Auswirkung von Pyurie und Hämaturie auf den Protein-Kreatinin Quotienten im Urin bei Katzen in Abhängigkeit der Urinentnahmeart von Müller,  Sina

Auswirkung von Pyurie und Hämaturie auf den Protein-Kreatinin Quotienten im Urin bei Katzen in Abhängigkeit der Urinentnahmeart

Ziel dieser Studie war es einen Einfluss der Sedimentuntersuchung sowie der Urinentnahmearten auf den UPC bei Katzen zu untersuchen. Da Katzen mit chronischer Nierenerkrankung und UPC-Werten > 0,4 eine 4-fach höhere Mortalitätsrate haben, ist es wichtig alle präanalytischen und analytischen Einflussfaktoren auf den UPC zu kennen.
Im ersten Studienteil wurde anhand einer prospektiven Untersuchung der Einfluss einer Hämaturie (> 5 RBC/HPF) auf den UPC bestimmt. Katzensammelurin mit einem UPC < 0,2 in welchem keine Erythrozyten auf dem Urinteststreifen oder im Urinsediment nachweisbar waren, wurde Katzenblut in aufsteigender Menge zugemischt. Daraufhin erfolgte eine vollständige Urinuntersuchung (makroskopische Beurteilung, spezifisches Gewicht, Urinteststreifen, Sedimentuntersuchung, Bestimmung des UPCs) eines jeden Urin-Blut-Gemisches. Die Ergebnisse zeigten, dass erst bei einer deutlich roten Farbveränderung und Trübung des Urin-Blut-Gemisches eine klinisch relevante Erhöhung des UPCs (borderline Proteinurie) auftrat. Für eine erste sichtbare makroskopische Veränderung des Urins waren circa 100 RBC/HPF nötig. Im zweiten Studienteil erfolgte die Auswertung von 339 Datensätzen von Katzen, bei denen eine vollständige Urinuntersuchung inklusive UPC vorlag. Es wurden ausschließlich Erstuntersuchungen berücksichtigt und neben dem Einfluss der Sedimentuntersuchung auf den UPC waren ebenfalls die Urinentnahmearten, der Urin pH-Wert und das spezifische Uringewicht Teil der Untersuchungen. Die UPC-Werte der Katzen wurden anhand der IRIS Guidelines in die UPC Unterkategorien eingeteilt (35,4% UPC < 0,2, keine Proteinurie; 28,0% UPC 0,2-0,4, borderline Proteinurie; 36,3% UPC > 0,4, Proteinurie).
Im jeweiligen Vergleich zum inaktiven Sediment waren signifikant höhere UPC-Werte beim Vorliegen einer Hämaturie (> 5 RBC/HPF) (P= 0,0003), einer Pyurie (> 5 WBC/HPF) (P < 0,0001), der Kombination Hämaturie und Pyurie (> 5 RBC & WBC/HPF) (P < 0,0001) sowie Bakteriurie (jeglicher Nachweis von Bakterien) (P= 0,05) vorhanden. Keine signifikante Unterscheidung der UPC-Werte konnte bei dem Vorliegen einer positiven oder negativen bakteriologischen Untersuchung festgestellt werden (P= 0,2). Das Fehlen einer Hämaturie, Pyurie und Bakteriurie im Urinsediment zeigte eine Spezifität von 100% mit der Urinkultur als Referenztest und somit kann in diesen Fällen auf eine bakteriologische Urinuntersuchung verzichtet werden. Die signifikanten Unterschiede in den USG Gruppen („1.008 bis 1.012“ vs. „>1.034“ P< 0,0001; „1.013 bis 1.034“ vs. „> 1.034“ P= 0,0069) konnten den Einfluss des spezifischen Gewichtes auf den UPC nachweisen. Je niedriger das USG war, umso höhere UPC-Werte konnten nachgewiesen werden im Gegensatz zum Urinteststreifen (Protein), bei dem der Nachweis mit steigendem USG zunahm. Hingegen konnte kein Zusammenhang einer Proteinurie mit einem sauren Urin pH-Wert gezeigt werden.
Die fragliche diagnostische Verwendbarkeit des Urinteststreifens „Protein“ mit dem UPC als Referenztest konnte vor allem im Zusammenhang mit dem USG gesehen werden, welches für viele falsch negative sowie falsch positive Ergebnisse verantwortlich war.
Aufgrund spezieller Erkrankungen der Katzen bei denen Spontanurin oder Katheterurin untersucht wurde, konnte trotz signifikanter Unterschiede („Katheterurin“ vs. „Zystozenteseurin“ P <0,0001; „Katheterurin“ vs. „Spontanurin“ P= 0,0034; „Spontanurin“ vs. „Zystozenteseurin“ P= 0,0048) keine Aussage über die Verwendung von Spontanurin als Alternative zur Zystozentese getroffen werden. Daher werden weitere prospektive Studien mit Vergleichsproben verschiedener Urinentnahmearten der gleichen Katze benötigt. Als Fazit der gewonnenen Erkenntnisse dieser Arbeit kann der Urin bei einer nachgewiesenen Hämaturie, solange dieser keine makroskopischen Farbveränderungen aufweist oder im Zusammenhang mit einem aktiven Sediment steht, zur Untereinteilung nach den IRIS Guidelines verwendet werden. Aufgrund der niedrigsten UPC-Werte beim durch Zystozentese gewonnenen Urin (im Median 0,25) sollte nach Möglichkeit diese Urinentnahme bevorzugt werden bis adäquate Vergleichsstudien vorhanden sind.

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