Der Handel mit gebrauchten Lebensversicherungen aus versicherungsvertragsrechtlicher, aufsichtsrechtlicher und steuerrechtlicher Sicht
Ulrich Hübner, Christoph Sieprath
Gegenwärtig bestehen in der Bundesrepublik Deutschland etwa 97 Millionen Kapitallebens- und Rentenversicherungsverträge, wovon mehr als die Hälfte vorzeitig durch die Versicherten gekündigt werden. Diese vorzeitige Beendigung ist für die Versicherten in der Regel mit erheblichen finanziellen Einbußen verbunden. Als Alternative zur Kündigung besteht nunmehr die Möglichkeit, die Police an einen professionellen Policenhändler auf dem sogenannten „Lebensversicherungs-Zweitmarkt“ zu verkaufen. Ziel dieser Dissertation ist es, den in Deutschland noch sehr jungen Handel mit „gebrauchten Lebensversicherungen“ aus versicherungsvertragsrechtlicher, aufsichtsrechtlicher und steuerrechtlicher Perspektive zu beleuchten sowie die Vor- und Nachteile einer Veräußerung auf dem Zweitmarkt aufzuzeigen.
Die ideale individualvertragliche Gestaltung der Veräußerung bildet neben der steuerrechtlichen Behandlung des Secondhand-Marktes den Schwerpunkt der Arbeit. Zudem wird ausführlich auf die Frage eingegangen, in welchem Umfang die Versicherungsunternehmen verpflichtet sind, die Versicherten im Falle einer Kündigung über die Möglichkeit einer Veräußerung der Police auf dem Zweitmarkt aufzuklären. Ein weiterer Abschnitt der Arbeit behandelt die rechtlichen Aspekte der Lebensversicherungs-Zweitmarktfonds.
