Der kapitalistische und der technische Mensch von Bammé,  Arno, Hardensett,  Heinrich

Der kapitalistische und der technische Mensch

Die „wohl weitestgehende und fundierteste Theorie zur sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Standortbestimmung des techischen Menschen“ (Stefan Willeke).

Dass die sich häufenden Umweltkatastrophen zwar technologisch induziert sind,
ihre Ursache letztendlich aber in einer entfesselten kapitalistischen Ökonomie haben
– diese Einsicht setzt sich heute auch in der ökologisch motivierten Technikkritik
zunehmend durch. Ganz neu ist diese Erkenntnis nicht. Bereits 1932 hatte der Ingenieur Heinrich Hardensett (1899-1947) in seiner paradigmatischen Schrift über den „kapitalistischen“ und den „technischen Menschen“ eine Kulturkritik formuliert, die
ihre Argumentation anhand zweier Grundcharaktere menschlicher Verhaltensweisen
entfaltet, an dem des „Händlers“, der wesentlich mit abstrakten Fiktionen arbeitet,
und dem des „Technikers“, der, indem er konkrete stoffliche Interventionen vornimmt,
die irdische Welt gestaltend verändert. Entscheidend ist in beiden Fällen die unterschiedliche Motivation, von der beide in ihrem Tun geleitet werden: Dem einen geht es darum, sich durch Eigentumsübertragung zu bereichern; dem anderen ist darum zu tun, seine Umwelt zu gestalten, sie innerhalb der Grenzen, die durch die Natur gesetzt sind, stofflich umzuformen. Anders als dem „technischen Menschen“ geht es dem kapitalistischen Unternehmer um die Bereitstellung von Tauschgütern, die Profit versprechen. Nicht „Produktivität“ im Sinne kreatürlicher „Fruchtbarkeit“ ist sein Ziel, sondern „Rentabilität“, die abstrakte Plusmacherei, die keine natürlichen Grenzen kennt. Demensprechend unterscheidet Hardensett zwei unterschiedliche Erfolgsgrade im Verhältnis von Ergebnis und Aufwand, die sich als Quotient darstellen lassen. Der quantitativen Größen verpflichtete Quotient des „kapitalistischen Menschen“ muss immer größer als „Eins“ sein. Der durch qualitative
Dimensionen geprägte Quotient des „technischen Menschen“ ist, den Gesetzen
der Natur geschuldet, notwendigerweise immer kleiner als „Eins“. Aus dieser
Inkompatibilität zwischen den metaphysischen Fiktionen einer kapitalistischen
Ökonomie, die keine Schranken kennt, und den unhintergehbaren irdischen Realitäten der Grenzen setzenden Natur, leitet Hardensett die katastrophalen Folgewirkungen im Stoffwechselprozess des neuzeitlichen Menschen mit der Natur ab, eine Inkompatibilität, die in den Kalkülen der kapitalistischen Ökonomie ständig ignoriert wird.

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