Die Fünf Säulen des Islam
Hans J Schwabl, Roland Steffan
Die Sonderausstellung „Die Fünf Säulen des Islâm“ hat sich zum Ziel gesetzt, der einheimischen Bevölkerung ein Fenster zur Religionsausübung andersgläubiger Mitmenschen zu öffnen und den vielen muslimischen Mitbewohnern aus der Türkei, den Ländern Nordafrikas, aus Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Makedonien und anderen Gegenden Südosteuropas den verlorenen und in der Fremde oft vermissten kulturellen Reichtum andeutungsweise zu ersetzen. Es sei daran erinnert, dass das „Haus Europa“ seit fast 1300 Jahren auch eine angestammte Wohnung des Islâm war und ist. In unserer Zeit erhält ein Völkerkundemuseum seine Daseinsberechtigung durch eine Arche-Noah-Funktion für bedrohte Kulturgüter einerseits und die Bereitschaft, sich den Fragen der Gegenwart zu öffnen andererseits.
[…] Die Darstellung der islamischen Glaubenspraxis in der Ausstellung beschränkt sich auf den sunnitischen Islâm, dem etwa 92% der Muslime angehören und in dem, neben dem Qur’ân, das Vorbild (arab. Sunna) des Propheten Muhammed die zweite Quelle der Inspiration bildet. Im Rahmen dieser Ausstellung können zum Beispiel die geistige Welt des sch’itischen Islâm, die Mystik der Sûfis, das Verhältnis von Islâm und pluralistischer Gesellschaftordnung und anderes mehr nicht behandelt werden.