Die Rolle nichtstaatlicher Umweltorganisationen in der Umweltpolitik Russlands am Beispiel Kaliningrads
Jörg Cortekar, Rainer Marggraf, Shogik Nickel, Katharina Raupach, Uta Sauer
Wissenschaft, Wirtschaft und Politik befassen sich zunehmen damit, wie sich die Beziehungen zwischen Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Staaten in der Theorie und Praxis gestalten. Shogik Nickel wendet sich in ihrer faszinierenden Studie einem bislang kaum erforschten Bereich zu: Sie untersucht die Situation moderner Umwelt-NGOs in Russland, insbesondere in Kaliningrad, und arbeitet vor dem Hintergrund historischer Entwicklungen und unter Heranziehung unterschiedlicher politikwissenschaftlicher Klassifizierungsmodelle die Mechanismen heraus, die die Effektivität der im Rahmen der Studie befragten NGOs bestimmen. Dabei erfasst sie die Beurteilungskriterien, nach denen sich diese Organisationen beispielsweise in ihrer Struktur, ihrer Handlungskompetenz und Reputation seitens Staat und Gesellschaft von ihren westlichen Pendants unterscheiden oder Gemeinsamkeiten aufweisen. Die Enklave Kaliningrad nimmt nicht zuletzt wegen ihrer geographischen Lage, ihrer Besiedlungsgeschichte und besonderen Historie einen Sonderstatus ein. Damit erweist sie sich als signifikantes Beispiel, um die maßgeblichen Aspekte zum Status der russischen Nichtregierungsorganisationen im Umweltsektor auch auf lokaler Ebene aufzuzeigen.