Elbland

Im Elbland, Doktor Wagners Heimat, dreht sich die Spirale der Gewalt. Fremdenhass ist allgegenwärtig. Ein Flüchtlingsheim steht in Flammen, eine Frau stirbt. Ihr Sohn tötet wahllos einen jungen Deutschen. Die Bürgerwehr treibt Asylbewerber zusammen, sinnt auf Rache. Die Flüchtlinge erhalten Asyl in der Kirche, am nächsten Morgen ist das Gotteshaus geschändet. In dieser explosiven Lage finden Kommunalwahlen statt. Die Partei für Deutschland siegt überwältigend. Ihr Vorsitzender Marcus Heilmann proklamiert die Deutsche Republik Elbland mit einer Präsidialdemokratie – und attackiert damit das vorherrschende System in Deutschland Mitte der 20er Jahre. Das erste Dekret des neuen Staates, die Ausweisung sämtlicher Nicht-EU-Bürger, bedroht Wagners Leben. Er liebt die tailändische Prostituierte Mon Lubana. Als rechte Schläger das Paar Todesgefahren aussetzen, sucht es Zuflucht in Wagners Elternhaus, einem abgelegenen Bauernhof in Elbnähe. Während des zweiten Weltkrieges findet hier schon einmal ein Ausländer einen Schutzort – der Ausgang ist leidvoll. Heilmann stößt auf Mon, Wagner avanciert zum Mitstreiter von Heilmann, der verwegen, kompromisslos und visionär agiert – und vor Morden nicht zurückschreckt. An Schauplätzen im Elbland, in München und in Thailand entfaltet sich ein spannungsreiches Geflecht von Lüge und Tragik, aber auch von Liebe und menschlicher Größe.