Antonius Diogenes, „Die unglaublichen Dinge jenseits von Thule“
Edition, Übersetzung, Kommentar
Helena Schmedt
Eine Reise zum Mond, Zauberei, Liebesgeschichten, Bücherfunde und Pythagoras – Die unglaublichen Dinge jenseits von Thule des Antonius Diogenes fordern den Leser durch eine Kombination verschiedenster Themen und Gattungstraditionen heraus. Die moderne Gesamtinterpretation wird jedoch dadurch anspruchsvoll, dass der kaiserzeitliche Text nicht in mittelalterlichen Handschriften überliefert ist, sondern in Papyrusfragmenten, Zitaten, Zusammenfassungen und Paraphrasen. Nachdem seit der letzten Edition (Stephens/Winkler 1995) weitere Textzeugnisse hinzukamen, bietet die vorliegende Arbeit eine Neuedition und Übersetzung aller Testimonien und Fragmente auf dem Stand der Forschung. Erstmals erläutert ein ausführlicher Gesamtkommentar Überlieferung, Sprache, Stil und Handlung. Interpretative Kapitel bereiten die aktuelle Forschungsdebatte zu den wichtigsten Themenkomplexen auf (Bedeutung des Pythagoreismus, Narratologie, Leitmotive) und setzen den Text in Beziehung zu Hypotexten und zeitgenössischen Diskursen. Die vorliegende Arbeit macht den Text damit einem philologisch, aber auch literatur-, geistes- und religionsgeschichtlich interessierten Publikum zugänglich.