Die Regierung der HIV-Infektion
Eine empirisch-genealogische Studie
Katrina Pfundt
Der Umgang mit der HIV-Infektion wird nicht nur durch die gesellschaftliche Konstruktion der Infektion als Stigma, sondern gleichsam durch makropolitische Implikationen und Kräfteverhältnisse strukturiert. Die Zusammenführung empirisch-qualitativer Forschung („narrative Interviews“) mit dem von Foucault entwickelten Konzept der Gouvernementalität ermöglicht es zu zeigen, wie die medizinische, gesellschaftliche und biographische Regierung der HIV-Infektion verläuft und mit welchen Problematiken und Effekten dies für Betroffene verbunden ist. Im Mittelpunkt steht damit eine „Analytik der Machtbeziehungen“ (Foucault), die Fremd- und Selbstführung in die Perspektive nimmt.