DIE NEUE HEIMAT (1950 – 1982)
Eine sozialdemokratische Utopie und ihre Bauten
Andres Lepik, Hilde Stobl
Die „Neue Heimat” war der größte und bedeutendste nicht-staatliche Wohnungsbaukonzern im Europa der Nachkriegszeit. In einem Zeitraum von über dreißig Jahren hat das Gewerkschaftsunternehmen mehr als 400.000 Wohnungen und seit den sechziger Jahren auch zahlreiche Kommunal- und Gewerbebauten in Deutschland geplant und ausgeführt. Die „Neue Heimat“ war ein Hoffnungsträger für die Teilhabe am Wirtschaftswunder – und der skandalträchtige Zusammenbruch des Unternehmens Anfang der achtziger Jahre wirkte wie ein Schock auf die westdeutsche Bevölkerung. Der zeitliche Abstand von über einer Generation bietet die Chance für eine kritische Untersuchung: Was waren die Ansätze der sozialdemokratischen Visionen und was ist aus dem bis heute angestrebten „Wohnen für Alle“ geworden?
Anhand zahlreicher historischer Foto- und Planmaterialien und Kurzbeiträgen werden u.a. Großsiedlungen wie die Neue Vahr Bremen oder die Entlastungsstadt Neuperlach sowie gigantische Großprojekte der „Neuen Heimat Städtebau“ wie das ICC Berlin dokumentiert.