Der unterbliebene Seitensprung des hl. Sulquistus
Ein frohgemuter Roman nach den Notizen des Chronisten Hiob Gromm
Corvin Corax
Vergnüglicher Abenteuerroman aus dem Mittelalter, von einem Raben humorvoll und mit einigen ironischen Krächzern erzählt.
Wie alle Menschen, denen es vergleichsweise gut geht,waren sie fast immer unglücklich. Das lag bestimmt nicht daran, dass es noch frühes Mittelalter war, auch nicht daran, dass Mönche den heimischen Wald auf den Namen des berühmten Wotaneichenfällers SULQUIST getauft hatten. Auch konnte es nicht an den SAGENHAFTEN GLÜCKSVORLAGEN liegen, die in Umlauf waren, denn die waren so sagenhaft glücklich formuliert, dass sie stellenweise sogar
Begeisterung auslösten.
So ist denn auch der Jungritter SIEGBERT von einer dieser Glücksvorlagen entzückt, wonach ein müdes Ritterfräulein nur darauf wartet, von ihm muntergemacht zu werden. Doch ehe er ihre Burg erreicht, hat sich sein neues Umfeld schon als ungewöhnlich strapaziös erwiesen —
überall wimmelt es von Anbietern und Anwendern dieser Glücksvorlagen! Da ist ein Schimmel, der sich für einen verzauberten Ritter hält, ein sendungsbewusster aber gedächtnisschwacher Bote, ein unlustiger orientalischer Fla-schengeist, ein verwunschener (aber erlösungsunwilliger)Frosch. Da ist aber auch ein Pater, dem die Missionierung von Tieren eine Herzensangelegenheit ist und außerdem
ist da noch eine schräge Fee, die ihre Verwünschungen nach dem Gießkannenprinzip austeilt.
Frustriert ändert Siegbert seine Berufsbezeichnung ERLÖSERRITTER erst mal in RATERITTER um.