Erhöhung der Flexibilität der Großrundstricktechnologie zur effizienten Fertigung zwei- und dreidimensionaler gestrickter Produkte im Sinne des Mass-Customization-Ansatzes
Kristina Fuhrmann
Eine flexible Realisierung von Artikelwechseln ist in der europäischen Textilindustrie, vor allem im Hinblick auf Aspekte der Industrie 4.0, der Mass Customization und der Produktion kleiner Losgrößen, immer mehr von Interesse. Die Großrundstricktechnologie hat großes Potenzial im Hinblick auf eine Fertigung im Sinne des Mass-Customization-Ansatzes. Ihre Produktivität übersteigt die der anderen am Markt verfügbaren Stricktechnologien bei Weitem.Die derzeitige Flexibilität hinsichtlich der Überführung von Kunden- in Steuerungsdaten zur Produktion kleiner Losgrößen ist allerdings unbefriedigend. Zudem sind dreidimensionale formgerechte Strukturen bisher auf Großrundstrickmaschinen nicht herstellbar.
Ziel dieser Arbeit ist es, die Flexibilität der Großrundstricktechnologie bei gleichzeitigem Ausschöpfen der Produktivitätspotenziale im Sinne des Mass-Customization-Ansatzes zu erweitern. Dazu wird in dieser Arbeit die so genannte ITA-Knit-Technologie entwickelt, die aus drei Komponenten besteht: Integration des Kunden in den Designprozess, Aufbau einer de-zentralen, kundenindividuellen und strickmaschinentypunabhängigen Steuerung sowie der erstmaligen Möglichkeit, dreidimensionale Formgestricke in einem Strickprozess herzustellen. Die Erkenntnisse werden auf drei industrielle Anwendungen komplexer Geometrien übertragen: dem 3D-Autositzbezug einer Rückenlehne, einem 3D-Schuhschaft eines Laufschuhs sowie einem 3D-Sport-BH.
Die vorliegende Arbeit besteht aus einer produkt- und einer prozessbezogenen Entwicklung der Technologie sowie der Konzeptionierung des Transfers der neuen Technologie in die Industrie und die Forschungsgemeinschaft (Geschäftsmodellkonzept).
