Bürgerfernsehen in Nordrhein-Westfalen
Eine Organisations- und Programmanalyse
Christian Salwiczek, Detlef Schnier, Helmut Volpers, Petra Werner
Der Bürgerfunk im Fernsehen ist gedacht als ein zugangsoffenes Forum, das den Bürgerinnen und Bürgern im jeweiligen Verbreitungsgebiet ermöglicht, sich durch die Produktion von Fernsehbeiträgen an der Gestaltung eines Programms zu beteiligen, das auf einem Offenen Kanal im Fernsehen ausgestrahlt wird. In Nordrhein-Westfalen können Bürgerinnen und Bürger derzeit in neun Orten (Bielefeld, Dortmund, Essen, Lüdenscheid, Marl, Münster, Paderborn und Tudorf) im Fernsehen selbst produzierte Beiträge ausstrahlen. Die Situation und das Programmprofil der Einrichtungen des Bürgerfernsehens (Offene Kanäle) sind vor Ort jeweils recht unterschiedlich. Die Studie ‚Bürgerfernsehen in Nordrhein-Westfalen‘ verfolgt das Ziel, die konkreten Strukturen und Leistungen des Bürgerfernsehens zu erfassen und zu evaluieren.
In Anlehnung an Fragestellung und Methode der vorhergehenden Studie ‚Bürgerfunk in Nordrhein-Westfalen‘ (LfM-Band 51) findet eine umfangreiche Programm- und Organisationsanalyse statt, die die zentralen Akteure (Nutzer, Mitarbeiter, Trägervereine) in den Blick genommen hat. Schließlich werden die Wechselbeziehungen zwischen Produktionsbedingungen und Programm sowie die
Schwerpunktprojekte einiger Offener Kanäle untersucht. Die Ergebnisse verdeutlichen, wo das System Bürgerfernsehen vor dem Hintergrund der damit verbundenen Zielsetzung funktioniert und an welchen Stellen es deutliche Schwachstellen aufweist.
Die Studie soll als Basis für die Diskussion über die zukünftige Weiterentwicklung des Bürgerfernsehens in NRW dienen, die mit allen Beteiligten zu führen ist.