Die historische Wasserführung der Zisterzienserabtei Eberbach im Rheingau
Bodenfunde, Baubestand und Schriftquellen als Spiegel der Wasserbaukunst des Ordens
Thomas Liebert
Im Rahmen der Generalsanierung des Klosters Eberbach ergab sich die seltene Gelegenheit zu umfangreichen archäologischen Untersuchungen in der ehemaligen Zisterzienserabtei. Angesichts der hierbei an verschiedensten Stellen vorgefundenen Reste der historischen Wasserführung des Klosters entschlossen sich das Landesamt für Denkmalpflege Hessen, das Hessische Baumanagement sowie die Stiftung Kloster Eberbach zu umfassenderen Untersuchungen der für die dauerhafte Existenz der Klosteranlage so wichtigen wasserbautechnischen Einrichtungen.
Wie wurde das Kloster mit Wasser versorgt und das vorhandene Wasser genutzt? Von welchem Ort wurde das Wasser herangeführt? Wie funktionierte die Abwasserentsorgung des Klosters? Auf Basis der Schriftquellen, der Bodenfunde sowie des vorhandenen Baubestandes versucht der Autor, ein Bild der historischen Wasserführung, ihrer Bestandteile und ihres Alters zu entwerfen. Hierzu zählt nicht zuletzt das abgegangene Brunnenhaus im Kreuzgang, das in der Klosterarchitektur der Zisterzienser eine zentrale Rolle einnahm.