Don Juan – Spuren des Verführers von Jürgens,  Hans J

Don Juan – Spuren des Verführers

Der Sammelband zu der Ausstellung des Germanistischen Instituts der Westfälischen Wilhelms-Universität mit dem Titel Don Juan – Spuren des Verführers, die anlässlich des Jahres der Geisteswissenschaften vom 24. Oktober bis zum 23. November 2007 in den Städtischen Bühnen Münster, in der Bibliothek der Abteilung für Didaktik der deutschen Literatur und Sprache und in der Bezirksregierung Münster stattfand, beschäftigt sich aus literaturwissenschaftlicher, philosophischer und anthropologischer Perspektive ebenso mit der Tradition des Don Juan-Stoffes wie mit den gegenwärtigen Auslegungen der Figur. Zunächst gibt die Literaturwissenschaftlerin Beatrix Müller-Kampel (Graz) einen detaillierten Überblick über die Geschichte der Bearbeitung des Don Juan-Stoffes, der die wesentlichen Stationen in der Entwicklung der literarischen Verführer-Figur zur Darstellung bringt. Daran schließt der Münsteraner Literaturwissenschaftler Eric Achermann mit einem Beitrag über „Recht und Verbindlichkeit“ in der spanischen Urfassung des Stoffes, in Tirso de Molinas „comedia“ El Burlador de Sevilla y convidado de piedra (Der Spötter von Sevilla und der Steinerne Gast) an. Nachfolgend widmet sich Beatrix Müller-Kampel einer deutschsprachigen Bearbeitung des Stoffes, indem sie die „Genese“, die „Geschichte“ und das „Konzept“ von Lenaus Don Juan-Fragment „im Kontext der Stofftradition“ analysiert. Der Literaturwissenschaftler Jürgen Hein (Köln/Münster) beschäftigt sich ebenfalls mit einer deutschsprachigen Bearbeitung des Stoffes. In seinem Beitrag thematisiert er Ödön von Horváths Drama Don Juan kommt aus dem Krieg unter dem Stichwort „Der invalide Verführer“. Im Rekurs auf Soeren Kierkegaards Schriften und auf Marcel Barrières Essay Die Kunst zu verführen. Studien über den modernen Donjuanismus setzt sich der Giessener Literaturwissenschaftler Ulrich Karthaus im Anschluss mit der „Kunst zu verführen“ und dem „verführten Künstler“ im Werk Thomas Manns auseinander. „Wie Don Juan“ überhaupt „in die Philosophie kam“ erläutert der Braunschweiger Philosoph Claus Arthur Scheyer in seinem darauf folgenden Essay, das die facettenreiche Bedeutung der Don Juan-Figur für die Philosophie herausstreicht. Nach diesen eher historisch orientierten Darstellungen beschäftigt sich Gisela Dischner-Vogel, Literaturwissenschaftlerin aus Hannover, gezielt aktualisierend in ihrem Aufsatz „Dandy und Müßiggänger“ mit donjuanesken Erscheinungsweisen im dritten Jahrtausend. Der Philosoph Ferdinand Fellmann (Münster/Chemnitz) widmet sich hierauf, ebenfalls mit Blick auf die Gegenwart, in seinem Beitrag „Der Mensch, der verführte Verführer“ dem Thema „Verführung“ aus philosophischer und anthropologischer Perspektive. Mit der „Allegorie des geschichtsfernen Augenblicks“ setzt sich der Münsteraner Literaturwissenschaftler Jens Birkmeyer in seinem Beitrag „Adornos Huldigung an Zerlina zähmt Don Giovanni“ auseinander. Wilhelm Amann (Luxemburg) beschäftigt sich im Anschluss mit dem Verführer als „Geständnistier“, indem er den Spuren Don Juans im Werk von Dieter Wellershoff folgt. Hans-Joachim Jürgens (Hannover/Münster) thematisiert schließlich das Motiv des Rufes. Dabei zeigt er auf, wie die verführerische Wirkung Don Juans durch den ihm vorauseilenden Ruf als legendärer Verführer potenziert wird. Abschließend erläutert Hans-Joachim Jürgens einerseits in dem Aufsatz „Mit Don Juan auf Wanderschaft“ das Konzept zu der Ausstellung Don Juan – Spuren des Verführers, die zum Jahr der Geisteswissenschaften 2007 von 120 Studierenden des Germanistischen Instituts der Westfälischen Wilhelms-Universität unter seiner Leitung geplant und realisiert wurde. Andererseits legt er in dem Aufsatz „Der Don Juan-Stoff als Thema in Schule und Universität“ didaktische Perspektiven einer unterrichtlichen Auseinandersetzung mit der Don Juan-Figur dar.

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