Das Neue Rathaus zu Leipzig
Mustafa Haikal, Peter Leonhardt
Ernst und würdig, beeindruckend und monumental – so hatten sich die Leipziger Bürger das Neue Rathaus gewünscht und so wuchs es bis 1905 in die Höhe. Gespart wurde weder an der Fassade noch bei den Plastiken und Reliefs, weder bei dem festlichen Treppenhaus noch bei der Ausgestaltung der Wandelhallen. Mit der größten Menge an edlen Steinen, die je in einem deutschen Rathaus Verwendung fand, entstand ein Prachtbau – Symbol und Spiegelbild einer zu Wohlstand gekommenen Stadt. Und noch immer schlägt hier das Herz der Kommune, ist es Tagungsstätte des Stadtparlaments und Arbeitsstelle der Verwaltung, ein Ort festlicher Empfänge und repräsentativer Verpflichtungen, großer Auftritte und medialer Gesten. Dass es heute zugleich ein Symbol der so mühsam errungenen Demokratie ist, gehört zu den vielen Metamorphosen in seiner langen Geschichte.