Der letzte Engeltag
Ein Silvenmanuskript
Marian Pankowski, Sven Sellmer
Sprachliche Virtuosität ist eine Rarität geworden. – Pankowskis Sprache ist eine solche.
Seine geistige Freiheit verschreibt sich keiner Philosophie, keiner Schule, keiner politischen Linie: sein schärfster auf die Sprache gerichteter Blick wirft das Denken so gegen alle Erwartung aus bekannten Bahnen, dass etwas Ungewöhnliches durch seine Texte geschieht: sie erzeugen Glück. – Vor geistiger Schönheit, überraschender Sinnhaftigkeit, präzisem Humor.
In dem Silvenmanuskript Der letzte Engeltag versammelt der polnische Verleger des Autors eine Auswahl von dessen Notizen, die datiert sind auf Tage, die in unserer näheren Zukunft liegen. – Eine Zeit, in der Pankowskis Alter Ego das mosaische Alter von 120 Jahren überschritten haben wird. Er blickt zurück, zurück auch hinter unsere Zeit, während er eine Welt vor Augen hat, die die unsrige sein wird.
Angestachelt durch die Beobachtungen zukünftiger Alltage, in deren Abläufe sich immer wieder Bilder der Erinnerungen drängen, lädt Pankowski sein Alter Ego zu einer grotesk anmutenden Versammlung ein: Er wird als Gast geladen der voraussichtlich letzten Konferenz der Engel – „Durch das transkosmische Teleskop in die Unendlichkeit“ – beizuwohnen.
In das Szenario von Ausschwitz gebettet, wird diese Zusammenkunft zu einer furiosen Sprachburleske, in der Erleben und Kommentieren eine scheinbar spielerisch leicht verknüpfte Verbindung eingehen über die Hauptfragen von Religion und Metaphysik, Denken und Glauben. Dieses literarische Kleinod lehrt die Antworten ihre Fragen!
Der letzte Engeltag ist ein Blick zurück voller Humor – zurück in eine Kindheit vor Auschwitz – und zugleich nach vorn – in eine uns ereilende Zukunft.