes der Romantik mitwirkt.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Die Beiträge dieses Bandes untersuchen narrative Strukturen und narratologische Konzepte in ihrer Relevanz für die Konstitution von Geschlecht. Erzählen wird dabei als eine Form des doing gender verstanden, das medienübergreifend in zahlreichen Diskursen und Epistemen wirksam ist. Der analytische Blick auf Aspekte des Performativen richtet sich dabei auf das Verhältnis von Narration und Geschlecht in Literatur, Film und Fernsehen wie auch in wissenschaftlichen Diskursen, die – insofern sie sich auf zeitliche und räumliche Strukturen sowie Handlungsabläufe beziehen – ebenfalls Schauplätze des Narrativen sind. Hierbei ergeben sich sowohl theoretische Schnittstellen mit einer kulturwissenschaftlich orientierten Narratologie als auch spezifische Neuansätze in medialen und epistemischen Fragen.
Aktualisiert: 2023-05-28
Autor:
Gaby Allrath,
Mieke Bal,
Erika Greber,
Franziska Gygax,
Marion Gymnich,
Jocelyn Holland,
Stephan Jaeger,
Kerstin Kazzazi,
Petra Lange-Berndt,
Claudia Liebrand,
Thomas Meinecke,
Wolfgang Müller-Funk,
Sigrid Nieberle,
Ansgar Nünning,
Vera Nünning,
Marion Picker,
Annette Runte,
Nadyne Stritzke,
Birgit Wagner,
Stefan Willer
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Vom Gutachten der »Fünf Weisen« bis zur Schätzung des Bevölkerungswachstums – Prognosen sind ein wichtiger Bestandteil unseres täglichen Lebens, in Krisenzeiten mehr denn je. In diesem Band diskutieren Autorinnen und Autoren verschiedener Disziplinen Grenzen und Reichweiten des Blicks in die Zukunft. Wie bewegt er unsere Gesellschaft? Von wem werden Prognosen benutzt und welche Interessen stehen hinter solchen wissenschaftlichen Bildern der Zukunft? In historischer Perspektive wird diesen Fragen anhand von Prognosen zur Umweltentwicklung und Bevölkerung, Verkehrs- und Städteplanung sowie am Beispiel wirtschafts- und biowissenschaftlicher Vorhersagen nachgegangen.
Aktualisiert: 2023-05-28
Autor:
Eva Barlösius,
Ursula Ferdinand,
Gabriele Gramelsberger,
Heinrich Hartmann,
Andreas Malycha,
Alexander Nützenadel,
Annette Schlimm,
Elke Seefried,
Anne Seitz,
Annett Steinführer,
Ulrike Thoms,
Frank Uekötter,
Jakob Vogel,
Stefan Willer
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In der Geschichtswissenschaft lässt sich in den vergangenen Jahren eine Hinwendung zu Fragen der Zeitlichkeit beobachten. Insbesondere Zukunftsentwürfe erfahren dabei große Aufmerksamkeit: Sie stellen für Historiker eine Möglichkeit dar, sich historischen Systembrüchen aus ganz neuen Perspektiven zu nähern. Denn die klassische Geschichtsschreibung tendiert dazu, die Vergangenheit als Vorlauf der Gegenwart zu betrachten; verworfenen oder nicht umgesetzten Ideen und Projekten schenkt sie dagegen nur wenig Beachtung. Bei der Analyse von vergangenen Zukunftskonzepten besteht der Ertrag also nicht in geschlossenen Geschichtsbildern, sondern in der Auflösung des historischen Wandels in eine Pluralität von Geschichtserzählungen.
Aktualisiert: 2023-05-28
Autor:
Stefan Berger,
Frank Bösch,
Anselm Doering-Manteuffel,
Fernando Esposito,
Alexander Geppert,
Nicolai Hannig,
Benjamin Herzog,
Stefan-Ludwig Hoffmann,
Lucian Hölscher,
Helge Jordheim,
Isabel Kranz,
Franz Mauelshagen,
Sabine Mischner,
Jürgen Reulecke,
Elke Seefried,
Thomas Welskopp,
Stefan Willer
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Kontingenzgeschichten
Herausgegeben von Frank Becker, Stefan Brakensiek und Benjamin Scheller
Der Mensch der Vormoderne wähnte die Zukunft bei den Göttern aufgehoben, erst moderne Gesellschaften waren und sind vor die Herausforderung gestellt, im Bewusstsein der Ungewissheit alles Künftigen zu denken und zu handeln – der Umgang mit Kontingenz in der Geschichte ist weit komplizierter, als es dieses einfache Schema unterstellt. Auch in Antike, Mittelalter und Früher Neuzeit – so die Quintessenz des Bandes – entwickelten die Menschen Strategien, um sich gegen Schäden zu wappnen, die eintreten oder nicht eintreten konnten. Umgekehrt bestanden in der Moderne jene Formen der magischen Beschwörung des Künftigen vielfach fort, die üblicherweise mit vormodernen Gesellschaften identifiziert werden.
Aktualisiert: 2023-05-28
Autor:
Markus Bernhardt,
Stefan Brakensiek,
Egon Flaig,
Nicolai Hannig,
Martina Hessler,
Hartmut Leppin,
Andreas Reckwitz,
Frank Rexroth,
Benjamin Scheller,
Elke Seefried,
Gabriela Signori,
Dirk van Laak,
Stefan Willer
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Die These der Verzeitlichung der historischen Kategorien Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in der ‚Sattelzeit‘ dominiert seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und bis heute die Gegenwarts(literatur)forschung. Diese betrachtet das späte 18. Jahrhundert zumeist als Trennscheibe zwischen einem ‚alten‘ räumlichen und einem ‚neuen‘ zeitlichen Gegenwartsbegriff.
