Die Beitrittsoption zur Europäischen Union
Eine Chance zur Förderung der Gleichstellung der Geschlechter in der Türkischen Republik
Pelin Ögüt
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, in welcher Weise sich der europäische Verfassungsgrundsatz der Geschlechtergleichstellung auf den Zugang zur abhängigen Beschäftigung in der Türkei auswirkt.
Die nach der Gründung der Türkischen Republik im Jahre 1923 erfolgte Rezeption europäischer Rechtsordnungen hat durch den Einfluss der eigenen kulturellen und traditionellen Werte zu regional unterschiedlichen Ergebnissen geführt, die eine einheitliche Bewertung der Gleichstellung der Geschlechter in der Türkei erschweren. Schwerpunkte der Untersuchung sind daher neben dem völkerrechtlichen Charakter des Beitrittsabkommens 64/733/EWG und der europarechtlichen Dominanz im Beitrittsverfahren auch die Probleme, die mit der Rezeption fremden Rechts einhergehen.
Die Arbeit zeigt Handlungsnotwendigkeiten und -möglichkeiten auf, um insbesondere die großen regionalen Unterschiede bei der Wahrnehmung der Gleichheitsrechte von Frauen in der Türkei abzubauen. Sie richtet sich somit sowohl an die Wissenschaft als auch an alle, die an der praktischen Umsetzung von völker- und europarechtlichen Vorgaben zur Geschlechtergleichstellung beteiligt sind.