Dynamik in produktionslogistischen Prozessen
Sven Baumgarten, Bernd-Arno Behrens, Peter Nyhuis, Ludger Overmeyer
Die industrielle Wertschöpfung wird zunehmend von der Dynamik der Märkte getrieben. Für den Unternehmenserfolg ist die Beherrschung dieser Dynamik in Produktion und Logistik entscheidend. Eine stärkere Bedeutung bekommt dabei auch die Wertschöpfung in Netzwerken. Eine hohe Prozessorientierung führt zu stärkeren dynamischen Wechselwirkungen auch zwischen den Produktionsstufen.
Die Unternehmen brauchen Kenntnisse darüber, wie sie die Dynamik in ihren produktionslogistischen Prozessen beherrschen, aber auch wie sie die Auswirkungen auf die versorgenden und abnehmenden Prozesse begrenzen. In der vorliegenden Arbeit werden daher aufbauend auf einem neuen Modell zur Erklärung dynamischer Prozesse die Dynamik verstärkenden Effekte erarbeitet. Dabei werden sowohl deterministische als auch stochastische Wechselwirkungen berücksichtigt. Nach der Beschreibung dieser Wechselwirkungen sowohl für Fertigungs- als auch für Montageprozesse wird ihr Einfluss auf die logistischen Zielgrößen mithilfe bekannter logistischer Modelle bestimmt. Des Weiteren werden daraus Handlungsempfehlungen für die Beherrschung der Dynamik abgeleitet.
Aufbauend auf diesen Erkenntnissen zur Dynamik wird ein quantitatives Entscheidungsmodell für konvergierende Prozesse vorgestellt. Das Modell ermöglicht durch Synchronisation der logistischen Reaktionsfähigkeit abgestimmt auf Änderungen seitens der Nachfrage zu reagieren, um die Dynamik dadurch zu begrenzen.