Die Betriebe mit staatlicher Beteiligung im planwirtschaftlichen System der DDR 1956-1972
Heinz Hoffmann
Die 1955 von der DDR-Führung bekundete Bereitschaft sich mit staatlichem Kapital an privaten Unternehmen zu beteiligen war eine ungewöhnliche Entscheidung für ein Land, das es sich zur Aufgabe gestellt hatte, den Sozialismus aufzubauen. Das Ergebnis war eine Eigentumsform, die es im sowjetischen Einflußbereich außerhalb der DDR nicht gegeben hat. Die SED vollzog dabei keine Kehrtwendung in ihrer Wirtschaftspolitik, sondern verfolgte nach wie vor das strategische Ziel der Vergesellschaftung der Produktionsmittel. Anliegen der vorliegenden Arbeit ist es, eine Unternehmensform der DDR, die von der neueren Wirtschaftsgeschichtsschreibung kaum beachtet wird, vor dem Vergessen zu bewahren.
Inhalt:
Die staatliche Beteiligung in ihrer wirtschaftsgeschichtlichen Bedeutung und im Spiegel der Forschung – Voraussetzungen zur Aufnahme staatlicher Beteiligung – Schaffung von Rechtsnormen – Integration der Betriebe – Analyse der Entwicklung – Die Verstaatlichung im Jahre 1972 – Folgen der Liquidierung