Ein Gentlemankünstler. Leben und Werk des Bildhauers Richard Engelmann (1868-1966) von Opitz,  Silke

Ein Gentlemankünstler. Leben und Werk des Bildhauers Richard Engelmann (1868-1966)

Nicht zuletzt aufgrund seiner jüdischen Herkunft ist der Bildhauer und Radierer Richard Engelmann nahezu völlig in Vergessenheit geraten. An diesem Umstand konnte auch seine kurzzeitige Tätigkeit am Weimarer Bauhaus 1919/20 nichts ändern. Ganz im Gegenteil: Durch die unmittelbare Konfrontation mit den überwiegend expressionistisch und konstruktivistisch gestimmten Meistern wirkte der den Berliner Sezessionskreisen zugehörige Engelmann nicht als gemäßigt moderner Bildhauer, sondern als akademisch konservativer Künstler, der somit zunächst wenig beachtenswert erscheint. Dagegen liefert jedoch auch der bislang weitgehend unbekannte Schriftwechsel zwischen Engelmann und Gropius ein beredtes Zeugnis für den (Künstler-)Generationskonflikt der Jahrhundertwende. Engelmanns Briefverkehr u.a. mit Hans Poelzig sowie seine autobiografischen Texte sind in einem umfangreichen Anhang der Publikation beigefügt. Dabei verdienen die von etwa 1906 bis 1913 entstandenen, monumentalen weiblichen Aktfiguren besondere Beachtung, stellen diese doch Engelmanns Hauptwerke dar und weisen ihn als einen führenden deutschen Bildhauer vor dem Ersten Weltkrieg aus. Ferner ist sein stilistisch heterogenes Gesamtwerk in einem Katalogteil so vollständig wie möglich verzeichnet. Auf seinem Lebensweg ist Engelmann zahlreichen Geistesgrößen begegnet. So lernte er bei Hildebrand und Böcklin in Florenz, bei Dampt in Paris, war später mit dem Kunstkritiker Karl Scheffler in Berlin verbunden und realisierte während seiner Weimarer Schaffensperiode als Professor für Bildhauerei an der dortigen Kunsthochschule (1913–1930) gemeinsame Projekte mit den Architekten van de Velde und Behrens sowie mit dem Landschaftsgestalter Migge. Engelmann wurde bereits 1930 von Paul Schultze-Naumburg vom Dienst suspendiert. 1935 mit offiziellen Berufsverbot belegt, mußte er zwei Jahre darauf Weimar fluchtartig verlassen. Er fand in Baden eine neue Heimat und überlebte in einer „arischen Mischehe“ das „Dritte Reich“. Der hochbetagte Bildhauer wurde nach 1945 mit einigen öffentlichen Aufträgen für die Stadt Freiburg bedacht.

Diss. Weimar 2000

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