Das ´Leobschützer Rechtsbuch´ von Irgang,  Winfried, Roth,  Gunhild

Das ´Leobschützer Rechtsbuch´

Leobschütz (poln. Głubczyce, tschech. Hlubčice) ist heute eine recht unbedeutende Kleinstadt an der polnisch-tschechischen Grenze. Im Mittelalter aber war sie eine der größten Städte des nordmährisch-oberschlesischen Raums. Besondere Bedeutung erlangte die Stadt durch ein ihr eigentümliches Stadtrecht, das bereits im 13. Jahrhundert an zahlreiche kleinere Orte im ländlichen Bereich weitergegeben wurde, wodurch Leobschütz bis in die Frühe Neuzeit hinein Rechtsvorort (Oberhof) einer eigenen Stadtrechtsfamilie wurde. Neben dem Magdeburger Recht und dem Halle-Neumarkter Recht ist das Leobschützer Recht, dessen Alter und Herkunft allerdings weiterhin im Dunkeln liegen, somit das dritte eigenständige Recht in dieser Region.
Neben dieses Leobschützer Willkürrecht treten zwei Urkunden (eine umfangreiche Privilegienbestätigung, die sog. Handfeste, durch König Přemysl Otakar II. von Böhmen vom 1. September 1275 und eine Waldschenkungsurkunde desselben Herrschers vom 7. April 1265) sowie eine Version des Meißner Rechts. Diese Texte wurden in einer prachtvoll gestalteten Pergamenthandschrift versammelt, deren Beendigung im Jahr 1421 einen Meilenstein der schlesischen Buchproduktion darstellt.
Die Handschrift wurde im Auftrag des Leobschützer Rates von dem Krakauer Stuhlschreiber Nicolaus Brevis sorgfältig geschrieben und von dem vermutlich Breslauer Illuminator Johannes von Zittau reich illustriert. Sie ist dadurch auch ein Beispiel für ein wertvoll gestaltetes Rechtsbuch als Ausdruck stadtbürgerlicher Emanzipation.
Die vorliegende Ausgabe bietet nicht nur eine kritische Edition des gesamten ‘Leobschützer Rechtsbuches’ nebst Einführungen in die Texte und deren Überlieferung, sondern in einem reichen Tafelteil alle Miniaturen der Handschrift. Außerdem wird in einem eigenen Teilprojekt der Versuch des Danziger Künstlers und Fotografen Krzysztof Izdebski dokumentiert, aus Schwarzweißaufnahmen den Farbwert verlorener Bildseiten zu rekomponieren. Dieses Verfahren konnte am Original überprüft und die Ergebnisse beurteilt werden (S. 74-84).

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Die Publikation Das ´Leobschützer Rechtsbuch´ von , ist bei Verlag Herder-Institut erschienen. Die Publikation ist mit folgenden Schlagwörtern verschlagwortet: Edition, Glubczyce, Gunhild Roth, Hlubcice, Leobschütz, Nordmährischer-oberschlesischer Raum, Rechtsbuch, Stadtrecht, Winfried Irgang. Weitere Bücher, Themenseiten, Autoren und Verlage finden Sie hier: https://buchfindr.de/sitemap_index.xml . Auf Buch FindR finden Sie eine umfassendsten Bücher und Publikationlisten im Internet. Sie können die Bücher und Publikationen direkt bestellen. Ferner bieten wir ein umfassendes Verzeichnis aller Verlagsanschriften inkl. Email und Telefonnummer und Adressen. Die Publikation kostet in Deutschland 57 EUR und in Österreich 58.6 EUR Für Informationen zum Angebot von Buch FindR nehmen Sie gerne mit uns Kontakt auf!