9. Seminar Wasserversorgung von Krause,  Steffen, Schaum,  Christian

9. Seminar Wasserversorgung

Politik, Wirtschaftlichkeit, Anlagentechnik

Wasser ist scheinbar immer in jeder Menge und höchster Qualität vorhanden. Die dahinterstehende Leistung unserer Wasserversorger für ihre Kunden und die Gesellschaft ist dabei so gut wie unsichtbar und wird als selbstverständlich angesehen. Auch wenn die Wasserversorger eine lebenswichtige Infrastruktur für die Gesellschaft bereitstellen und damit ganz ohne Zweifel einem öffentlichen Interesse dienen, so müssen wir uns trotzdem immer darüber im Klaren sein, dass andere Themen in der öffentlichen Wahrnehmung viel stärkere Beachtung finden. Deshalb müssen wir selbst dafür sorgen, dass ein öffentliches Bewusstsein besteht und wir die öffentliche Unterstützung erhalten, die wir brauchen, um einen nachhaltigen Grundwasserschutz und eine funktionsfähige Infrastruktur zu erhalten bzw. zu erreichen.

Die aktuelle Diskussion zum Thema Nitrat und die Jahre bzw. Jahrzehnte lang nicht umgesetzten Anforderungen aus der EU-Nitratrichtlinie zeigt auf, welchen Stellenwert der allgemeine Grundwasserschutz im Rahmen der Landbewirtschaftung hat. Die jetzt verabschiedete Düngeverordnung mit der dort enthaltenen Stoffstrombilanz ist zwar ein Schritt in die richtige Richtung aber die möglichen Ausnahmetatbestände weichen die Anforderungen zum Nachteil des Grundwassers erheblich auf. Der auch in Bayern über die Auswertungen des Zustandes der Grundwasserkörper im Rahmen der Berichtspflichten zur EU-Wasserrahmenrichtlinie festgestellt Handlungsbedarf kann nur angegangen werden, wenn zusätzlich zu den Maßnahmen der Düngeverordnung in betroffenen Gebieten z.B. in Niederbayern oder Unterfranken zusätzliche Auflagen durch eine Verordnung auf Landesebene erlassen werden. Um das politisch zu erreichen, muss der öffentliche Druck im Hinblick auf Nitrat, erheblich verstärkt werden. Dieser Aufgabe sollte sich jeder Wasserversorger stellen, da auch heute geringer belastete Gebiete einem Nutzungswandel unterzogen werden könnten.

Neben der Qualitätsdiskussion steht die Zukunftsfähigkeit der bayerischen Wasserversorgungsstruktur aus mehreren Gründen im Fokus. Die Rahmenbedingungen ändern sich im Hinblick auf den Klima- und demographischen Wandel. Ein zweites Standbein der Wassergewinnung oder die hygienischen Anforderungen im Gleichklang mit sinkenden Wasserverbräuchen und dem Grundschutz der Löschwasserversorgung sind Themen, die gelöst werden müssen.

Die teilweise Überalterung der Wasserversorgungsanlagen und die damit anstehenden nicht unerheblichen Sanierungsmaßnahmen von der Wassergewinnung und eventuellen Aufbereitung über die Speicherung bis hin zum bruchanfälligen Netz aus Grauguss- oder versprödeten PVC-Leitungen benötigen erhebliche finanzielle Mittel und ein fachkundiges Personal, dass mit Hilfe der einschlägigen Regelwerke die anstehenden Aufgaben technisch und wirtschaftlich möglichst optimal löst.

In einem DVGW-Forschungsvorhaben hat die Professur für Siedlungswasserwirtschaft der Universität der Bunderwehr unter Leitung von Dr. Steffen Krause die kleinräumig strukturierte Wasserversorgung in Süddeutschland eingehend analysiert und anhand der Ergebnisse sowohl Handlungsbedarf, Verbesserungsvorschläge und auch Umsetzungsschwierigkeiten bei der Anwendung der allgemein anerkannten Regeln der Technik, speziell des DVGW-Regelwerkes Wasser in kleineren Unternehmen herausgearbeitet. Um die Anwendbarkeit des Regelwerkes auch für kleinere Unternehmen zu steigern, wurden im Abschlussbericht des Projektes dem DVGW als Regelsetzer konkrete Hinweise geben, wie das Regelwerk gestaltet werden könnte, ohne dass bei der Anwendung vor Ort ein Berater hinzugezogen werden muss.

Aus dem oben genannten Themenspektrum sind die Vorträge und ihre Referenten für das diesjährige 9. Seminar Wasserversorgung ausgewählt worden, deren Beiträge Sie in diesem Band zusammengefasst finden. Den Veranstaltern danke ich an dieser Stelle ausdrücklich. Die Tagung, der Erfahrungsaustausch und die Informationen aus den hier zusammengefassten Vorträgen sind ein wichtiger Beitrag zu einer (zukunfts-)sicheren Wasserversorgung.

Jörn-Helge Möller
Geschäftsführer der DVGW-Landesgruppe Bayern

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