Der Seelentango
Der humorvolle Rückblick auf eine psychosomatische Reha
Gabriele Farke
Bis zu ihrem neununddreißigsten Lebensjahr funktionierte Veronika einwandfrei! Nun ja, wären da nicht die kleinen Zipperlein wie zum Beispiel die schreckliche Höhenangst und die Nachtfalter-Phobie gewesen, aber eigentlich führt sie diese Randerscheinungen mehr auf die Tatsache zurück, dass es ihr bisher einfach nicht gelingen wollte, einen (neuen) Partner fürs Leben zu finden!
Als alleinerziehende Mutter hat Veronika nach über zwanzig Jahren stressiger Berufstätigkeit das Bedürfnis, etwas Grundlegendes in ihrem Leben zu verändern, und so beantragt sie schließlich eine „Kur“, die ihr ein wenig Abstand von den Alltagssorgen ermöglichen soll. Endlich einmal verwöhnen und die Seele baumeln lassen, nicht arbeiten müssen und keinen maulenden Teenager um sich haben!
Der vierzigste Geburtstag naht, und Veronika gerät in eine schwere Midlife-Crisis, die sie nicht nur in ihren Träumen verfolgt, sondern auch massive Magenschmerzen verursacht. Sie wird das ungute Gefühl nicht los, in ihrem Leben bisher etwas Entscheidendes verpasst zu haben. Für Veronika ist dieser bevorstehende Geburtstag der Übergang von der Jugend zum Alter, und sie verdrängt diesen bevorstehenden Tag, wann immer und so gut sie kann.
Dass die von Veronika so hoffnungsvoll erwartete Kur ausgerechnet in eine sechswöchige „Reha-Maßnahme“ ausarten sollte, kann sie bei der Antragstellung nicht ahnen.
So landet Veronika schließlich als „Patientin“ in einer sogenannten „Meisenburg“, wie umgangssprachlich die Kliniken genannt werden, in denen psychosomatische Therapien angeboten werden. Während der ihr bisher völlig unbekannten Therapiesitzungen lernt sie Unbegreifliches von fliegenden Koteletts und seltsamen Bilddeutungen selbstentworfener Kunstwerke kennen. Was geht nur in dieser Klinik vor?
Ganz nebenbei sucht Veronika während der „Kur“ nach ihrem Traumprinzen und erlebt schließlich einen Übergang in das „hohe Alter“ auf die ganz besondere Art.
Ich lade Sie ein, mir als LeserIn heiter und unbeschwert in die Meisenburg zu folgen und an Veronikas Seelentango teilzunehmen, der letztlich ihr bisheriges Leben völlig verändern soll. Der durchaus sinnvolle und ernste Aspekt einer Reha-Maßnahme in einer Psychosomatischen Klinik kommt trotz aller Heiterkeit in diesem Buch nicht zu kurz.