Aspekte der Betrachtung und Rezeption von Plastik in der deutschen Kunstwissenschaft des 18. und 19. Jahrhunderts
Ein wissenschaftlicher Versuch
Susanne Rauprich
Die kunstwissenschaftliche Betrachtung von Plastik ist bisher in der Wissenschaftsgeschichte wenig thematisiert worden. Die Hintergründe für den heutigen Umgang mit Plastik, für die immer wieder auftauchenden Unsicherheiten hinsichtlich dieser Gattung werden in dieser Untersuchung anhand von Textquellen aus dem 18. und 19. Jahrhundert dokumentiert und hinterfragt. Dabei zeigt sich, daß zwischen der Plastikbetrachtung des deutschen Klassizismus, der Berliner Schule, Jakob Burkhardts und der modernen Kunstgeschichte eine enge Verbindung besteht. Die Sicht auf plastische Werke ist zu allen Zeiten sehr eingeschränkt. Das begründet sich vor allem dadurch, daß die Plastik an ganz bestimmten, aus der Antike abgeleiteten Maßstäben gemessen wird, und Abweichungen davon durchgängig negativ bewertet werden. Die theoretische Auseinandersetzung mit Plastik scheint sich außerdem immer mehr an grundsätzlichen Fragen des Mensch-Seins zu orientieren als an kunstimmanenten Aspekten, wie sie für die Malerei formuliert werden.
Diss. Köln 1995.