Denken der Demokratie
Die Soziologie im atlantischen Transfer des Besatzungregimes. Vier Abhandlungen
Uta Gerhardt
Längst ist man sich darin einig, dass die Stunde Null zum Wendepunkt nach dem Desaster des Nationalsozialismus wurde. Wie war die Soziologie in diesen dramatischen sozialen Wandel einbezogen? Es war die amerikanische Soziologie, die im atlantischen Transfer mit Planungsideen zur Reeducation Deutschlands beitrug und dann die Fortschritte der Demokratisierung anhand der modernsten Sozialforschung dokumentierte. Es waren die westlichen Besatzungsmächte, die die Soziologie derart unterstützten und förderten, dass dieses Denken der Demokratie in Deutschland wieder möglich wurde.
Aus dem Inhalt:
„… applying psychiatric therapy to Germany“: Die Denkfigur der Reeducation in den amerikanischen Sozialwissenschaften und der Besatzungskonzeption — Die Wiederanfänge der Soziologie nach 1945 und die Besatzungsherrschaft in Westdeutschland: Zu Kontinuität und Diskontinuität im Kontext der Nachkriegszeit — Zweimal Surveyforschung: Der Neuanfang der empirischen Sozialforschung nach dem Nationalsozialismus — „… a democratic and peace-loving German society“: Die Probleme der gesellschaftlichen Demokratisierung in der Vorgeschichte der Bundesrepublik als Thema der amerikanischen Soziologie