Das Heim – Die Hölle
Mein Leben als Jugendliche in einem Heim der 1960er Jahre
Irmtraut Margarete Anstätt
In ihrer Biografie Missbraucht – aber nicht zerbrochen berichtete Irmtraut Margarete Anstätt unter anderem über die Zeit, die sie ab Anfang der 1960er Jahre in einem kirchlichen Kinderheim verbrachte. In ihrem zweiten Buch Das Heim – die Hölle geht sie auf diese Jahre nun detailliert ein.
Die Tore zur Hölle schließen sich für Irmtraut Margarete Anstätt im Alter von elf Jahren. Und sie werden sich erst kurz vor ihrer Volljährigkeit wieder öffnen. Bei den kleinsten Verfehlungen werden die Mädchen verbal attackiert, verprügelt oder für Tage weggesperrt und von der Gruppe isoliert. Sie dienen als billiges Personal und müssen in der Landwirtschaft des Heims bis zum Umfallen schuften. Essensentzug gehört zur Normalität und auch sexueller Missbrauch bleibt nicht aus. Systematisch bläut man ihnen ein: ‚Ihr seid Menschen zweiter Klasse.‘ Eine Entschuldigung des Trägers ist bis heute ausgeblieben. Doch Irmtraut Margarete Anstätt hat das Trauma ihrer Kindheit und Jugendzeit bewältigt und bricht in ihrem Buch Das Heim – die Hölle das Schweigen, auch um denjenigen, die das nicht schafften, eine Stimme zu verleihen.