Der Harz im Spiegel des Notgeldes von 1917 bis 1923
Hans-Volkmar Gaitzsch
Notgeld bedeutet Geldnot – fehlendes Kleingeld, galoppierende Inflation, politische Wirren.
Als Geldersatz kann es nur teilweise die Funktion vollwertigen Geldes erfüllen, denn es gilt faktisch nur in den Geschäftsbeziehungen mit dem Emittenten: Kommunen, Institutionen, Firmen bis hin zum Bäcker um die Ecke. Gerade erstere gaben häufig aufwendig gestaltete Gutscheine – meist aus Papier, aber zuweilen auch aus anderen Materialien (Stoff, Leder, Aluminiumfolie, Sperrholz) gefertigt – heraus, was sie zu interessanten historischen Sachzeugen – und Sammelobjekten – macht.
Das gilt auch für die Harzregion. Auf dem dort in der Zeit während und nach dem Ersten Weltkrieg bis 1923 herausgegebenen Notgeld finden sich zahlreiche historische Bezüge: zur (Lokal-)Geschichte, zur Natur, besonders aber zu ihrer Verarbeitung in der klassischen deutschen Literatur. Mit über 100 farbigen Abbildungen werden in diesem Band ausgewählte Notgeldausgaben Harzer Orte vorgestellt und beschrieben. Dabei stehen der Brocken, Schierke und viele andere Orte, die berühmten Harzer Schmalspurbahnen und Motive der (Galopp-)Rennen in Bad Harzburg verbunden mit der Geschichte des Harzburger Rennvereins e.V. von 1880 im Mittelpunkt.
So lassen sich über die kleinen Kunstwerke der Notgeldscheine spannende Zugänge zu verschiedenen Themen und Zeiten finden …