Übersehen wurde dabei, dass das vermeintlich naivere, vormoderne Gegenwartskonzept keineswegs bloß räumlich gemeint war, sondern erheblich komplexere Semantiken implizierte, die von der Ästhetik bis in die Metaphysik ausgreifen. Nicht untersucht wurden bislang zudem unterschiedliche Relationsformen von Raum und Zeit sowie Wissenskontexte und Darstellungsverfahren, die die moderne Gegenwart diesseits und jenseits der Kategorien Raum und Zeit modellierten.
Der Band vermisst das Feld der Gegenwartskonzepte im 18. Jahrhundert in diesem Sinne grundlegend neu und rekonstruiert Leitparadigmen und Transformationsgeschichten, die sich bis heute auswirken.
Aktualisiert: 2023-05-24
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Rückwärtserzählungen sind durch die Umkehrung der zeitlichen Abfolge eines Geschehens definiert und bilden einen Sonderfall nicht kausal-kohärenten Erzählens. In ihnen gerät die erzählte Welt als eine Konstellation raumzeitlicher Elemente aus den Fugen, wodurch Zeit nicht mehr wie so oft den eher unscheinbaren Hintergrund einer Handlung bildet.
Solche Inversionen kommen in Literatur, Kunst und Wissenschaft immer wieder zum Einsatz und verursachen kraft ihrer Drehung einigen Wirbel. In Geschichtsphilosophie und historischen Wissenschaften ist retrogrades Erzählen eine kritische Alternative zu zielfixierten Verlaufsgeschichten. In Literatur, Film und Musikvideo wird es dort produktiv, wo der Chronologie oder mehr noch der Korrelation bestimmter Ereignisse misstraut wird und Raum für anders zu denkende Zusammenhänge entstehen soll.
Die Beiträge des komparatistisch und interdisziplinär ausgerichteten Sonderhefts loten die poetologischen und epistemologischen Bedingungen des Rückwärtserzählens aus und untersuchen das Besondere der Inversion an Einzelfällen aus Literatur, Kunst und Wissenschaft.
Aktualisiert: 2023-05-24
Autor:
Susanne Gödde,
Charis Goer,
Jeffrey A. Grossman,
Herbert Kopp-Oberstebrink,
Mona Körte,
Sulgi Lie,
Hannah Markus,
Claas Morgenroth,
Michael Niehaus,
Ulrike Schneider,
Susanne Strätling,
Georg Toepfer,
Stefan Willer
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Rückwärtserzählungen sind durch die Umkehrung der zeitlichen Abfolge eines Geschehens definiert und bilden einen Sonderfall nicht kausal-kohärenten Erzählens. In ihnen gerät die erzählte Welt als eine Konstellation raumzeitlicher Elemente aus den Fugen, wodurch Zeit nicht mehr wie so oft den eher unscheinbaren Hintergrund einer Handlung bildet.
Solche Inversionen kommen in Literatur, Kunst und Wissenschaft immer wieder zum Einsatz und verursachen kraft ihrer Drehung einigen Wirbel. In Geschichtsphilosophie und historischen Wissenschaften ist retrogrades Erzählen eine kritische Alternative zu zielfixierten Verlaufsgeschichten. In Literatur, Film und Musikvideo wird es dort produktiv, wo der Chronologie oder mehr noch der Korrelation bestimmter Ereignisse misstraut wird und Raum für anders zu denkende Zusammenhänge entstehen soll.
Die Beiträge des komparatistisch und interdisziplinär ausgerichteten Sonderhefts loten die poetologischen und epistemologischen Bedingungen des Rückwärtserzählens aus und untersuchen das Besondere der Inversion an Einzelfällen aus Literatur, Kunst und Wissenschaft.
Aktualisiert: 2023-05-24
Autor:
Susanne Gödde,
Charis Goer,
Jeffrey A. Grossman,
Herbert Kopp-Oberstebrink,
Mona Körte,
Sulgi Lie,
Hannah Markus,
Claas Morgenroth,
Michael Niehaus,
Ulrike Schneider,
Susanne Strätling,
Georg Toepfer,
Stefan Willer
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Die These der Verzeitlichung der historischen Kategorien Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in der ‚Sattelzeit‘ dominiert seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und bis heute die Gegenwarts(literatur)forschung. Diese betrachtet das späte 18. Jahrhundert zumeist als Trennscheibe zwischen einem ‚alten‘ räumlichen und einem ‚neuen‘ zeitlichen Gegenwartsbegriff.
Übersehen wurde dabei, dass das vermeintlich naivere, vormoderne Gegenwartskonzept keineswegs bloß räumlich gemeint war, sondern erheblich komplexere Semantiken implizierte, die von der Ästhetik bis in die Metaphysik ausgreifen. Nicht untersucht wurden bislang zudem unterschiedliche Relationsformen von Raum und Zeit sowie Wissenskontexte und Darstellungsverfahren, die die moderne Gegenwart diesseits und jenseits der Kategorien Raum und Zeit modellierten.
Der Band vermisst das Feld der Gegenwartskonzepte im 18. Jahrhundert in diesem Sinne grundlegend neu und rekonstruiert Leitparadigmen und Transformationsgeschichten, die sich bis heute auswirken.
Aktualisiert: 2023-05-24
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