Die Theorie und Praxis internationaler Reserven
Eine Untersuchung unter Berücksichtigung der speziellen Merkmale der koreanischen Volkswirtschaft
WeonJ Lee
Würde nur eine einzige Währung weltweit existieren oder eine vollständig geschlossene „autarke“ Volkswirtschaft, dann wären keine Währungsreserven notwendig und die Frage nach deren Verwaltung würde sich nicht stellen. Unter realweltlichen Bedingungen können Länder von großer ökonomischer Bedeutung, in deren Währung internationale Transaktionen überwiegend abgewickelt werden, nicht von der Knappheit an internationalen Reserven betroffen sein, da sie diese in Form von Fiat-Geld unbeschränkt produzieren können. Damit sind Währungsreserven nur für kleine, offene Schwellenländer von Bedeutung, deren Märkte den volatilen internationalen Kapitalströmen ausgesetzt sind und deren Währungen international nicht im gleichen Maße anerkannt sind. Ausgehend von dieser Beobachtung beschäftigt sich der Autor im vorliegenden Band mit den Währungsereserven Koras, dessen Merkmale mit jenen eines kleinen, offenen Schwellenmarktes übereinstimmen.