Auf der Schwelle
Walter Leistikow
Ein Roman von Walter Leistikow, dem Maler märkischer Wald- und Seenlandschaften? Leistikow gehört mit Max Liebermann zu den Gründungsmitgliedern der Berliner Sezession und war Mitbegründer des Deutschen Künstlerbundes. Und gerade das vernichtende Urteil des Kaisers über Leistikows Stimmungslandschaften – „den ganzen Grunewald hat er versaut“ – hat seine Bekanntheit eher gesteigert.
Als Romanautor kennen Walter Leistikow nur Wenige.
Auf der Schwelle erschien in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts. Die Themen sind so alt wie neu: Einer, der aufbricht aus der Provinz, um in Berlin seinen Weg zu finden, etablierte Wege verlässt, nach Unabhängigkeit strebt und Halt sucht bei Frauen. In der Ambivalenz zwischen Wunsch nach dauerhafter Freundschaft und leidenschaftlicher Liebe ist er am Ende wieder auf sich selbst zurückgeworfen. Und auf seine Kunst. Die Figuren des Romans werden lebendig durch Leistikows eigene Erfahrungen und die Beobachtung seines privaten und künstlerischen Freundeskreises.
Die Idee, den Roman Auf der Schwelle dem heutigen Publikum zugänglich zu machen, entstand anlässlich der Gedenkfeier zum 100. Todestag von Walter Leistikow am 24. Juli 2008 auf dem Friedhof Bergstraße in Berlin-Steglitz. Dass dieses Buch vom AVI Verlag neu aufgelegt wird, kommt nicht von ungefähr: Die Verlagsräume befinden sich im denkmalgeschützten Wasserturm auf dem Friedhof, kaum 100 Meter entfernt von Leistikows Grab.